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Verhaltens­tipps für Patient*­innen: Was bleibt nach der Ent­lassung?

Mit Foldern fördert die NÖ Landesgesundheitsagentur die Gesundheitskompetenz der Patient*innen. Die LGA folgt einer Forschungsarbeit, die zeigt, wie schriftliche Verhaltenstipps besser angenommen werden.

Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit von Menschen, relevante Gesundheitsinformationen finden, verstehen, beurteilen und anwenden zu können. Vor allem der Übergang von stationärer Versorgung zur Entlassung birgt ein hohes Risiko für Fehlinformationen. Schriftliche Verhaltensempfehlungen wie Folder oder Broschüren, die zumeist Informationen über das weitere Vorgehen nach der Entlassung enthalten, fassen zuvor mündlich übermittelte Informationen zusammen und sollen für Patient*innen als Nachschlagewerk dienen. Dabei fördern sie zwar nicht die eigenen (sprachlichen) Kompetenzen, ermöglichen aber bei optimaler Gestaltung Rahmenbedingungen zur Bildung von Gesundheitskompetenz.

Im Rahmen einer Masterarbeit des Studiengangs der angewandten Gesundheitswissenschaften am IMC Krems wurden die Erwartungen von Patient*innen gegenüber schriftlichen Verhaltensempfehlungen aufgezeigt. Diese wurden anhand von drei von der NÖ Landesgesundheitsagentur (NÖ LGA) gestalteten sechsseitigen Foldern aus dem orthopädischen Fachbereich abgebildet. Patient*innen nach Hüft- und Knietotalendoprothetik wurden zu den jeweiligen Foldern befragt. Die dargestellte Masterarbeit befasste sich mit Foldern in deutscher Sprache und schloss lediglich Personen mit sehr gutem deutschem Sprachniveau ein.

Die Ergebnisse der qualitativen Studie zeigen, dass sich die Erwartungen der Patient*innen hauptsächlich auf den Inhalt in einem entsprechenden zeitlichen Verlauf, eine unmissverständliche Sprache und den Einsatz von aussagekräftigen Grafiken beziehen.

In der Hauptkategorie „Sprache“ wurde die Verständlichkeit der Inhalte abgefragt, wobei beispielsweise auf zu lange Sätze hingewiesen wurde. Die Kategorie „Format“ behandelte den Folder selbst als gedruckte Version, Schriftgröße, verwendete Farben etc. Die Hauptkategorie „Inhalt“ fasste Inputs der Personen bezüglich der Grafiken, des allgemeinen Eindrucks und zu erwünschten sowie verzichtbaren Informationen zusammen. Vor allem zu den in den Foldern verwendeten Grafiken wurden weitere wichtige Verbesserungspotenziale aufgezeigt.

Zu Metainformationen wie Quellenangaben, Informationen zu Autor*innen oder der Aktualität der Inhalte wurden von den Befragten keine Inputs gegeben. Das bedeutet, dass es vor allem in der Verantwortung der Ersteller*innen von schriftlichen Gesundheitsinformationen liegt, evidenzbasierte Informationen transparent darzustellen, denn Patient*innen scheinen diese kaum zu hinterfragen. Die Stichprobe zeigte ebenfalls, dass die Befragten die Broschüren zu Hause nur dann zur Hand nehmen, wenn sie während des stationären Aufenthalts auch darauf aufmerksam gemacht wurden – ein bloßes Beilegen der Folder in die Entlassungsmappe scheint nicht ausreichend zu sein.

Zusätzlich zeigte die vorliegende Forschungsarbeit eine hohe Bereitschaft der Personen aus der Stichprobe, auch digitale Lösungen als Zusatz oder Alternative zu gedruckten Foldern zu akzeptieren. So wurde unter anderem ein Video mit einer Anleitung für das Gehen mit Krücken vorgeschlagen.

Die NÖ LGA wird jedenfalls die wertvollen Verbesserungsvorschläge für diese drei schriftlichen Verhaltensempfehlungen, die im Rahmen der Forschungsarbeit aufgezeigt wurden, in der nächsten Version umsetzen. 
 

Autorin:

Corinna Lechner, MSc
Department strategisch-fachliches Qualitätsmanagement
NÖ Landesgesundheitsagentur
sqm@noe-lga.at

Quelle: ÖKZ, 66. JG, 03/2025, Springer-Verlag.

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