Während andere Bereiche des Gesundheitswesens längst digital über die Telematikinfrastruktur (TI) vernetzt sind, steht die Pflegebranche noch am Anfang dieser Entwicklung. Der Wandel ist unausweichlich – und bietet enormes Potenzial. Ab Juli 2025 ist die Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) gesetzlich verpflichtend. Was zunächst wie zusätzlicher Aufwand erscheint, kann sich als Wendepunkt erweisen: hin zu mehr Effizienz, weniger Bürokratie und besserer Versorgung.
Pflege lebt von Beziehung, Vertrauen und Zuwendung. Doch im Alltag geht oft wertvolle Zeit verloren – durch veraltete Kommunikationswege, doppelte Dokumentation und Medienbrüche. Genau hier setzt die Digitalisierung an. Die TI, das hochsichere digitale Netz des deutschen Gesundheitswesens, soll künftig auch ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen einbinden.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Prozesse werden effizienter, Informationen werden strukturiert übermittelt, und der Verwaltungsaufwand sinkt. Jede Minute, die Pflegekräfte mit aufwendiger Bürokratie verbringen, fehlt den Menschen, die auf sie angewiesen sind. Die Digitalisierung kann diesen Druck deutlich verringern – vorausgesetzt, sie wird konsequent genutzt.
Die TI-Anbindung ist längst gesetzlich verankert: Seit Juli 2023 können sich Pflegeeinrichtungen freiwillig anschließen. Ab dem 1. Juli 2025 wird die Anbindung nun verpflichtend. Mit KIM (Kommunikation im Medizinwesen) können wichtige Dokumente direkt per sicherer E-Mail ausgetauscht werden. Ab Ende 2026 soll ausschließlich über die TI abgerechnet werden. Es lohnt sich, über die bloße Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben hinauszudenken – denn mit der TI eröffnen sich handfeste Vorteile:
In Arzt- und Zahnarztpraxen, Kliniken und Apotheken ist die TI längst Teil des Alltags. Das E-Rezept ist heute schon aus dem Alltag der Praxen und Apotheken nicht mehr wegzudenken. Auch der Versand elektronischer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) über die TI hat sich fest etabliert. Diese Erfahrungen zeigen: Die Technik funktioniert, sie wird akzeptiert und bringt echte Entlastung. Die Pflege kann auf diese erprobten Lösungen aufbauen – und von Anfang an profitieren.
Die Technik ist da – jetzt kommt es auf die Umsetzung im Alltag an. Damit die Telematikinfrastruktur ihren Nutzen in der Pflege entfalten kann, müssen Pflegekräfte gut vorbereitet und aktiv eingebunden werden. Digitale Anwendungen wie KIM sind einsatzbereit und haben ihren Nutzen bereits bewiesen. Entscheidend ist nun, dass sie in der Pflege verständlich eingeführt, geschult und sinnvoll genutzt werden.
Digitale Prozesse können Abläufe vereinfachen – aber nur, wenn sie zur Realität vor Ort passen. Einrichtungen, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitnehmen, praxisnahe Schulungen anbieten und Raum für Rückfragen schaffen, erhöhen die Akzeptanz spürbar. So wird die Digitalisierung nicht als zusätzliche Belastung wahrgenommen, sondern als Werkzeug, das entlastet und die Versorgung verbessert.
Wir sind gerne für Sie da und bringen auch Ihren Pflegedienst oder Pflegeeinrichtung in die TI!