CGM Global
Lösungen
Produkte
Informationen zu unseren Produkten, die Gesundheitsprofis entlang der gesamten Patient Journey unterstützen.
ARTIKEL
Über uns
Erfahren Sie alles über die Vision, Mission sowie die Menschen, die die CompuGroup Medical weltweit prägen.
Die Geburtenstation am Landeskrankenhaus Bludenz wird mit 1. Jänner 2026 geschlossen. Die Geburtshilfeagenden werden in das Krankenhaus im zwanzig Kilometer entfernten Feldkirch verlegt, teilte die Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) am Mittwoch in einer Aussendung mit. Die Entscheidung sei aus medizinischen Gründen gefallen, wurde betont. Ihr waren jahrelange Diskussionen vorausgegangen.
Als Gründe für die bevorstehende Schließung nannte die KHBG medizinische Notwendigkeiten. Diese Einschätzung werde durch ein externes Gutachten untermauert. Für komplexe Behandlungssituationen seien die Voraussetzungen in Bludenz nicht optimal, es stehe kein Krisen-Team bereit, außerdem gebe es keine Kinderstation. In schwierigen Fällen müsse man daher jeweils nach Feldkirch ausweichen. Dort stünden drei moderne Kreißsäle und ein OP speziell für Kaiserschnitte zur Verfügung, angeschlossen ist die Kinderintensivstation, in die Neugeborene im Notfall innerhalb weniger Sekunden gebracht werden können.
Zum anderen sei die Personalsituation in Bludenz anhaltend angespannt. Die Station wurde bereits 2022 und 2023 während der Sommermonate geschlossen, um das Personal zu entlasten. Gynäkologen seien grundsätzlich schon schwer zu gewinnen, eine Geburtenstation mit rund 400 Geburten jährlich wie in Bludenz sei für diese zusätzlich weniger attraktiv als etwa Feldkirch mit rund 1.000 Geburten oder Bregenz mit rund 1.150 Geburten. In Vorarlberg werden pro Jahr etwa 4.000 Kinder auf die Welt gebracht. Eine Still- und Schwangerschaftsambulanz wird in Bludenz weiterhin zur Verfügung stehen, die Frauenheilkunde am Standort wird sich auf Beckenboden-Chirurgie und gynäkologische Tageschirurgie spezialisieren.
"Unter den gegebenen Umständen ist es schlichtweg nicht mehr möglich, den Betrieb der Geburtenstation auf lange Sicht mit der gebotenen Sicherheit für Mutter und Kind rund um die Uhr aufrechterhalten zu können. Die Verlegung der Kreißsaal-Aktivität ins Landeskrankenhaus Feldkirch ist ausschließlich eine medizinische Entscheidung und keine Einsparungsmaßnahme - alle Arbeitsplätze sind gesichert", so Landesrätin Martina Rüscher (ÖVP) und KHBG-Geschäftsführer Gerald Fleisch. Ihr Ziel sei es gewesen, die Station beizubehalten, sagte Rüscher. Die Finanzierung sei von Landesseite gesichert gewesen.
Die Zukunft der Bludenzer Geburtenstation hatte bereits seit Jahren für Diskussionen gesorgt. Die Stadt Bludenz unter Bürgermeister Simon Tschann (ÖVP) sprach sich vehement gegen eine Schließung der Station aus. Der nun gesetzte Schritt dürfte dabei wohl erst den Anfang einer großen Strukturänderung in der Vorarlberger Spitallandschaft darstellen. Zwar sollen weiterhin alle sieben Standorte beibehalten werden, inhaltlich werden sie aber in die Regionen Nord und Süd aufgeteilt, wie Gesundheitslandesrätin Rüscher (ÖVP) diesen Sommer im Interview mit der APA angekündigt hatte. Im Großen und Ganzen soll jedes Fach in jeder der beiden Regionen nur noch jeweils ein Mal angeboten werden. Eine "wohnortnahe Spitalsbehandlung" stehe nicht mehr im Vordergrund, hieß es.