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"Personal Health Record" - noch immer eine Vision ...

6. Mai 2025 | Walter Zifferer
Älteres Ehepaar im digitalen Fitnessrausch.
Älteres Ehepaar im digitalen Fitnessrausch.

Österreichs Gesundheitswesen ist hinsichtlich des persönlichen Gesundheitsdatenmanagements stark auf ELGA (Elektronische Gesundheitsakte) ausgerichtet. Klinische Patientenportale, die von Spitälern oder Rehakliniken angeboten werden, decken aktuell - so es sie überhaupt gibt - nur aber tatsächlich meist nur einen sehr engen Teil der Patient Journey ab (z. B. nur Krankenhausaufenthalt, Rezepte oder Laborbefunde).

Ist man als Patient auf der Suche nach einer App, die einen auf seiner gesamten Gesundheitsreise begleitet – also z.B. Arztbesuche, Medikationspläne, Impfungen, Fitnessdaten, eigene Notizen, Vorsorgeuntersuchungen, u.v.m. verwaltet – gibt es folgende Möglichkeiten:

 

Nutzung internationaler "Personal Health Record" Apps

Es gibt zahlreiche internationale Anbieter von guten Health Apps - decken aber selten den offiziellen ELGA-Zugriff ab oder sind nicht voll auf österreichische Gegebenheiten angepasst.

  • Apple Health (iPhone): 
    Kann Gesundheitsakten integrieren, wenn Provider angebunden sind (in Österreich noch eingeschränkt ...)
  • Google Fit (Android):
    Fokus liegt eher auf Fitnessdaten, weniger auf klinischen.
  • Ada Health, Curebase:
    Teilweise nützlich, aber eher symptom-orientiert.

 

Apps von österreichischen Anbieter, die darüber hinausgehen

Österreichische Startups und Anbieter bieten teilweise breitere Gesundheitsakten an, z.B.:

  • myCmed
    Elektronische Gesundheitsakte mit Fokus auf Selbstverwaltung.
  • TeleDoc, Xund:
    Gesundheitsberatung mit digitalem Patientenpass.
  • vivellio
    Eine App "für ganzheitliches Gesundheitsmanagement", die speziell für persönliche Gesundheitsdokumente (Arztbefunde, Impfungen, Labor) erstellt wurde. Sie ist "Made in Austria", DSGVO-konform und unabhängig von ELGA.

Apps wie diese bieten Dokumentenspeicher, Impfpass-Verwaltung, eigene Eingabemöglichkeiten für Symptome, Diagnosen und Medikamente - sowie insbesondere praktische Terminorganisation.

 

Eigene Akte führen (DIY-Lösung)?

Will man völlig unabhängig sein, kann man sich selbst organisieren und eigene Dokumentenclouds nutzen (wie z.B. Nextcloud, Google Drive), was allerdings deutlich aufwändiger und weniger komfortabel ist. So können strukturierte Apps zur Dokumentenverwaltung (z.B. Evernote, Notion) für eigene Gesundheitsdaten genutzt werden und ELGA-Daten manuell heruntergeladen und einsortiert werden

 

Nationale Initiativen beobachten!

ELGA wird zukünftig Schritt für Schritt erweitert. In den nächsten Jahren sind auch Pilotprojekte für eine "Patientenzentrierte Akte" angekündigt worden, die mehr Funktionen bieten könnte. Allerdings ist eine (zu?) langsame Weiterentwicklung zu erwarten.

Wenn man also aktuell in Österreich eine komfortable Art sucht, um seine eigene gesamte Patient Journey gut zu unterstützen, macht es Sinn, vivellio für klassische Gesundheitsdokumente und Impfungen zu nutzen und optional mit Apple Health oder Google Fit (für die Abbildung von Fitness- und Aktivitätsdaten) zu ergänzen. Damit deckt man einen Großteil der persönlichen Gesundheitsreise ab, ohne auf Portale angewiesen zu sein, die immer nur - meist anlassbezogen (z.B. Unfall, oder akute Krankheit) - einen Ausschnitt der Journey abbilden. 

 

Unsere Gesellschaft: Jung, aktiv, eigenverantwortlich ...

Klar ist, dass aktuell der Fokus aller Health App Anbieter auf gesundheitlicher Absicherung - auf Prävention - liegt. Der überwiegend große Bedarf an akuten gesundheitlichen m Selbstmanagement haben allerdings die 50 bis 90-Jährigen. Und gerade die ältesten und multimorbiden Patienten haben praktisch keinen Zugang zu modernen digitalen Unterstützern. Mit dem Altern der Gesellschaft wird sich in den kommenden Jahren die Nutzung von Gesundheits-Apps komplett verändern. Die heute jungen, aktiven und noch gesunden Bürger werden als "Digital Natives" vermutlich später zu äußerst intensiven Nutzern von patientenzentrierten, selbst gemanagten Patientenakten. Dass der Weg dahin so langsam beschritten wird, wundert mich ... schließlich ist der Datenschatz dahinter immens.

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