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Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt die medizinische Diagnostik heute bereits auf vielfältige Weise - und dies mit umfassend nachweisbaren Erfolgen. Mittel- und langfristig könnten ihre Potenziale die Medizin grundlegend verändern. Hier ein Abriss, wo wir heute stehen und wo die Reise hing geht.
KI hat sich in der Radiologie längst als zuverlässiges, effektives Werkzeuge etabliert. KI-Modelle wie Deep Learning erkennen Anomalien in Röntgen-, MRT- oder CT-Bildern (z. B. Tumoren, Frakturen, Schlaganfälle) inzwischen mit besserer Genauigkeit als erfahrene Radiolog*innen - und dies zunehmend in Echtzeit. Die Skepsis war groß, doch die Ergebnisse sprechen für sich.
KI erkennt Pneumonie, Tuberkulose oder COVID-19-Muster in Thorax-Röntgenbildern.
Frühzeitige Erkennung von Brustkrebs wird durch Musteranalyse in Mammografien möglich – mit teils höherer Sensitivität und Spezifität als Radiolog*innen dies leisten können.
Das unmittelbare Erkennen von Ischämien oder Hirnblutungen im CT sind entscheidend für die „Time is Brain“-Strategie.
Die zuverlässige und schnelle Erkennung von Bandscheibenvorfällen, Frakturen oder spinalen Stenosen in MRTs sind heute Standard.
Besonders die hohe Genauigkeit in der Mustererkennung, die Automatisierung repetitiver Aufgaben (z. B. Volumenmessungen, Läsionsvergleiche) und die Unterstützung bei der Priorisierung / Triage von kritischen Fällen zeichnen den Einsatz von KI aus. Allerdings existieren durchaus noch deutlich erkennbare Schwächen: KI erkennt, zwar was auffällig ist, aber oft nicht warum. Die bestehenden Modelle zudem sind oft nicht generalisierbar (z.B. für andere Geräte oder Populationen) und der Bedarf an gut annotierten, standardisierten Bilddatensätzen zeigen heute noch zu überwindende Grenzen deutlich auf.
In der Dermatologie liegt der Fokus stark auf Bilderkennung – KI kann Hautveränderungen anhand von Fotos (z.B. Smartphone-Aufnahmen oder Dermatoskopie-Bilder) zuverlässig analysieren.
Eine schnelle und zuverlässige Klassifikation von "malignen" (z.B. Melanom) vs. "benignen" (z.B. Nävus) Hautläsionen ist durch KI-Unterstützung heute einwandfrei möglich.
Die Einordnung von Hautveränderungen in „harmlos“, „kontrollbedürftig“ oder „dringend“ zur entsprechende zeitgerechte Versorgung durch Ärzt*innen wird aktiv unterstützt.
Die Erkennung von Psoriasis, Neurodermitis, Akne etc. mit Bild und Zusatzdaten (wie z.B. Juckreizangaben) fällt nunmehr leicht.
Ein niederschwelliger Einsatz von KI (über Smartphone, Apps) und eine hohe Skalierbarkeit - auch in unterversorgten Regionen – machen KI inzwischen zum unverzichtbaren Helfer in der Dermatologie. So konkurrieren validierte KI-Systeme in klinischen Studien oftmals auf Augenhöhe mit erfahrenen Dermatolog*innen. Allerdings begrenzen manche Faktoren wie der Hauttyp-Bias: (Viele KI-Modelle sind auf helle Hauttypen trainiert und liefern schlechtere Leistung bei dunkler Haut), eine Unschärfe bei der Abgrenzung ähnlicher Erkrankungen sowie der Datenschutz (Patient*innenfotos) einen breiteren und effizienten Einsatz.
Künstliche Intelligenz verändert die Pathologie aktuell insbesondere durch die digitale Analyse von Gewebeproben (z.B. Biopsien). Die Proben werden gescannt, und die KI sucht nach Mustern Muster in Zellstruktur, bzw. -dichte und erkennt Gewebeveränderungen.
KI unterstützt bei der Klassifizierung von Karzinomen (Aktuelle Schwerpunkte: Brustkrebs, Prostatakrebs oder Darmkrebs).
Die Bewertung der Aggressivität von Tumoren, der Invasivität oder eines Lymphknotenbefalls werden durch KI-Unterstützung durchgeführt.
Die automatische Zählung von Zellproliferationsmarkern (z.B. Ki-67), Östrogenrezeptoren etc. wird durch KI-Tools zuverlässig erledigt.
KI ermöglicht die Verknüpfung von Histologie mit Genomdaten, um eine exakte Subtypisierung durchzuführen.
Anhand der konsistenten Analyse von riesigen Datenmengen, der erheblich schnelleren und vor allem standardisierten Diagnostik sowie zielgerichteten KI-basierten Prognoseabschätzungen (z.B. Konkrete Überlebenswahrscheinlichkeit anhand von Gewebemustern) bietet Künstliche Intelligenz massiv Potenzial für die Effizienz- und Qualitätssteigerung im Pathologiebereich. Eine flächendeckende Etablierung ist allerdings anhand teurer Scanner und des hohen Speicherbedarfs der Daten noch nicht möglich. Und die Interpretierbarkeit („Black Box“) der KI-Ergebnisse ist in komplexen Fällen schwierig. Auch regulatorische Hürden (z.B. FDA-Zulassung) sind derzeit noch Hemmschuhe.
Reifegrade von KI-Lösungen in den Bereichen Radiologie / Dermatologie und Pathologie im Vergleich.
Die Labordiagnostik und Blutanalysen sind ein besonders spannender Bereich für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), weil sie große Mengen strukturierter Daten liefern – ideal für Machine Learning. KI hilft heute bei der Interpretation komplexer Labordaten (z. B. bei Entzündungswerten, Tumormarkern, Genexpressionsdaten) und erkennt Muster, die für Menschen schwer zu erkennen sind.
KI-Systeme analysieren Laborwerte in Kombination (z.B. CRP + Leukozyten + Ferritin), erkennen Muster und schlagen mögliche Krankheitsbilder vor. So kann z.B. die Erkennung einer bakteriellen vs. viralen Infektion durch Mustererkennung in Entzündungsparametern automatisiert werden.
Genom-, Proteom- oder Metabolomdaten werden z.B. bei Krebserkrankungen von KI-Algorithmen analysiert, um pathologische Veränderungen zu identifizieren. Beispiel: RNA-Sequenzierung und KI zur Früherkennung von Blutkrebs.
Neuronale Netze helfen Laborärzt*innen, seltene Ursachen ungewöhnlicher Laborbilder zu finden. Beispiel: Bei multiplen abnormen Laborwerten (Elektrolyte, Enzyme, Gerinnungswerte) können KI-Tools zwischen Lebererkrankung, Sepsis oder Nierenversagen differenzieren.
KI erkennt subtile Veränderungen im zeitlichen Verlauf von Laborwerten (z. B. schleichender Anstieg von Kreatinin als Hinweis auf Niereninsuffizienz), bevor diese klinisch auffallen.
Vorteile im Klinikalltag durch K-Einsatz in der Labordiagnostik.
KI könnte in Zukunft subklinische Krankheitsverläufe - wie etwa Alzheimer, Diabetes oder Krebs - Jahre vor dem Ausbruch der Krankheit erkennen. Basierend auf subtilen Verhaltens- oder Biomarker-Veränderungen können Alert-Systeme eine ansonsten unentdeckte Entwicklung von Krankheiten präventiv verhindern.
KI wird den Aufbau eines digitalen Patienten-Zwillings (eines virtuellen menschlichen Modells) ermöglichen, an dem Krankheitsverläufe simuliert und Therapieentscheidungen getestet werden können.
KI wird einen flächendeckenden Zugriff auf hochpräzise Diagnostik bieten - gerade in unterversorgten Regionen wird dies zu massiver Entlastung des Fachkräftemangels beitragen. Automatisierte Zweitmeinungen bei komplexen Diagnosen oder seltenen Erkrankungen werden zudem getätigte Diagnosen absichern und zu deutlich höherer Qualität in der Patientenversorgung führen.
Künstliche Intelligenz wird Ärzt*innen nicht unmittelbar ersetzen, aber ihre Arbeit wesentlich beschleunigen, absichern und standardisieren. Als Assistenz bei der Formulierung von Diagnosen, Berichten und Therapieplänen wird KI immer mehr lästige Administrationsaufgaben völlig selbständig erledigen.