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Frucht­zucker erhöht Ent­zün­dungs­risiko

24. Juni 2025 | APAMED (APA-OTS)
Geringer, unbedenklicher Fruchtzucker in Beeren.
Geringer, unbedenklicher Fruchtzucker in Beeren.

Der Konsum von mit Fruchtzucker gesüßten Erfrischungsgetränken macht den Körper anfälliger für Entzündungen, berichtet Ina Bergheim vom Department für Ernährungswissenschaften der Universität Wien mit Kolleginnen. Im Blut zirkulierende Zellen des Immunsystems (Monozyten) werden dann übernervös. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Redox Biology" veröffentlicht.

Die Ernährungswissenschafterinnen ließen gesunde Erwachsene mit Fruchtzucker (Fruktose) versehenes Sodawasser trinken und untersuchten, wie sich dies auf das Immunsystem auswirkt. Die Monozyten der Probanden stellten daraufhin zusätzliche Wachen in Form von Sensoren für Bakterien-Bestandteile (vom Typus "Toll-like Rezeptor 2") auf. "Die Entzündungsbereitschaft steigt also", so Bergheim in einer Aussendung. Wenn diese Sensoren etwas aufspürten, schütteten die Immunzellen verstärkt entzündungsfördernde Stoffe aus.

 

Obstverzehr unbedenklich

Bereits kurzfristiger hoher Fruchtzuckerkonsum steigert demnach das Entzündungsrisiko, schrieben die Forscherinnen. Sie untersuchen nun auch die Folgen von chronisch erhöhter Fruktoseaufnahme durch zuckerhaltige Getränke und Süßigkeiten auf das Immunsystem und die Infektanfälligkeit.

Obst enthält ebenfalls Fruktose, doch die Mengen sind zumeist deutlich geringer als in gesüßten Limonaden. Man müsste über zwei Kilogramm Äpfel essen, um auf die Fruktosemenge zu kommen, die in der Studie verwendet wurde, so Bergheim "Bei anderen Obstsorten wäre es teilweise noch mehr, weil sie weniger Fruktose enthalten."

 

Äpfel, Beeren und Tee dürften gegen chronische Krankheiten schützen

Eine Ernährung, die reich an sogenannten Flavonoiden verschiedener Herkunft ist, steht in Verbindung mit einem geringeren Risiko für eine ganze Reihe von chronischen Erkrankungen. Das hat sich in einem großen wissenschaftlichen Projekt von Wissenschaftlern mit Beteiligung aus Wien gezeigt. Es geht dabei um Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und viele andere Krankheiten. Enthalten sind Flavonoide besonders in Äpfeln, Birnen, Weintrauben, Kirschen, Beeren und in Tee.

Zu den Flavonoiden gehören rund 8.000 Stoffe aus der Reihe der sogenannten Polyphenole. Sie stammen zumeist aus den Blütenfarbstoffen. Pflanzen produzieren sie aber auch als Abwehrstoffe gegen Insekten und als UV-Schutz. Flavonoide werden seit längerem als gesundheitlicher Schutzfaktor betrachtet, zum Beispiel als Antioxidantien.

Experten aus Großbritannien, Australien, Dänemark mit Beteiligung des in Wien tätigen Ernährungswissenschaftlers Tilman Kühn (MedUni Wien/Universität Wien) haben sich die Sachlage epidemiologisch genauer angesehen. "Eine gewohnheitsmäßig höhere Aufnahme von Flavonoiden aus der Ernährung wurde mit einem geringeren Risiko für die Gesamtsterblichkeit (alle Ursachen; Anm.) und schwere chronische Erkrankungen in Verbindung gebracht. Dennoch sollte noch der Beitrag der Vielfalt der Flavonoidaufnahme zu den gesundheitlichen Ergebnissen untersucht werden", schrieben die Autoren jetzt in "Nature Food".

 

Daten von fast 125.000 Menschen ausgewertet

Für das Projekt wurden die Daten von 124.805 Personen verwendet, deren Informationen im britischen Biobank-Register enthalten sind. Das Hauptergebnis: "Wir zeigen, dass Teilnehmer, welche die größte Vielfalt an Flavonoiden aus der Ernährung, Flavonoid-reichen Lebensmitteln und/oder spezifischen Flavonoid-Subklassen konsumierten, ein um sechs bis 20% statistisch signifikant geringeres Risiko für die Gesamtsterblichkeit und die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Krebs, Lungenerkrankungen und neurodegenerativen Krankheiten hatten."

Es kommt aber offenbar weniger darauf an, eine bestimmte Substanz aus der Reihe an Flavonoiden mit der Ernährung aufzunehmen, sondern auf die Vielfalt dieser Stoffe. "Darüber hinaus berichten wir, dass sowohl die Menge als auch die Vielfalt der Flavonoide unabhängige Vorhersageparameter für die Mortalität und mehrere chronische Krankheiten sind. Das deutet darauf hin, dass der Konsum einer höheren Menge und einer größeren Vielfalt für die längerfristige Gesundheit besser ist als die beiden Komponenten jeweils allein. Diese Ergebnisse legen nahe, dass der Konsum mehrerer verschiedener täglicher Portionen Flavonoid-reicher Lebensmittel oder Getränke, wie Tee, Beeren, Äpfel, Orangen oder Weintrauben, das Risiko senken kann", stellten die Wissenschaftler fest.

 

Vielfalt und Quantität

Die Flavonoid-Vielfalt: Bei gleicher konsumierter Flavonoid-Menge pro Tag wiesen die 20 Prozent der Studienteilnehmer mit der größten Vielfalt dieser aufgenommenen Substanzen eine um 14% geringere Sterblichkeit (aus allen Ursachen) auf als die 20% mit dem geringsten diesbezüglichen täglichen Konsum. Das Herz-Kreislauf-Risiko war um zehn Prozent geringer, jenes für den Ausbruch von Typ-2-Diabetes um 20% und das Krebsrisiko um acht Prozent.

Die Flavonoid-Menge: Bei den 20% der Probanden mit einer größeren täglich konsumierten Menge an Flavonoiden bei gleich bleibender Vielfalt als bei den 20% der Probanden mit dem niedrigsten täglichen Flavonoid-Konsum zeigte sich eine um 16% geringere Gesamtsterblichkeit. Die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen war um neun Prozent niedriger, jene für Typ-2-Diabetes um 12% geringer, die Gefährdung durch Lungenerkrankungen sank um 13%.

Eine ähnliche Auswertung der Daten der Studie für das Auftreten von chronischer Nierenerkrankung, die schließlich zum Nierenversagen mit der Notwendigkeit von Dialyse verbunden sein kann, ist vor kurzem auch in "Clinical Nutrition" mit ähnlichen Ergebnissen erschienen. Über einen Beobachtungszeitraum von zehneinhalb Jahren hinweg erwies sich, dass in einer Personengruppe von knapp 110.000 Menschen die Personen mit im Mittel sechsmaliger Aufnahme von Flavonoid-reichen Nahrungsmitteln pro Tag ein um 16% geringeres Risiko für das Auftreten einer chronischen Nierenerkrankung hatten. Hinzu kam, dass die Sterblichkeit bei bereits vorhandener chronischer Nierenerkrankung und viel Flavonoid-Konsum um mehr als ein Viertel niedriger war.

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