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INTEGRI 22 Preis­träger: "Inte­grierte Ernäh­rungs­ver­sorgung alter Menschen in der Lang­zeit­pflege"

15. Juni 2022 | Walter Zifferer
INTEGRI 22 Preisträger: Medizinische Universität Graz.
INTEGRI 22 Preisträger: Medizinische Universität Graz.

INTEGRI 22: 
Ausgezeichnete Initiative "Integrierte Ernährungsversorgung alter Menschen in der Langzeitpflege"

Einreicher: Medizinische Universität Graz

Projektpartner:

  • Steiermärkische Krankenanstalten GmbH (KAGes)

Projektkategorie: 

  • Projekt in Umsetzung


Ausgangssituation - wie lautet die Problemstellung?

"Die Landespflegezentren (LPZ) der KAGes stellen in der Gesundheitsversorgung Schnittstellen zwischen dem ambulanten bzw. stationären Versorgungssetting dar. Die bestehenden IT- Strukturen ELGA und openMEDOCS verbinden die an der Versorgung der Bewohner*innen beteiligten Berufsgruppen nahtlos. Dennoch erfolgt die Versorgungspraxis auf Basis fragmentierter Einzelprozesse. Archetypisch zeigt sich dies am Modell der ernährungsmedizinischen Versorgung der Bewohner*innen in den LPZ der KAGes."

 

Kurzbeschreibung der Initiative

"Die Landespflegezentren (LPZ) der KAGes sind an den drei Standorten Bad Radkersburg, Mautern und Mürzzuschlag angesiedelt. Alle Häuser dienen der Langzeitversorgung von Menschen mit umfassenden und komplexen pflegerischen Bedürfnissen. Die individualisierte Pflege wird von in den Häusern angestellten Pflegefachkräften übernommen. Das ärztliche Management erfolgt über niedergelassene Allgemeinmediziner*innen und die diätologische bzw. physiotherapeutische/ergotherapeutische Versorgung der Bewohner*innen erfolgt über Expert*innen aus den naheliegenden Akutspitälern. Das fachspezifische Management der

Bewohner*innen wird durch die patientenfokussierte IT-Struktur der KAGes (openMEDOCS), aber auch durch die IT-Struktur der elektronischen

Patient*innenakte (ELGA) im niedergelassenen Bereich unterstützt. Beide Systeme erlauben den Zugang für die am Versorgungsprozess beteiligten Berufsgruppen der Ärzt*innen, der Pflege, sowie aller angeforderten medizinisch-technischen Berufe. Ergänzend besteht in den LPZ der Zugang zum Krankenhausküchensystem VESTA für die Pflege in den LPZ, aber auch den konsiliarisch tätigen Diätolog*innen. Diese technologische Grundstruktur soll die Kommunikation zwischen den fachspezifischen Sektoren horizontal (zwischen Berufsgruppen) und vertikal (zwischen Versorgungssettings) sicherstellen bzw. integrieren. Aus der klinischen Routine und Tätigkeit wurde trotz der im internationalen Vergleich wettbewerbsfähigen IT-Infrastruktur eine mangelnde Kommunikation zwischen den angeführten Sektoren identifiziert. Dies führte, laut Rückmeldungen, zu Effizienzverlusten in den Versorgungsabläufen sowie Frustration beim involvierten Personal.

Das vorrangige Ziel des vorgestellten Projekts liegt in der Förderung einer integrierten ernährungsmedizinischen Versorgung von Menschen in den drei LPZs der KAGes: 

  1. Entwicklung, Implementierung und Evaluierung eines interprofessionellen Ernährungspfades in der Langzeitpflege.
  2. Förderung einer evidenzbasierten, horizontalen Vollintegration der ernährungsmedizinischen Versorgung auf Basis der Nutzbarmachung bestehender Ressourcen.

Im Vordergrund steht dabei die Förderung des Wohls der betroffenen Bewohner*innen und der zuständigen Betreuer*innen, aber auch der Nachweis einer Ressourcenoptimierung. Vermieden werden sollen zusätzliche Schnitt- oder Übergangsstellen in den bereits bestehenden Versorgungsstrukturen.

In diesem Zusammenhang wurde als Maßnahme der Kompetenzerweiterung und Wissenstransfers auch die Erstellung eines e-Learning Moduls mit Fokus auf dem Thema "lnterprofessionelle Ernährungsversorgung in Einrichtungen der KAGes" geplant. e-Learning Kurse stellen eine geeignete Weiterbildungsplattform dar mit der Möglichkeit, große Zielgruppen zu erreichen. Überdies hinaus wird ein Diskurs mit Wissensaustausch zum betreffenden Thema geboten.

