Wir sehen speziell zwei interessante Ansatzpunkte, die in der "Dienstleistungsbranche Gesundheitswesen" unumstrittene Erfolgsfaktoren waren, sind und bleiben: Motiviertes Fachpersonal und deren Rahmenbedingungen, um hochqualitative Leistungen für Patient*innen zu erbringen.
Laut einer Studie der PwC Schweiz steuert das Gesundheitssystem im Jahr 2040 auf eine ungedeckte Lücke von fast 40.000 Pflegekräften und rund 5.500 Ärzt*innen zu. Und der Fachkräftemangel betrifft längst nicht nur Pflegende und Ärzteschaft, sondern das gesamte medizinische Personal im Spital sowie die Support- und Verwaltungsfunktionen. Die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt macht es auch schwierig, Fachpersonal bspw. aus den Bereichen Finanzen, HR und IT zu rekrutieren.
Bereits heute sind wir mit völlig veränderten Erwartungen von Beschäftigten an ihr Arbeitsumfeld konfrontiert. "Millenials" (Generation Y, nach 1980 geboren) und "Generation Z" (nach 1997 geboren) stellen ganz klare Anforderungen an individuelle Freiräume zum selbständigen Arbeiten und eine harte Abgrenzung zwischen Beruf und Freizeit. Sie wünschen sich, aktiv an der Gestaltung ihrer Aufgaben und Dienstpläne mitzuwirken statt von den Vorgesetzten disponiert zu werden. Sie suchen nach Möglichkeiten zur Selbstbestimmung bei Schichtwünschen, Vermeiden von Überzeit, Reduktion von Überstunden und kurzfristigen Einsätzen. Sie verlangen in Summe nach einer besseren Plan- und Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zudem empfinden sie die vielfach starren Strukturen in Spitälern als nicht mehr zeitgemäß und demotivierend. Klassische Dienstpläne können all diese Anforderungen nicht erfüllen. Oft erfolgen Schichtwechsel kurzfristig, Krankheitsausfälle müssen ad hoc kompensiert werden, und die Planungsverantwortlichen haben Schwierigkeiten, alle Anliegen in Einklang zu bringen.
Spitäler sind demnach gefordert, sich in mehreren Bereichen des Personalmanagements anzupassen, um in den kommenden Jahren weiterhin als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Der Fokus sollte dabei auf der langfristigen Bindung erfahrener Fachkräfte liegen. Doch auch neues, junges und weniger erfahrenes Personal gilt es zu gewinnen. Dazu ist es zwingend erforderlich, den direkten Wettbewerb, um medizinische Fachkräfte nicht nur zu erkennen, sondern aktiv anzunehmen: Strategische Maßnahmen sind rasch zu definieren und anzugehen!
Eine zentrale Rolle zur Stärkung der Motivation des medizinischen Fachpersonals spielt die Flexibilisierung der Arbeitszeit und damit verbunden die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Eine ausgewogene individuelle Work-Life-Balance ist längst ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers – dies gilt für alle Berufsgruppen im Spital gleichermaßen. Mitarbeiter*innenorientierte, partizipative Dienst- und Personaleinsatzplanung ist ein wichtiger Schlüssel, diesen Herausforderungen professionell und langfristig zu begegnen. Moderne digitale Planungstools fördern die Effizienz und Flexibilität von Pflegepersonal und Ärzt*innenteams. Intelligente Personalsoftware unterstützt Spitäler dabei, die Fachkräftesituation zu entspannen und die Weichen für eine positive Zukunft zu stellen.
Ein digitaler Dienstplan der neuesten Generation trägt wesentlich dazu bei, die komplexen Anforderungen des Spitalbetriebs effizienter zu steuern. Im Gegensatz zu statischen Systemen oder in Excel geführten Plänen und Kommunikationswege via WhatsApp-Gruppen bieten zeitgemäße Lösungen erhebliche Vorteile:
Besonders effektiv wird der digitale Dienstplan in Kombination mit einem Poolmanagement.
Modernes Poolmanagement ermöglicht Spitälern die Organisation eines flexiblen Personalstamms, der bedarfsgerecht eingesetzt werden kann. Dabei werden Mitarbeitende, die dazu bereit sind, in einem Pool zusammengefasst, um Dienste kurzfristig übernehmen zu können – etwa als Urlaubs- oder Krankheitsvertretung. In der Folge entsteht Nutzen für alle Beteiligten:
Das Potenzial des Einsatzes eines digitalen Dienstplans inklusive Poolmanagements leistet neben den beschriebenen Vorteilen für die Mitarbeitenden einen wesentlichen Beitrag zu Kosteneinsparungen im Spitalbetrieb:
Der Fachkräftemangel in Spitälern wird kurz- und mittelfristig sicher nicht abnehmen. Doch digitale Lösungen wie eine mitarbeiterorientierte Dienst- und Personaleinsatzplanung inklusive kapazitativer Wunschplanung sowie einem Pool- und Ausfallmanagement entlasten das Spitalmanagement, bieten dem medizinischen Personal mehr Mitbestimmung und tragen letztlich dazu bei, die Qualität der Patientenversorgung aufrechtzuerhalten.
Mitarbeitende mit einer hohen emotionalen Bindung sind gegenüber ihrem Arbeitgeber loyal und engagiert. Sie sind produktiver und bleiben dem Spital länger treu. Es gibt weniger Fehlzeiten und Sicherheitsvorfälle.
Natürlich sind digitale Lösungen nicht der einzige Weg, um das Problem des Fachkräftemangels in Spitälern zu lösen; doch sie stellen ein zentrales Instrument dar, um den beruflichen Alltag der Fachkräfte zu vereinfachen, unnötigen administrativen Stress abzubauen und die Attraktivität des Berufs zu erhöhen, weil mehr Zeit für die Patient*innen bleibt.