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Doch Gewalt betrifft nicht nur Frauen – auch Kinder, ältere Menschen, Männer und Menschen mit Behinderung können Opfer von Gewalt sein. Um Betroffene zu schützen und ihnen bestmöglich zu helfen, besteht bereits seit 2020 eine enge Kooperation zwischen NÖ LGA und der NÖ Polizei. Diese wird nun durch weitere Maßnahmen vertieft.
Für rund 75% der von Gewalt betroffenen Frauen ist das Gesundheitswesen die erste Anlaufstelle, wenn es um akute körperliche Verletzungen oder um die psychischen und physischen Folgen von Gewalt geht. „Unsere Mitarbeiter*innen in den Kliniken sind oft die Ersten, die mit den Spuren von Gewalt konfrontiert werden. Deshalb ist es entscheidend, dass sie sensibilisiert sind und wissen, worauf sie achten müssen. Durch die enge und mittlerweile jahrelange Kooperation mit der Polizei schaffen wir Strukturen, die Betroffenen raschen Schutz und Unterstützung ermöglichen“, so die NÖ LGA- Vorstände Elisabeth Bräutigam, Gerhard Dafert und Bernhard Kadlec.
v.l.n.r.: NÖ LGA-Vorstand Gerhard Dafert, Landespolizeidirektor Niederösterreich Franz Popp, NÖ LGA-Vorständin Elisabeth Bräutigam, NÖ LGA Abteilungsleiterin Strategie und Qualität Pflege Susanne Gröschel, Brigadier Stefan Pfandler, Leiter des Landeskriminalamts, Gerichtsmediziner und Experte Martin Grassberger und NÖ LGA-Vorstand Bernhard Kadlec.
Ziel ist es, Gesundheitspersonal und Exekutive noch enger zu vernetzen, um im Verdachtsfall rasch, professionell und einfühlsam reagieren zu können. Dabei setzt die NÖ LGA auch auf das Know-How und die jahrelange Expertise von Gerichtsmediziner Univ.-Prof. Dr. med. univ. Mag. Dr. rer. nat. Martin Grassberger. „Bereits jetzt haben wir schon zahlreiche Maßnahmen umgesetzt wie eine einheitliche Vorgehensweise bei Verdacht auf Gewalt, Interne Schulungsmaßnahmen, Fachtagungen oder Opferschutzkongresse, Opferschutzgruppen in jedem Klinikum, Informationsfolder für Mitarbeitende als auch Betroffene oder auch Sensibilisierungsmaßnahmen wie Plakate, Visitenkarten, Sticker bspw. an WC-Innentüren mit QR-Code, die direkt zu Unterstützungsangeboten führen“, so die Vorstände.
Neu ist nun ein erweiterter Untersuchungsbogen, der gemeinsam erstellt wurde und für eine standardisierte Dokumentation zur Verfügung steht. Der Untersuchungsbogen für die erweiterte Verletzungsdokumentation bei Erwachsenen bietet der Polizei und schlussendlich dem Opfer eine gerichtsverwertbare Dokumentation inkl. Fotodokumentation und Spurensicherung.
Auch die Polizei unterstreicht die Wichtigkeit der gemeinsamen Initiative: „Opferschutz funktioniert nur im Netzwerk. Wenn Ärzt*innen und Pfleger*innen und Mitarbeiter*innen bei Verletzungen aufmerksam werden und uns kontaktieren, können wir gemeinsam verhindern, dass Gewalt weitergeht oder eskaliert“, erklärt der Landespolizeidirektor Franz Popp. „Um Gewalt erkennen zu können, ist Sensibilität gefragt. Mögliche Anzeichen sind unplausible Erklärungen zum Unfallhergang, Verletzungen an untypischen Stellen, Hämatome unterschiedlichen Alters oder Brandwunden mit klaren Abdrücken, etwa von einer Herdplatte oder einem Bügeleisen. Auch verzögertes Aufsuchen medizinischer Hilfe, häufige nächtliche Notfallbesuche oder ein auffällig ängstliches und überangepasstes Verhalten können Hinweise sein“, so Franz Popp Landespolizeidirektor.
Zudem unterstützen die NÖ Kliniken die Kampagne 16 Tage gegen Gewalt, die auch heuer wieder im Zeitraum von 25. November bis 10. Dezember stattfindet. Mit der orangefarbenen Beleuchtung vieler öffentlicher Gebäude setzen wir ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt – und für Solidarität mit allen Betroffenen. Neben dem Opferschutz in den NÖ Kliniken gibt es im Land NÖ ein sehr gut ausgebautes Netzwerk an Einrichtungen wie Frauenberatungsstellen, Frauenhäuser und Gewaltschutzzentren sowie auch das NÖ Frauentelefon. Dabei wird den Betroffenen anonym, kostenfrei und unkompliziert weitergeholfen.
Wenn Sie selbst von Gewalt betroffen sind, bietet die Frauenhelpline kostenlose und anonyme Beratung an. Sie erreichen die Frauenhelpline rund um die Uhr unter 0800/222 555.