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Mehr Medizin, weniger Bürokratie: Warum Ärztinnen und Ärzte KI jetzt verstehen sollten

4. Juni 2025 | Beata Luczkiewicz

Ärztinnen und Ärzte verbringen inzwischen einen Großteil ihrer Arbeitszeit mit Verwaltung und Dokumentation. Und irgendwo dazwischen: die Medizin. Was wäre, wenn es einen Weg gäbe, Routinearbeiten zu verschlanken – und stattdessen mehr Zeit für die Heilkunst zu gewinnen?

Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin ist kein Zukunftsszenario mehr. Sie ist Realität. Und sie stellt uns vor eine entscheidende Frage: Gestalten wir die Veränderungen aktiv mit – oder lassen wir uns von ihnen überrollen?

KI in der Arztpraxis: Mehr Effizienz, mehr Zeit für Patienten

Ob Dokumentation, Terminmanagement oder die strukturierte Aufnahme medizinischer Daten: In immer mehr Bereichen hält KI in der Arztpraxis Einzug. Richtig eingesetzt, kann sie Prozesse beschleunigen, die Qualität sichern und Ressourcen schonen. Doch Technologie allein reicht nicht. Es braucht Menschen, die verstehen, wie sie funktioniert – und wann sie an ihre Grenzen stößt.

Die Bundesärztekammer bringt es auf den Punkt: „Die Vermittlung der erforderlichen digitalen Kompetenzen in der ärztlichen Aus-, Weiter- und Fortbildung ist für die Digitalisierung und für den Einsatz von KI-Systemen zur Unterstützung der ärztlichen Tätigkeit von zentraler Bedeutung.“ Denn KI ersetzt nicht das ärztliche Urteil, sondern ergänzt es. Und genau darin liegt ihre Stärke.

Warum digitale Kompetenz jetzt zählt

„KI kann bspw. dabei helfen, Informationen zu bündeln, Mitarbeitende im Gesundheitswesen von repetitiven Tätigkeiten zu entlasten und so mehr Raum für den Arzt-Patienten-Kontakt zu schaffen“, betont Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer. Das Ziel ist nicht die Automatisierung ärztlicher Entscheidungen, sondern ihre Verbesserung. Mit neuen Werkzeugen – und bewährtem Anspruch.

Das bedeutet aber auch: Wer KI nutzt, muss wissen, was sie kann – und was nicht. Ob Bildanalyse, Spracherkennung oder automatisierte Anamnesen – hinter jeder Anwendung stehen medizinisch-ethische Fragen, die ärztliche Antworten benötigen.

Und es geht nicht nur um Technik. „Erforderlich sind zudem kommunikative Kompetenzen, um den Umgang mit Unsicherheiten von Patientinnen und Patienten zu erleichtern und gegenseitiges Vertrauen in eine KI-unterstützte Medizin zu schaffen“, sagt Prof. Dr. Ulrike Attenberger, Mitglied des interdisziplinären Weiterbildungsgremiums der Bundesärztekammer. Denn Technik gewinnt erst dann an Wert, wenn sie menschlich vermittelt wird.

CME-Fortbildung zu KI in der Arztpraxis: praxisnah und kostenfrei

Wer ärztlich tätig ist, kennt den Spagat zwischen Medizin und Management. Zwischen Anspruch und Zeitdruck. Genau hier setzen die Doctors-Days an: eine kostenlose Fortbildungsreihe, die sich zum Ziel gesetzt hat, KI nicht nur zu erklären – sondern auch konkret nutzbar zu machen.

In kompakten Online-Sessions geht es um Themen wie:

Jede Fortbildung bringt 2 CME-Punkte – vor allem aber neue Perspektiven auf den eigenen Arbeitsalltag. Die Doctors-Days richten sich an Ärztinnen und Ärzte, die eine Praxissoftware von CGM oder einem anderen Softwareanbieter nutzen und den Wunsch haben, sich mit neuen Technologien auseinanderzusetzen.

Medizin gestalten statt verwalten

Die Stellungnahme der Bundesärztekammer zum Thema KI macht deutlich: Der ärztliche Beruf wird sich verändern. Aber wie – das entscheiden wir mit. Wer sich jetzt vorbereitet, bleibt handlungsfähig. Wer sich fortbildet, bleibt unabhängig. Wer versteht, wie KI funktioniert, bleibt Arzt oder Ärztin – mit Haltung und mit Kompetenz.

KI ist ein Werkzeug. Kein Wundermittel. Aber richtig eingesetzt, kann sie das tun, was wir uns seit Jahren wünschen: den Menschen in den Mittelpunkt rücken. Und das ist vielleicht die beste Nachricht überhaupt.

Quellen: