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Praxis­beispiel [#3]: 
KI-gestützte Patienten­ver­sorgung und Pflege

17. November 2025 | Walter Zifferer
#3 Praxisbeispiel.
#3 Praxisbeispiel.

Zahlreiche internistische Stationen in kommunalen Krankenhäusern haben mit einem strukturellen Problem zu kämpfen: Es gibt zu wenig Pflegekräfte für eine zunehmend komplexe Patientengruppe. Besonders kritisch sind unerwartete Verschlechterungen von Patient*innen, die häufig spät erkannt werden und Notfallinterventionen erfordern.

Pflegende müssen Vitaldaten heute manuell prüfen und dokumentieren. Warnzeichen wie steigende Atemfrequenz, Bewusstseinsänderungen oder Entzündungsparameter werden nicht immer sofort erkannt. Die Dokumentation kostet, zusätzlich zur eigentlichen Pflegetätigkeit, pro Schicht aktuell 60 bis 90 Minuten. Zudem sind zwei bis drei vermeidbare Verlegungen auf die Intensivstation pro Monat die Regel.

 

Wie kann eine KI-basierte Lösung helfen?

Stellen wir uns vor, das Krankenhaus führt ein KI-gestütztes Pflegeunterstützungs- und Frühwarnsystem auf der internistischen Normalstation ein, das eng mit dem Patientendatenmanagement und Monitoring verbunden ist. Die Software umfasst drei Kernfunktionen:

 

  1. Frühwarnsystem für Verschlechterungen
    Das System könnte laufend Vitaldaten (Puls, Atmung, Temperatur, Blutdruck) und Laborwerte analysieren. KI-Modelle würden Muster erkennen, die typisch für Frühstadien von Sepsis, Pneumonie oder kardialer Dekompensation sind. Bei einem Risikoanstieg könnte das Pflegepersonal eine Priorisierung erhalten (Z.B.: „Patient B: Auffällige Trendänderung – bitte Vitalzeichen überprüfen.“). Es erfolgt daraufhin keine automatische Diagnose, sondern ein Hinweis, der eine klinische Prüfung auslöst. In der Folge könnten kritische Situationen im Schnitt 2 bis 4 Stunden früher erkannt werden.
     
  2. Automatisierte Pflegedokumentation
    Sprachbasierte oder sensorbasierte Dokumentationshilfen könnten Routinetätigkeiten (z.B. Mobilisation, Flüssigkeitsgabe, Lagerungswechsel) erfassen. Die KI könnte diese Einträge kategorisieren und strukturieren, sodass Pflegende nur noch prüfen und freigeben müssen. Ein realistisches Ergebnis: Der Zeitaufwand pro Schicht sinkt deutlich, da der Dokumentationsaufwand um 30 bis 45% reduziert wird und dadurch wesentlich mehr Zeit für direkte Patientenpflege verbleibt.
     
  3. KI-gestützte Teletriage in der Ambulanz
    Vor einem ambulanten Besuch könnten Patient*innen über ein digitales Tool standardisierte Fragen beantworten. Die KI könnte Symptome, Dringlichkeit und mögliche Risikofaktoren bewerten und Patient*innen einer Kategorie zuordnen (z.B. „sofort“, „innerhalb 24 Stunden“, „regulärer Termin“). Pflegekräfte und Ärzt*innen könnten diese Einschätzung als strukturierte Entscheidungsgrundlage nutzen, sodass sie deutlich schnellere Ersteinschätzungen erzielen, den Druck auf die Pflegekräfte reduzieren und eine bessere Verteilung von Terminen schaffen.

 

Möglicher Nutzen für die Station und für das Krankenhaus:

  • Erhebliche Entlastung der Pflegekräfte
  • Weniger vermeidbare Notfallsituationen
  • Verbesserte Patientensicherheit
  • Effizientere Abläufe durch automatisierte Dokumentation
  • Transparente, nachvollziehbare Risikoeinschätzung
  • Wesentlich mehr Zeit für menschliche Zuwendung
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