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Das Thema der Integrierten Versorgung (IV) gewinnt im österreichischen Gesundheits- und Sozialwesen zunehmend an Bedeutung. Die Veranstalter des "INTEGRI 2026" (Österreichischer Preis für Integrierte Versorgung) rufen zur Einreichung von sektorenübergreifenden, vernetzten Versorgungslösungen auf und erwartet gespannt Beiträge zu aktuellen Initiativen aus allen Bereichen des österreichischen Gesundheitswesens.
Insbesondere Einrichtungen im Sozial- und Pflegebereich spielen eine immer wichtige Rolle, um die sektorenübergreifende Patientenversorgung zu verbessern. Hier gibt es zahlreiche spannende Projektideen und Innovationsfelder, mit denen eine INTEGRI-Teilnahme möglich wäre!
Wir beleuchten in diesem Artikel die relevanten Rahmenbedingungen und Anforderungen zur INTEGRI-Teilnahme, mögliche Inspirationen für Projektideen, zu denen österreichische Sozialeinrichtung einreichen könnte, sowie Hinweise auf Innovationsfelder - worauf beim Aufbrechen der sektoralen Grenzen im Besonderen geachtet werden?
Wenn Sie als Mitarbeitende*r in einer Sozialeinrichtung ein IV-Projekt aus Ihrer Institution beim INTEGRI 26 einreichen möchten, gilt es, die Voraussetzungen und Bewertungsfaktoren zu beachten:
Ihr Projekt sollte über das klassische eigene Leistungsangebot hinausgehen, möglichst Schnittstellen adressieren, neues Zusammenwirken ermöglichen und gut dokumentierbar sein (Zielgruppen, Wirkungen, Prozesse). Idealerweise gibt es schon erste Ergebnisse oder zumindest ein gut ausgearbeitetes Konzept.
Um Ihnen bessere Orientierung zu geben, stellen wir hier einige Vorschläge zusammen, wie eine Institution im österreichischen Sozialwesen mit einer konkreten Projektidee beim INTEGRI teilnehmen könnte. Hinterfragen Sie doch einmal aktiv, ob derartige Initiativen auch in Ihrer Institution Sinn machen könnten.
Ihre Einrichtung (z.B. Pflegeheim, betreutes Wohnen, Tageszentrum) entwickelt ein verbindliches Übergangs- und Nachsorge-Modell mit Gesundheitsakteur*innen (z.B. Hausärzte, ambulante Pflegedienste, Spitalsentlass-Management). Ziel ist es, zur Vermeidung von unnötigen stationären Aufenthalten bzw. Re-Hospitalisierungen beizutragen, indem eine deutlich bessere Betreuung beim Wechsel vom Krankenhaus ins Heim und von da zu ambulanten Betreuungen zu ermöglichen.
Durch die Kooperation des Sozialbereichs mit Spitälern und ambulanten Diensten könnten gemeinsame Schnittstellen und Prozessketten sowie abgestimmte Rückmeldemechanismen zu einer Verbesserung des Gesamtsystems - also für alle Beteiligten - möglich machen.
Eine Sozialeinrichtung initiiert ein gesundheits- bzw. lebensstilorientiertes Angebot (z.B. für ältere Menschen, Menschen mit Behinderung oder chronisch Erkrankte) in Kooperation mit Gesundheitsdienstleistern (Ergotherapie, Physiotherapie, Gesundheitsberatung), kommunalen Stellen und eventuell Tele- bzw. Digitalangeboten. Mit dem Ziel, frühzeitige Intervention möglich zu machen, eine Verringerung von gesundheitlicher Risiken sicherzustellen, die Verlagerung von Interventionen in den Sozialraum zu ermöglichen und eine bessere Lebensqualität für die Klient*innen zu erzielen.
Durch die Vernetzung zwischen Sozial- und Gesundheitsdiensten, der Einbindung von Gemeinden, Kommunen u/o Stadtteil-Netzwerken entsteht ein aktives Förderungs- und Präventionssystem. Die "Schnittstelle Sozial-Gesundheit" wird weit über Pflege bzw. Betreuung hinaus aktiviert.
