Ob als MFA in einer Hausarztpraxis, in einer Facharztpraxis oder in einem MVZ – die Berufswahl ist oft erst der Anfang. Mindestens ebenso entscheidend ist die Frage: Wo will ich eigentlich arbeiten? In der Großstadt, wo immer etwas los ist, oder doch lieber auf dem Land, wo die Wege kürzer sind, die Teams kleiner und der Alltag familiärer? Beides hat Vor- und Nachteile. Wer sich das bewusst macht, kann besser entscheiden – ob beim Berufseinstieg oder bei der nächsten Veränderung.
In Landpraxen ist vieles persönlicher. Die Patienten kennt man oft über Jahre und zu den Kolleginnen entwickelt sich ein enges Vertrauensverhältnis. Der Termindruck ist hier oft nicht so hoch wie in der Stadt und das Arbeitsklima ist entspannter. Für viele MFA sind das klare Pluspunkte – genauso wie günstigere Mieten, geringere Lebenshaltungskosten und die Nähe zur Natur.
Es ist auch klar, dass man in kleinen Teams eher zur Allrounderin wird. Spezialisierungen sind seltener und der fachliche Austausch ist begrenzt. Auch die Erreichbarkeit kann ein Thema sein, vor allem, wenn es nach 18 Uhr keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr gibt.
In städtischen Praxen geht es oft dynamischer zu – mehr Patientinnen und Patienten, mehr Spezialisierung, mehr Technik. Wer die Abwechslung liebt, findet hier viele Entfaltungsmöglichkeiten. Auch Fortbildungen, Netzwerke oder Karriereschritte lassen sich in der Stadt meist leichter organisieren. Und nach Feierabend locken Kultur, Gastronomie und Freizeitangebote.
Die Kehrseite der Medaille: Der Arbeitsdruck ist oft höher. Viele MFA berichten von übervollen Wartezimmern, stressigen Tagen und wenig Pausen. Hinzu kommen teure Mieten, lange Wege zur Arbeit – und das Bedürfnis nach Rückzugsorten, die in Großstädten nicht immer leicht zu finden sind.
Am Ende zählt, was zu den eigenen Vorstellungen vom Arbeits- und Lebensalltag passt: Möchte ich im Team eng zusammenarbeiten oder fachlich breit aufgestellt sein? Ist mir ein urbanes Umfeld wichtig oder eher Ruhe und Natur? Wie mobil bin ich? Und wie wichtig sind mir Weiterbildungs- oder Aufstiegsmöglichkeiten? Auch die jeweilige Lebensphase kann dabei eine Rolle spielen – etwa wenn Familie, Partnerin bzw. Partner oder Pflegeverantwortung in die Entscheidung einfließen.
Unabhängig vom Standort wird der Arbeitsalltag von MFA zunehmend digitaler. Wer in einer Praxis arbeitet, die moderne Lösungen nutzt, kann viele organisatorische Aufgaben einfacher und schneller erledigen. Digitale Angebote wie CGM one ClickDoc unterstützen z. B. bei der Terminvergabe und -erinnerung oder Patientenkommunikation – das spart Zeit, reduziert Rückfragen und sorgt dafür, dass MFA sich auf das Wesentliche konzentrieren können: die Menschen, die auf gute Versorgung angewiesen sind.
Ebenso entscheidend wie digitale Unterstützung sind die konkreten Arbeitsbedingungen vor Ort. Flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Möglichkeiten, betriebliche Altersvorsorge, Gesundheitsförderung, Zuschüsse oder leistungsbezogene Prämien machen den Unterschied im Alltag. Auch regelmäßige Zielvereinbarungsgespräche, individuelle Fortbildungsangebote, Teammeetings, Mitbestimmungsmöglichkeiten und gemeinsame Events stärken nicht nur das Teamgefühl, sondern tragen aktiv zur Zufriedenheit und langfristigen Bindung bei. Wenn MFA das Gefühl haben, gesehen und gefördert zu werden, bleiben sie der Praxis treu – egal, ob diese in der Stadt oder auf dem Land liegt.
Ob Land oder Stadt: Wer als MFA seinen Platz findet, gewinnt an Zufriedenheit, Sicherheit und Lebensqualität. Und oft hilft ein genauerer Blick auf die Arbeitsbedingungen mehr als die reine Standortfrage. Gerade wenn neue digitale Werkzeuge zum Einsatz kommen, verändert sich vieles – unabhängig vom Ort.