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Inter­natio­nale Tumor­boards bewähren sich

3. November 2021 | APAMED (APA-OTS)
3D-Darstellung von Viren, die Nervenzellen angreifen, Konzept für neurologische Erkrankungen, Tumore und Gehirnchirurgie.
3D-Darstellung von Viren, die Nervenzellen angreifen, Konzept für neurologische Erkrankungen, Tumore und Gehirnchirurgie.

Jährlich erkranken in Österreich laut Statistik Austria etwa 42.000 Menschen an Krebs. Vorsorge, Früherkennung, Behandlung und auch die Rückkehr in den Alltag stellen Betroffene und ihr Umfeld vor viele Herausforderungen. Eine zentrale Rolle spielen die sogenannten Tumorboards, belegt nun eine aktuelle Studie der internationalen Initiative All.Can, die am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Wien erstmals ihre Tätigkeit in der Alpenrepublik vorstellte.

Tumorboards sind wöchentliche, fächerübergreifende Fallkonferenzen mit Vertretern der Kerndisziplinen. Patienten mit Tumorerkrankungen werden besprochen und umfassende Behandlungsempfehlungen abgegeben. Von der Erstdiagnose bis zur Verlaufskontrolle soll ein breites Spektrum an Sichtweisen einbezogen werden - inklusive der Patientenperspektive.

"Tumorboards können das As im Kampf gegen Krebs sein" zeigte sich Studienleiter Guido Offermanns vom Karl Landsteiner Institut für Krankenhausorganisation überzeugt. Man müsse dieses Blatt aber auch ausspielen, ergänzte er in Hinblick auf tatsächlich verfügbare Ressourcen.

Finanziert wurde die Studie durch die Pharmaunternehmen Bristol Myers Squibb und Merck Sharp & Dohme, im Fokus standen Abläufe und Optimierungsmöglichkeiten.

Die neue internationale Plattform All.Can hat sich zum Ziel gesetzt, durch die Einbeziehung möglichst vieler Akteure eine bestmögliche Versorgung von Krebspatienten zu ermöglichen - von der Früherkennung bis zur Reintegration ins Arbeitsleben. Selbsthilfegruppen, Medizin, Gesundheitspersonal, Gesundheitsökonomie, Forschung, Versicherungen und Industrie sollen vernetzen werden, um alle Aspekte berücksichtigen zu können.

In Sachen Tumorboards soll nun ein Tool für die systematische Selbstbewertung die Effektivität steigern und so die Situation der Patienten "weiter verbessern".

Laut der wissenschaftlichen Studie der Experten des Karl Landsteiner Instituts für Krankenhausorganisation spielen Tumorboards eine wesentliche Rolle in der Krebsversorgung, sie könnten aber durch systematische Selbstbewertung noch "deutlich effektiver arbeiten". Ein von All.Can entwickeltes Selbstbewertungs-Tool, das derzeit in einer Pilotphase erprobt wird, soll dies erleichtern.

Onkologin Gabriela Kornek, Ärztliche Direktorin des AKH Wien und Obfrau der Initiative Leben mit Krebs, verwies auf die außergewöhnliche Lage aufgrund der Coronakrise. "Die Pandemie und Krebserkrankungen hängen sachlich zusammen, da das Vorliegen der einen Erkrankung sich zwangsläufig auf den Verlauf, die Prognose und den Therapieverlauf der anderen auswirkt - und umgekehrt." Patienten wären durchgängig versorgt, Mitarbeiter durch die Rahmenbedingungen aber vor große Herausforderungen gestellt worden.

Die Untersuchung hat die jährlich tausenden Fallbesprechungen an der Medizinischen Universität Wien und am AKH unter die Lupe genommen und zunächst die bestehende Literatur ausgewertet, dann wurde die Studie in den Tumorboards an der MedUni Wien und am AKH Wien (im Comprehensive Cancer Center - CCC) durchgeführt - als erste jemals in Österreich durchgeführte Studie zu diesem Thema. In ca. 900 Sitzungen werden im CCC pro Jahr 6.500 Patienten in 11.000 Gesamtvorstellungen besprochen. Mit 30 Mitgliedern der Tumorboards (Tumorboard-Assistenten, Tumorboard-Manager und Tumorboard-Teilnehmer aus unterschiedlichen Disziplinen wie Radiologie, Pathologie, Organfach bzw. Chirurgie, Onkologie, Strahlentherapie, Klinische Psychologie und Pflege im CCC am AKH Wien wurden 60-minütige Interviews geführt.

Als zentraler gemeinsamer Nenner der qualitativen Befragungen sei das hohe Verantwortungsbewusstsein deutlich geworden, so der Studienautor. Das Patientenwohl habe obersten Stellenwert, ob bezüglich Lebensqualität, Komplikationen oder Überlebensrate.

Sichtbar wurde auch die Herausforderung im Alltag, und der "Spagat zwischen dem Denkbaren und dem aufgrund der Ressourcen tatsächlich Machbaren". Einer Aussage zufolge besteht in 95% der Fälle Konsens.

Die NPO All.Can arbeitet in Österreich bereits an weiteren Projekten wie einer Befragung unter Krebspatienten und die Durchführung eines Open Space zur Lage der Krebsversorgung in Österreich. 2022 sollen anhand der Ergebnisse weitere Schritte zur Steigerung der Effizienz in der Krebsversorgung folgen. Aktuell gibt es knapp zwanzig nationale All.Can-Initiativen weltweit.

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