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Schilddrüsenerkrankungen zählen zu den häufigeren Erkrankungen in Österreich. Im Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) werden jährlich rund 1.400 Schilddrüsen-Operationen durchgeführt (Teil- und Total- Resektionen). 2024 wurden in den WIGEV-Kliniken knapp 1.100 Personen mit Krebserkrankung der Schilddrüse behandelt. Besonders weit verbreitet sind Schilddrüsenknoten, die oft zufällig im Ultraschall entdeckt werden.
„Wie kann ich sicher zwischen gutartigen und bösartigen Knoten unterschieden – ohne unnötige Eingriffe für die Patient*innen? Die derzeit gängigen Methoden zur Abklärung von Schilddrüsenknoten sind Schilddrüsenultraschall, Schilddrüsenszintigrafie und die Feinnadelbiopsie. Dennoch stellt sich in der Abklärung von Schilddrüsenknoten oft die schwierige Frage: Welche Knoten können zunächst nur beobachtet werden und bei welchen ist eine sofortige bioptische Abklärung notwendig? Die Unterscheidung ist nicht immer eindeutig, selbst für erfahrene Fachärzt*innen. Hier wird Künstliche Intelligenz (KI) in Zukunft unterstützen“, ist Amir Kurtaran, Vorstand des Instituts für Nuklearmedizin mit PET-CT und Schilddrüsenkompetenzzentrum in der Klinik Landstraße überzeugt.
Eine neue Studie aus Frankreich hat Künstliche Intelligenz mit Ultraschallbildern von Schilddrüsenknoten trainiert und anhand der so genannten Bethesda-Klassifikation auf die Frage geschult, ob eine Feinnadelpunktion notwendig ist oder nicht. Die Bethesda- Klassifikation wird genutzt, um die Befunde einer Feinnadelpunktion der Schilddrüse zu klassifizieren, das Risiko für Malignität ( Bösartigkeit) einzuschätzen und therapeutische Empfehlungen abzuleiten.
„Die Studie hat gezeigt, dass Künstliche Intelligenz unnötige Punktionen vermeiden und mehr Sicherheit für Patient*innen bringen kann. Kritische Befunde werden zuverlässig erkannt“, sagt Kurtaran.
„Künstliche Intelligenz wird Ärzt*innen und Radiolog*innen nie überflüssig machen. Die Verantwortung für Diagnosen und Therapien liegt weiterhin beim Menschen – KI bietet jedoch objektive Unterstützung dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen“, ergänzt Brigitta Schmoll-Hauer, Stellvertretende Vorständin des Instituts für Nuklearmedizin in der Klinik Landstraße und Generalsekretärin der Österreichischen Schilddrüsengesellschaft.
„Im Wiener Gesundheitsverbund haben wir bereits KI-Software getestet. Das Potenzial ist groß – jedoch ist die Software in der Schilddrüsendiagnostik derzeit noch nicht auf den Routineeinsatz und die große Anzahl an Patient*innen, die wir täglich in der Klinik behandeln, ausgelegt“, berichtet Kurtaran von der praktischen Anwendung Künstlicher Intelligenz im Schilddrüsenkompetenzzentrum der Klinik Landstraße.