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„Das E-Rezept macht's wirklich einfach.“

24. Oktober 2023 | Simon Rusch

Wir haben mit dem Berliner Gynäkologen Wolf. D. Utescher über das E-Rezept gesprochen

Anfang 2024 löst das E-Rezept den heutigen Papierausdruck auf Muster-16-Basis ab. Bis dahin müssen alle Arztpraxen E-Rezept-ready sein, andernfalls drohen Sanktionen. Wir haben mit Wolf D. Utescher darüber gesprochen, wie der Umstieg gelingt und was seine Patientinnen davon halten. Er ist Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe in Berlin.

Herr Utescher, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen. Lassen Sie uns gleich zur ersten Frage kommen: Welchen Stellenwert hat die Digitalisierung im Praxisalltag für Sie?

Utescher: Die Digitalisierung hat im Praxisalltag aus meiner Sicht einen sehr hohen Stellenwert, denn Sie erleichtert die Abläufe. Sie bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Dementsprechend benötigen Ärztinnen und Ärzte eine angemessene Betreuung und Schulung, um die Digitalisierung erfolgreich zu nutzen.

Empfinden Sie die Digitalisierung als Bereicherung oder hält sie eher auf?

Utescher: Auf jeden Fall als Bereicherung. Allerdings gehört es auch zur Wahrheit, dass die Einarbeitung in diese teilweise komplexen Systeme Zeit und auch ein wenig Anstrengung erfordert. Es ist wichtig für Praxisteams, die Digitalisierung nach und nach zu erlernen.

Das gilt vermutlich auch, wenn das E-Rezept das Muster-16-Rezept ablöst. Wie erleben Sie diese Veränderung?

Utescher: Wir haben das E-Rezept bereits aktiviert und ausprobiert. Die jüngeren Patientinnen sind vom E-Rezept begeistert. Sie sind meist mobil und technikaffin und lösen das E-Rezept einfach in der Apotheke ein. Die älteren Patientinnen sind anfangs zurückhaltender. Aber wenn wir sie bei den ersten Schritten ein kleines bisschen anstupsen und Ihnen den Ablauf erklären, sind sie ebenfalls begeistert. Aber eins haben wir schon gelernt: Es ist wichtig, dass wir als Arztpraxis die Menschen mitnehmen und ihnen die Vorteile der Digitalisierung zeigen.

Wie reagierte Ihr Praxisteam auf die Umstellung zum E-Rezept?

Utescher: Da der Prozess der Verordnung vom Tresen in die Praxissoftware wandert, fühlt es sich für die Mitarbeiterinnen ein bisschen so an, als seien sie mehr außen vor als früher. Es ist in jedem Fall eine Prozessveränderung, die man in den Praxisalltag integrieren muss. Hier braucht man etwas Geduld, bis sich das wieder normal anfühlt. 

Wovon profitieren Patientinnen und Patienten besonders?

Utescher: Der wichtigste Vorteil ist, dass kein physisches Papier mehr benötigt wird. Das spart Kosten und Aufwand für das Verschicken von Rezepten. Ich brauche zum Beispiel keine Briefmarken mehr vorhalten, um Folgerezepte zu verschicken. Patientinnen und Patienten können Rezepte bequem per SMS auf ihrem Handy empfangen oder per E-Mail erhalten und dann in der Apotheke einlösen. Das ist ein Vorteil für meine Patientinnen, aber auch für mein Team und mich.

Ich gebe mal ein Beispiel: Eine Patientin rief mich mit einem akuten Problem von einer Ostseeinsel aus an. Nach der telefonischen Abklärung konnte ich Ihr sofort ein E-Rezept ausstellen, das sie vor Ort direkt einlösen konnte. Das ging einfach und vor allem schnell.

Für Praxen, Patientinnen und Patienten wird das Thema Sicherheit gleichermaßen wichtig sein. Wie schätzen Sie das ein?

Utescher: Ich bin kein Sicherheitsexperte und kann das System an sich nicht beurteilen. Um aber ganz sicher zu gehen, dass unsere E-Rezepte an die richtigen Patientinnen gehen, schicken wir sie derzeit nur auf Anfrage und nach Zustimmung der Patientinnen raus. Denn Datenschutz und Sicherheit sind natürlich wichtige Aspekte. Damit sollte man nicht leichtfertig umgehen.

Vielen Dank für Ihre Einblicke und Ihre Zeit, Herr Utescher.

Utescher: Gern geschehen. Ich hoffe, meine Erfahrungen können anderen Kolleginnen und Kollegen helfen, sich ebenfalls für das E-Rezept zu begeistern. Es macht vieles einfacher – insbesondere für unsere Patientinnen.

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