Durch den Aufbau eines digitalen Portals, das Klient*innen, Angehörige, Sozial- und Pflegeeinrichtungen sowie Gesundheitsakteure untereinander verbindet: z.B. gemeinsame Dokumentation, Übergabeinfos, Tele-Sprechstunden, Erinnerungsfunktion, Selbstmanagement-Komponenten) werden Medienbrüche reduziert, die Kommunikation über Sektorengrenzen hinweg beschleunigt und inhaltlich verbessert und mehr Selbst- und Mitbestimmung für Klient*innen erzielt.
Durch die Vernetzung von Sozial- und Gesundheitsakteur*innen (und ggf. die Einbindung von e-Health-Lösungen) könnte eine völlig neue Qualität in der Nutzung gemeinsamer Informationen entlang der Patient Journey erzielt werden - Digitalisierung und Vernetzung gelten generell als absolut wichtige Hebel für das zügige Voranbringen der Integrierten Versorgung.
Eine Sozialeinrichtung schafft ein Wohn- und Betreuungsmodell für Menschen mit chronischen Erkrankungen, Behinderung oder Demenz - in enger Kooperation mit Gesundheitsleistungen (Therapie, Pflege, Medizinische Versorgung) und Sozial-/Betreuungsdiensten. Ziel ist, die stationäre Hospitalisierung möglichst zu vermeiden und eine wohnortnahe und vernetzte Versorgung zu realisieren. Mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensqualität, der Vermeidung von Hospitalisierungen sowie der besseren Koordination von Betreuungs- und Gesundheitsleistungen.
Durch die abgestimmte Zusammenarbeit von Akteuren im Sozialwesen, in der Pflege Pflege, in der Medizin, in der Therapie und im Wohnraum der Klient*in entsteht ein integriertes Versorgungskonzept mit aktiver soziale Teilhabe. Das bereits ausgezeichnete Projekte beim INTEGRI "Kinderpflegedomizil" zeigt dass ähnliche Modelle große Anerkennung finden.
Eine soziale Einrichtung kooperiert bei einem mobilen Versorgungsangebot (z.B. Pflege- oder Gesundheits-Bus, Tele-Beratung, Hausbesuche kombiniert mit digitaler Verbindung) für sozial benachteiligte Gruppen oder in ländlichen Räumen, um den Zugang zu Gesundheits- und Sozialleistungen zu verbessern und Schnittstellen zwischen ambulanten Leistungen und sozialer Betreuung sichtbar zu machen.
Wenn Sozial-, Gesundheits- und Technologiedienstleister zusammenarbeiten und gemeinsame (Kommunikations-) Infrastrukturen nutzen, ist das Potenzial für Prozessinnovation erheblich. Innovative Versorgungsformen, insbesondere mit Blick auf Sektorgrenzen und benachteiligte Gruppen, sind für eine Einreichung zum INTEGRI perfekt geeignet!
Damit Ihre Einrichtung eine solide Grundlage hat, hier einige übergreifende Innovationsfelder und Hinweise darauf, wie das bestehende Versorgungssystem durch Sozial-Einrichtungen gezielt-unterstützt werden kann.
Häufige Problemstellen finden sich in den suboptimalen Übergänge zwischen Krankenhäusern, Heimen und ambulanten Einrichtungen. Die fehlende Kommunikation zwischen Gesundheits- und Sozialdiensten - basierend auf unterschiedlichen Finanzierungssystemen - machen eine effiziente Abstimmung heute so schwer. Das Innovationspotenzial ist groß: Sozial-Einrichtungen könnten eine aktive Rolle beim Übergangsmanagement, bei Case- und Care-Management oder bei Koordinationsfunktionen einnehmen.
Welche Schnittstellen existieren bei Ihnen? Wo entstehen Medien- oder Informationsbrüche? Wie kann Ihre Einrichtung die Rolle eines „Bindeglieds“ übernehmen?
Zielbild der Integrierten Versorgung ist es mehr Leistungen dort bereitzustellen, wo Menschen leben - und nicht unbedingt im Krankenhaus. Sozialeinrichtungen können wertvoller Teil dieser Verlagerung sein (z.B. Ambulante Dienste, Tagesstruktur, präventive Angebote, Wohn- und Versorgungsmodelle). Wenn soziale Betreuung, Pflege und Gesundheit im Wohnumfeld gedacht würde (und nicht nur stationär), wären wir einen wichtigen Schritt weiter!