Der interprofessionelle Ernährungsversorgungspfad bündelt das Versorgungsteam rund um die Bewohner*innen unter Berücksichtigung der gegebenen Strukturen und ermöglicht einen ernährungsbezogenen Dialog.

Zum Zweck der Projektevaluierung wurde auf Grund der angeführten Projektziele ein eigenes Evaluierungskonzept während der Projektstartphase erstellt. Dieses Konzept fußt auf evidenzbasierten Indikatoren, welche von einer Projektsteuerungsgruppe für die jeweiligen Standorte in der Startphase des Projekts ausgewählt wurden. Letztendlich strebt das Projekt die gesteigerte Zufriedenheit und verbesserte subjektive Gesundheit der Bewohner*innen an. Dies soll im Optimalfall und nach Maßgabe der aktuellen Literatur zum Thema in weiterer Folge Hospitalisierungen und die Notwendigkeit komplexer Behandlungen vorbeugen, und die Lebensqualität der Zielgruppe positiv beeinflussen. Zugleich wird eine effiziente Alltagspraxis in der Ernährungsversorgung älterer, vulnerabler Menschen angestrebt, welche die berufliche Belastung des Versorgungsteams reduzieren und sich auch positiv auf die Kostenstruktur auswirken wird. Das vorliegende Projekt hat aufgrund seiner Struktur Vorbildwirkung für andere Versorgungsstrukturen und trägt damit zur positiven Wahrnehmung des Unternehmens der KAGes in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Graz bei.

Das vorgestellte Modell war ein Teilprojekt eines von der Europäischen Kommission geförderten und internationalen Projekts zur evidenzbasierten Implementierung integrierter Versorgungsmodelle (VIGOUR Grant Agreement Nummer: 826640)."

 

Zielsetzung

Wurden zwischen den Beteiligten gemeinsame Ziele vereinbart?

"Ja:

  • Nachweis einer evidenzbasierten, horizontalen (multiprofessionellen) Vollintegration der ernährungsmedizinischen Versorgung auf Basis bestehender Ressourcen.
  • Entwicklung eines interprofessionellen Ernährungspfades in der Langzeitpflege."
     

Welche gemeinsamen Ziele werden (darüber hinaus) zukünftig vereinbart?

  • "Schaffung von Weiterbildungsmöglichkeiten mittels e-Learning Zugang
  • Bereitstellung der Projekterfahrungen für Scaling-up für interessierte Stakeholder
  • Vollimplementierung des erarbeiteten Ernährungspfades mit regelmäßiger externer Evaluierung."


Welche zu erwartenden / konkreten Verbesserungen für Patient*innen (bzw. Klient*innen, Bewohner*innen, Angehörige, etc.) ergeben sich?

"Zu erwartende qualitative Performanceindikatoren (Dates et al. 2018):

  • Erhöhtes Niveau der erfüllten Bewohner*innenbedürfnisse
  • Erhöhte Lebensqualität, verbessertes Wohlbefinden der Bewohner*innen"
     

Welche zu erwartenden / konkreten Vorteile für Leistungserbringer*innen ergeben sich?

  • "Qualitätsgesicherte interprofessionelle Alltagspraxis auf Basis IT-gestützter horizontaler und vertikaler Versorgungsintegration,
  • verbesserte Kommunikation und Kollaboration im Versorgungsteam,
  • berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten."
     

Welche zu erwartenden / konkreten Vorteile für Kostenträger ergeben sich?

  • "Positive Auswirkung auf die Kostenstruktur,
  • Effizientere, evidenzbasierte Alltagspraxis & Reduktion eines Effizienzverlustes,
  • Steigerung des öffentlichen Bewusstseins für die Thematik,
  • positive Wahrnehmung des Unternehmens."
     

Welche zu erwartenden / konkreten volkswirtschaftlichen Auswirkungen hat dies?

"Das Projekt trägt wesentlich zur Qualitätssicherung in der Ernährungsversorgung in der Langzeitpflege bei und wirkt somit durch die optimierte Nutzbarmachung bestehender Ressourcen einem Effizienzverlust entgegen. Dies wirkt sich positiv auf die Kostenstruktur des Trägers aus und verhilft zur Erschaffung eines marktwirtschaftlichen Vorteils. Darüber hinaus trägt das Projekt zu erwartenden Entwicklungen hinsichtlich der steigenden Bedeutung der Langzeitpflege und des Pflegebedarfs Rechnung."

 

Methode

Was ist geplant bzw. wurde unternommen, um die definierten Ziele zu erreichen?

