Die Elektronische Patientenakte (ePA) ist zwar kein Allheilmittel, trägt jedoch zur Zentralisierung der Gesundheitsdaten eines Patienten bei. Dies ermöglicht Ärztinnen und Ärzte einen schnellen Zugang zu umfassenden Patienteninformationen, wodurch die Behandlung gezielter auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden kann. Die schafft die nötige Transparenz, Datenverfügbarkeit und Patientenbeteiligung, um den Paradigmenwechsel – weg von der Standardversorgung, hin zur individuellen Behandlung – tatsächlich umzusetzen.
Die ePA kann ein zentrales Instrument sein, um das Ziel, die Digitalisierung im Gesundheitswesen zu fördern und die medizinische Versorgung zu verbessern, zu erreichen. Und zwar aus mehreren Gründen:
Die ePA verspricht jedoch noch mehr: Sie ebnet den Weg für eine individualisierte Medizin, die auf den konkreten Gesundheitsverlauf einer Person abgestimmt ist. Je besser Ärztinnen und Ärzte über die Krankengeschichte, Medikamente und Vorerkrankungen informiert sind, desto zielgerichteter können sie behandeln.
Im Gegensatz zu kommerziellen Gesundheits-Apps, bei denen Daten häufig in die Hände wirtschaftlich orientierter Plattformen gelangen, bietet die ePA ein datenschutzrechtlich gesichertes Umfeld. Sie folgt höchsten Sicherheitsstandards, ist freiwillig nutzbar und kostenlos.
Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) dürfen jetzt auch private Krankenversicherungen auf die sogenannte Telematikinfrastruktur (TI) zugreifen. Das ist das digitale Netzwerk, das alle wichtigen Akteure im Gesundheitswesen – wie Ärzte, Kliniken und Apotheken – miteinander verbindet. Bisher war dieses Netzwerk hauptsächlich für gesetzliche Krankenkassen gedacht. Dass jetzt auch private Krankenversicherungen eingebunden werden, ist ein besonderer Fortschritt. Das ganze digitale Gesundheitssystem wird dadurch einheitlicher. Technische Standards und Prozesse werden zusammengeführt – egal ob jemand gesetzlich oder privat versichert ist. Dadurch verbessert sich die Kommunikation und der Datenaustausch zwischen allen Beteiligten im Gesundheitswesen.
Doch der Erfolg dieses Großprojekts hängt nicht nur von Technik oder politischen Beschlüssen ab, sondern vor allem von der Beteiligung. Zwar ist die Bekanntheit der ePA inzwischen deutlich gestiegen: 22 % der gesetzlich Versicherten kennen sie bereits, von denen sich 81 % vorstellen können, sie zu nutzen. Auch im medizinischen Bereich schreitet die Integration voran – jede dritte Arztpraxis hat die nötige Technik bereits implementiert.
Für den echten Durchbruch braucht es jedoch eine kritische Masse. Je mehr Menschen die ePA aktiv einsetzen – sei es als Patientin oder Patient oder als Leistungserbringer –, desto größer wird ihr Nutzen. Mit jeder neuen Funktion und mit jedem Datensatz, der eingebunden wird, wächst der Mehrwert für eine bessere Kommunikation, eine präzisere Behandlung und eine effizientere Versorgung.
Die ePA markiert den Beginn eines neuen Kapitels im deutschen Gesundheitswesen – digital, transparent und patientenorientiert. Es ist ein Angebot mit vielen Potenzialen. Doch aus dem Angebot muss eine breite Bewegung werden. Erst dann wird die elektronische Patientenakte zu dem, was sie verspricht: ein Meilenstein auf dem Weg zur personalisierten, vernetzten Medizin der Zukunft.
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