In vielen Krankenhäusern ist die korrekte Kodierung von Diagnosen und Prozeduren komplex, zeitintensiv und erfordert zudem viel Erfahrung und Fachwissen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Dokumentation und Nachweispflichten, sodass Kodierfachkräfte regelmäßig am Limit arbeiten und Nachfragen der Kostenträger zusätzliche Ressourcen bindet.
Ärzt*innen dokumentieren Diagnosen und Therapien heute überwiegend im Freitext. Kodierfachkräfte müssen diese Informationen anschließend manuell sichten, interpretieren und in ICD-10- bzw. OPS-Codes übersetzen. Die Bearbeitung einer Fallakte dauert zwischen 15 und 45 Minuten. Und etwa 15% der Fälle führen - häufig aufgrund unklarer Dokumentation oder fehlender Begründungen - zu Rückfragen der Kostenträger („MD-Prüfungen“).
Wie kann eine KI-basierte Lösung helfen?
Eine Klinik könnte ein KI-basiertes Kodier- und Dokumentationssystem einführen, das in zwei Kernbereichen unterstützt:
- Automatische Freitextanalyse
Die KI liest ärztliche und pflegerische Einträge in Echtzeit mit (z. B. Aufnahmebefunde, OP-Berichte, Pflegeverläufe) und schlägt passende ICD- und OPS-Codes vor. Relevante Zusatzinformationen (z. B. Nebendiagnosen, Komorbiditäten) werden dadurch automatisch erkannt. Die Kodierfachkräfte behalten die Kontrolle: Sie prüfen Vorschläge und bestätigen oder korrigieren. - Qualitätssicherung und MD-Prävention
Die KI weist auf fehlende Dokumentationen hin („Bitte Schweregrad der Pneumonie ergänzen“) und erkennt potenzielle Konflikte mit typischen MD-Prüfungsanlässen.
Mögliches Ergebnis nach wenigen Monaten
- Senken der durchschnittlichen Kodierzeit pro Fall um 30 bis 40%.
- Reduktion der MD-Quote auf unter 8%.
- Kodierfachkräfte konzentrieren sich auf komplexe Fälle statt Routinekodierung.
- Ärzte erhalten Rückmeldungen, welche Dokumentationsanteile medizinisch und abrechnungstechnisch relevant sind.
- Die Geschäftsführung meldet eine deutliche Erhöhung der Abrechnungssicherheit und Erlösstabilität.
Nutzen für das Krankenhaus
- Entlastung von Kodierfachkräften und Ärzt*innen
- Weniger Rückfragen von Kassenbediensteten, dadurch weniger Ressourcenbindung im Krankenhaus.
- Höhere Datenqualität für interne Steuerung und Forschung.
- Finanziell stabilere und planbarere klinische Erlöse.