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Medizinische Forschung ist datenintensiv, langwierig und teuer. Klinische Studien produzieren enorme Datenmengen, Genomsequenzen und Bildgebungsbefunde, deren Auswertung menschliche Forschende oft monatelang bindet. Vor diesem Hintergrund eröffnet KI ein enormes Potenzial: Sie kann Prozesse beschleunigen, Kosten senken und klinische Innovationen schneller in die Versorgung überführen – mit der Folge, dass knappe Ressourcen freigesetzt und Patienten rascher von neuen Therapien profitieren.
KI-Modelle sind prädestiniert dafür, komplexe Muster in großen Datensätzen zu erkennen. In der Auswertung klinischer Studien automatisieren Machine-Learning-Algorithmen Qualitätskontrolle, Daten-Cleaning und multivariate Analysen und ermöglichen so eine deutlich schnellere Ergebnisgewinnung. Natural-Language-Processing (NLP) extrahiert relevante Informationen aus Arztbriefen und Studienprotokollen, während Deep-Learning-Modelle Bilddaten analysieren – nicht nur schneller, sondern in vielen Fällen mit vergleichbarer oder besserer Sensitivität als manuelle Auswertung. Das verkürzt die Zeit von Datenerhebung zu belastbaren Erkenntnissen erheblich.
Ein wiederkehrendes Problem klinischer Forschung ist die Rekrutierung geeigneter Studienteilnehmer. KI kann elektronische Gesundheitsakten und Registerdaten nach Einschlusskriterien durchsuchen, relevante Kohorten identifizieren und so Rekrutierungszeiten um Wochen oder Monate verkürzen. Entscheidend ist außerdem die Integration genomischer Daten: KI analysiert Mutationsprofile, Genexpressionsmuster und klinische Begleitdaten, um Subpopulationen zu finden, die besonders von einer Intervention profitieren könnten. Das steigert die Trefferquote in Studien, erhöht die statistische Aussagekraft und reduziert den finanziellen Aufwand pro validierter Fragestellung. Dabei sind selbstverständlich die gesetzlichen Vorgaben z.B. der DSGVO zwingend zu beachten.
Besonders spannend ist der Einsatz von KI in der Wirkstoffforschung. Virtuelle Screening-Methoden simulieren Molekül–Protein-Interaktionen und schätzen Bindungsaffinitäten, generative Modelle entwerfen neue Kandidaten, und simulationsbasierte Vorhersagen reduzieren das Risiko toxischer Eigenschaften frühzeitig. Diese Ansätze priorisieren erfolgversprechende Substanzen bereits vor teuren Labor- und Tierexperimenten, verkürzen die präklinische Phase und verringern Fehlschläge in späteren Phasen. Schätzungen und erste Studien deuten darauf hin, dass KI-gestützte Methoden die Kosten in frühen Entwicklungsphasen deutlich senken können – was wiederum die Zeit bis zur klinischen Erprobung verkürzt und Patientengruppen früheren Zugang zu Innovationen ermöglicht.
Die ökonomischen Effekte sind vielschichtig: Durch beschleunigte Forschung sinken direkte F&E-Kosten, Opportunitätskosten für gebundenes Personal fallen und Anlagen wie Speziallabore werden effizienter genutzt. Im klinischen Alltag schafft KI handfeste Entlastung: Automatisierte Dokumentation, Befundgenerierung und strukturierte Datenextraktion reduzieren administrative Aufwände. Ärztinnen und Ärzte verbringen aktuell häufig 40–50 % ihrer Arbeitszeit mit Dokumentation; Pilotprojekte zeigen, dass automatisierte Dokumentationslösungen diesen Anteil auf unter 20 % senken können. Der so gewonnene Zeitgewinn lässt sich unmittelbar in mehr Patientenkontakt, bessere Aufklärung und präzisere Therapiebegleitung investieren.
Die Potenziale wirken in den verschiedenen Ebenen des Krankenhausbetriebs unterschiedlich:
Damit KI ihren Nutzen realisiert, sind robuste Dateninfrastrukturen, standardisierte Schnittstellen, Datenschutzkonzepte und regulatorische Klarheit erforderlich. Validierung, Bias-Kontrolle und prospektive Studien zur klinischen Wirksamkeit bleiben unabdingbar. Außerdem braucht es Fortbildungsangebote und eine Kultur des datenbasierten Arbeitens, damit Personal KI-Unterstützung akzeptiert und sinnvoll einsetzt.
KI kann die datenintensive medizinische Forschung und die Medikamentenentwicklung gründlich beschleunigen. Ökonomisch bedeutet dies geringere Kosten pro Innovation, schnellere Markteintritte und eine effizientere Nutzung knapper Ressourcen. Operativ übersetzt sich das in weniger Dokumentationsarbeit, bessere Patientenselektion für Studien und – zentral – mehr Zeit für die Patient*innen.