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Weniger Stress im Praxisalltag: Was MFA bei Personalmangel wirklich hilft

24. Juni 2025 | Beata Luczkiewicz

Lösungen und Perspektiven für medizinische Fachangestellte in Haus- und Facharztpraxen

Der Personalmangel in deutschen Arztpraxen ist nichts Neues mehr. Besonders in Haus- und Facharztpraxen wächst der Druck auf MFA, die immer mehr Aufgaben stemmen müssen – oft ohne die nötige Entlastung. Eine Studie der apoBank zeigt: Die Lage ist ernst, aber es gibt konkrete Ansätze, wie sich der Praxisalltag trotz knapper Ressourcen besser gestalten lässt.

MFA in der Krise: Warum der Fachkräftemangel Alltag geworden ist

Laut der Studie geben 83 % der befragten Ärztinnen und Ärzte an, dass es derzeit schwierig bis sehr schwierig ist, MFA zu finden. Der Fachkräftemangel ist also nicht nur ein drohendes Szenario, sondern bereits Realität. Für die MFA bedeutet das: mehr Patientenkontakt, mehr Verwaltungsaufgaben, mehr Verantwortung – bei gleichbleibender oder sogar sinkender Personaldecke.

Rund 70 % der Hausärztinnen und Hausärzte sowie 75 % der Fachärztinnen und Fachärzte berichten, dass der Personalmangel zu organisatorischen Problemen im Praxisbetrieb führt. Für die Mitarbeitenden bedeutet das: häufiger Einspringen, kaum planbare Pausen und mehr Stress.

Lösungen gegen Überlastung: Was MFA im Praxisalltag wirklich hilft

Trotz der angespannten Lage zeigt die Studie auch Lösungswege auf. Besonders wirksam sind laut den befragten Haus- und Fachärzten folgende Maßnahmen:

  • Entlastung durch Digitalisierung: Fast jede zweite Praxis setzt mittlerweile gezielt auf digitale Tools zur Organisation von Terminen, Abrechnung oder Dokumentation. Die Entlastungspotenziale sind groß – wenn die Technik funktioniert und das Team gut eingearbeitet ist.
  • Klare Aufgabenverteilung und Prozessoptimierung: In vielen Praxen wurden Abläufe neu strukturiert. Tätigkeiten werden gezielter auf MFA und Behandler verteilt, Prioritäten besser gesetzt. Das schafft Transparenz und reduziert Reibungsverluste.
  • Externe Unterstützung: Auch die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern – etwa für Abrechnung oder IT – hat zugenommen. Gerade kleinere Praxen profitieren hier von zusätzlichem Know-how und entlasten das Team vor Ort.
  • Flexiblere Arbeitszeiten und Teilzeitmodelle: Mehr Flexibilität ist gefragt – und wird inzwischen auch häufiger angeboten. Zwar kann das den Personalmangel nicht beheben, es verbessert aber die Arbeitszufriedenheit und die langfristige Bindung ans Team.

Teamarbeit stärken: Warum eine gute Praxisstruktur MFA entlastet

Was aus der Studie ebenfalls deutlich wird: Eine gute Teamkultur ist der Schlüssel zu einem funktionierenden Praxisalltag – gerade unter schwierigen Bedingungen. Wertschätzung, Kommunikation auf Augenhöhe und die aktive Einbindung von MFA in Entscheidungsprozesse stärken nicht nur das Miteinander, sondern auch die Motivation.

Fazit: Kleine Schritte – große Wirkung

Der Personalmangel wird nicht von heute auf morgen verschwinden. Doch viele Praxen haben bereits Strategien entwickelt und Lösungen gefunden, um ihren Mitarbeitenden den Alltag zu erleichtern. Für MFA heißt das: Es lohnt sich, eigene Ideen einzubringen, auf Weiterbildungen zu setzen – und gemeinsam mit dem Team neue Wege zu gehen.

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