Integrierte Versorgung heißt nicht nur Kosten sparen, sondern insbesondere eine bessere Versorgung der Patient*innen und Klient*innen und natürlich auch eine in Summe bessere Lebensqualität der Betroffenen. Soziale Einrichtungen sind prädestiniert dazu, aktiv Lebenswelt-Orientierung einzubringen (z.B. durch gelebte Gemeinschaft, strukturierte Alltagsgestaltung, aktive Teilhabe). Die Kombination von Gesundheits- und Teilhabeleistungen von Selbstmanagement und Empowerment trägt ganz wesentlich zu einer gesteigerten Lebensqualität der zu Versorgenden bei.
Schnittstellenprobleme sind oftmals technisch-organisatorisch begründet. Soziale Einrichtungen könnten mit besserer digitaler Ausstattung (z.B. Apps, Telepflege, Dokumentations- und Übergabesysteme) dazu beitragen, Informationsflüsse zu sichern. Moderne Plattformen, Tele-Betreuung und digitales Monitoring könnten die Kommunikations- und Prozess-Schnittstellen zwischen sozialen und medizinischen Daten (Selbstverständlich unter exakter Beachtung der Datenschutzregelungen!) - sowohl im Sinne der Betroffenen Patient*innen / Klient*innen, als auch der Betreuenden - erheblich verbessern.
Kein Akteur kann alles allein leisten. Integrierte Versorgung heißt Zusammenarbeit auf allen Ebenen: Ambulant, stationär, sozial, kommunal. Soziale Einrichtungen sollten im eigenen Interesse Netzwerke knüpfen (z.B. mit Hausärzten, Spitälern, Gemeinden, Pflegediensten, Therapeuten) und klare Rollen definieren: innovative Governance-Modelle, aktive Steuerung von Netzwerken, Nutzung von gemeinsamen Leitlinien, Definition von gemeinsamen Verantwortungsstrukturen - die Handlungsoptionen für Verbesserungsmöglichkeiten sind vielfältig!
Der Preis INTEGRI betont nicht nur Initiativen mit Pilot-Charakter, sondern wirksame, nachhaltige Lösungen. Entscheidungsträger in soziale Einrichtungen sollten auch bedenken: Wie ist die Finanzierung sichergestellt? Wie lässt sich die Wirkung messen? Wie kann das Modell skaliert werden? Innovative Geschäftsmodelle, neue finanzielle Anreize, Kooperationen mit Krankenkassen/Sozialversicherung, innovative Ressourcenplanung - auch hier bieten sich zahlreiche Verbesserungspotenziale an.
Es ist noch genug Zeit zur Erstellung eines hochwertigen Einreichung - allerdings wissen wir aus der Erfahrung der letzten Jahre: Viel Zeit dazu hat man eigentlich nie ... also besser "einfach mal starten" ;-)
Wer profitiert am meisten von der Initiative (z.B. ältere Menschen, chronisch Erkrankte, Menschen mit Unterstützungsbedarf)? Welche Verbesserungen sind zu erwarten?
Benennen Sie Ihre Kooperationspartner und arbeiten Sie die Rolle Ihrer eigenen Einrichtung klar heraus.
Wie läuft Ihr Projekt ab? Welche Schnittstellen bestehen? Welche Prozessoptimierungen werden/wurden angestrebt bzw. tatsächlich erzielt?
Welche Wirkungen werden erwartet bzw. wurden erzielt? Z.B. die Verringerung von Krankenhausaufenthalten, die Verbesserung der Versorgungsqualität oder die Erhöhung der Lebensqualität?
Zeigen Sie, wie das Modell weiterentwickelt werden kann, wie es ggf. auch in anderen Regionen bzw. Strukturen eingesetzt werden könnte.
Integrierte Versorgung heißt auch, dass Menschen nicht „zwischen den Sektoren“ runterfallen. Ihre Einrichtung kann hier mit der Alltagsperspektive absolut punkten!
Österreichs Preis für Integrierte Versorgung sucht sowohl innovative Konzepte als auch deren Umsetzung. Wenn Ihr Projekt bereits läuft: Gut so! Ist es noch in der Konzeptphase: Macht nichts – zeigen Sie Klarheit über eine mögliche Umsetzung!
Innovation braucht Mehrwert: Bessere Kommunikation, bessere Teilhabe; nicht nur technischen Fortschritt.