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Nahrungs­mittel­intoleranz: App erhebt, welches Essen krank macht

9. Februar 2022 | APAMED (APA-OTS)
Mobiltelefon auf Teller
Mobiltelefon auf Teller

Bauchschmerzen, Durchfall, Blähbauch mit und ohne Gasabgängen und Übelkeit können viele Ursachen haben. Dahinterstecken kann auch eine Unverträglichkeit von Zucker, Stärken und Fasern wie sie etwa in Obst, Getreide, Gemüse und Milchprodukten enthalten sind. Eine in Wien und Graz entwickelte Handy-App soll dabei helfen, solche Kohlehydrateintoleranzen zu erkennen und zu entscheiden, was man nach wie vor in welcher Menge essen kann.

Inhaltsstoffe von Lebensmitteln wie Laktose, Fruktose, Xylit sowie Ballaststoffe können Unverträglichkeiten auslösen. Viele Menschen, die immer wieder von Magen-Darm-Beschwerden geplagt werden, sind verunsichert. 

"Viele verzichten bereits auf Verdacht auf verschiedene Nahrungsmittel, ohne vorherige Abklärung, ob tatsächlich eine Unverträglichkeit besteht", erklärt Heinz Hammer von der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie an der Medizinischen Universität Graz. Ein Check wäre aber jedenfalls anzuraten, denn zu strenge oder falsche Diäten können durchaus zu Nährstoffmangel führen.

Der Grazer Internist, der eine lange klinische Erfahrung mit Patienten mit Nahrungsmittelintoleranzen hat, hat daher einen wissenschaftlich validierten Fragebogen auf Basis von Symptommessungen nach dem Essen entwickelt. Wenn es regelmäßig nach dem Verzehr von laktose- oder fruktosehaltigen Lebensmitteln zu den bekannten Verdauungsbeschwerden kommt, kann mit diesem eine mögliche Intoleranz erhoben werden. Gemeinsam mit Johann Hammer von der Medizinischen Universität Wien wurde eine App für das Smartphone entwickelt und in Graz ein Spin-Off der Medizinischen Universität Graz und Wien gegründet.

Heinz Hammer,<br>Klinischen Abteilung für<br>Gastroenterologie und Hepatologie,<br>Med-Uni Graz<br> 
Ao. Univ.-Prof. Dr. Heinz Hammer, Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Graz
Die App unterstützt Betroffene dabei, eine Unverträglichkeit auf bestimmte Lebensmittelzufuhr grundsätzlich zu erkennen und die ursächlichen Lebensmittel ausfindig zu machen.

Heinz Hammer,
Klinischen Abteilung für
Gastroenterologie und Hepatologie,
Med-Uni Graz
 

So müsse nicht unnötigerweise auf genussvolle Energieträger verzichtet werden, die für die Beschwerden möglicherweise gar nicht verantwortlich sind. Zudem könne das größte Risiko vermieden werden, nämlich irrtümlicherweise eine Intoleranz anzunehmen, wenn in Wirklichkeit eine andere Erkrankung vorliegt.

"Der praktische Vorteil in der Anwendung der App liegt vor allem darin, die Intoleranz jederzeit im Alltag, also zu Hause oder am Arbeitsplatz beispielsweise nachweisen zu können, ohne dass dazu ein mehrstündiger Besuch eines Labors oder einer Praxis zur Durchführung eines Atemtests notwendig wird", so der Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie. 

Die Diagnose erfolgt durch Analyse der Zusammenhänge zwischen Art und Weise der Nahrungsaufnahme und Symptomen. Diese werden in der App auf einer visuellen Skala eingetragen. Festgehalten werden Ausgangssymptome vor der Einnahme der Testsubstanz und der weitere Verlauf. Die Angaben sind über drei Stunden hinweg alle 30 Minuten einzutragen.

Nach dem Test informiert die App visuell und in Worten über die Ergebnisse. Sie gibt auf Basis der Angaben des Benutzers Informationen zum weiteren Umgang mit den jeweiligen Lebensmitteln und individuell abgestimmte Empfehlungen. "Damit können Betroffene nicht nur den Zusammenhang zwischen ihrem Wohlbefinden und der Ernährung besser verstehen und wieder ein Stück weit mehr Kontrolle über ihr Leben gewinnen, sondern vor allem auch das Essen wieder mit Freude genießen", so der Wissenschaftler.

Wenn eine behandelbare Erkrankung ausgeschlossen und eine Unverträglichkeit attestiert wurde, sei der nächste Schritt die Reduktion von Lebensmitteln, die die entsprechenden Übeltäter enthalten. Ein kompletter Verzicht sei üblicherweise nicht notwendig, wie Hammer informierte. Bei Laktoseunverträglichkeit kann man auch auf laktosereduzierte oder laktosefreien Produkte zurückgreifen. Zudem kann das Enzym Laktase zugeführt werden.

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