"Kernelement zur Zielerreichung des Projektes ist die Abhaltung von interdisziplinären Teammeetings und Multi-Stakeholder-Workshops für eine grundlegende Bedarfsanalyse (´Needs Assessment´) mit speziellem Fokus auf vorhandene Strukturen (Informations- und Kommunikationstechnologien) und darauf aufbauend die Entwicklung eines interprofessionellen Versorgungspfades im Rahmen eines mehrstufigen, partizipativen Konsultationsprozesses unter besonderer Berücksichtigung IT-gestützter Prozesse durch ELGA und openMEDOCS. Eine wesentliche Begleitaktivität stellte die Entwicklung eines e-Learning Moduls zur Ausbildung vertiefter Kompetenzen in der interprofessionellen Ernährungsversorgung alter Menschen dar. Dieses Modul wird ebenfalls im Sinne eines Co-Creation Zuganges unter Beteiligung und Konsultation aller Projekt-Stakeholder erstellt und langfristig in die bestehende Weiterbildungsinfrastruktur implementiert."

 

Integration

Welche Versorgungsbereiche / Sektoren sind beteiligt?

  • "Alten- und Langzeitversorgung (Pflege)"
     

Welche Gesundheitsdiensteanbieter (GDA) bzw. Leistungserbringer aus anderen Bereichen sind beteiligt?

  • "Ärzt*in für Allgemeinmedizin,
  • Pflege (-einrichtungen),
  • Diätolog*in,
  • Küchenleitung der Pflegeeinrichtungen."
     

Welche konkreten Aktivitäten zur Beteiligung der PatientInnen (bzw. Klienten, Bewohner, Angehörige, etc.) gibt es / sind erforderlich?

"Strukturierte Aufarbeitung der qualitativen Bewohner*innenfeedbacks betreffend Ernährungsversorgung im Rahmen von Besprechungen in monatlichen Bewohner*innenbeiratstreffen an den Standorten. Mittels der Bewohner*innenbeiratstreffen werden die Bedürfnisse der Bewohner*innen in den Fokus gerückt und wesentliche Projekterfahrungen, welche in die Praxis implementiert werden, aufgegriffen und gegebenenfalls notwendige Anpassungen durchgeführt."
 

Beschreiben Sie die konkreten Aktivitäten zur Vernetzung der Gesundheitsdiensteanbieter bzw. Leistungserbringer aus anderen Bereichen.

"Mittels Workshops wurde die Etablierung eines strukturierten interprofessionellen Dialogs des sektorenübergreifenden Versorgungsteams der drei Standorte angestrebt. Im Zuge der Workshops wurden Bedürfnisse, Barrieren und Möglichkeiten beleuchtet und darauf aufbauend eine interprofessionelle Kommunikationsstruktur (interprofessioneller Ernährungspfad) sowie arbeitsplatzbezogene Trainings- und Lernmöglichkeiten ermöglicht. Die Workshops werden vor Ort als Fokusgruppendiskussion abgehalten."
 

Welche Aufgaben übernimmt der Kostenträger?

"Das Projekt wird im Rahmen einer EU-Förderung durchgeführt (GA Nummer 826640). Die Problemstellung wird im Sinne eines Innovationsprozesses bearbeitet, pilotmäßig implementiert, evaluiert und final als marktreifes Produkt an die KAGes rückgeführt."
 

Welche Prozesse der beteiligten Leistungserbringer werden / wurden aufeinander abgestimmt?

  • "Analyse der heterogenen Strukturen und Alltagspraktiken der drei Standorte zur Ableitung von ´Best Practices´ und Maßnahmenempfehlungen,
  • Überwindung der fragmentierten Kommunikationsstrukturen innerhalb des Versorgungsteams,
  • Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch zur Erweiterung der Kompetenzen, Fähigkeiten und Kapazitäten innerhalb des Versorgungsteams."
     

Welche erfolgskritischen Schnittstellen wurden identifiziert?

"Sämtliche Bereiche, an welchen sich die Handlungsbereiche der Beteiligten des interdisziplinären Versorgungsteams überschneiden: Ambulante Versorgung zu Pflegeheimstruktur - Pflegeheimstruktur zu Akutspital - Pflegeheimstruktur zur Küche."

 

Patientenzentriertheit

"Durch die Entwicklung des interprofessionellen Ernährungsversorgungspfades wird das Versorgungsteam rund um den*die Bewohner*innen, die Bewohner*innen selbst und ihre Angehörigen gebündelt und ein evidenzbasierter, partizipativer Prozess, der sich an den Bedürfnissen der Bewohner*innen unter der größtmöglichen Berücksichtigung ihrer Selbstbestimmung orientiert, in Gang gesetzt. Ziel des Prozesses ist es, vermehrten Fokus auf das Rollenverständnis der einzelnen Beteiligten zu legen."

 

Übertragbarkeit

Ist das Vorhaben in Bezug auf Indikation bzw. Population auf andere Regionen übertragbar?

"Ja."
 

Beschreiben Sie die Voraussetzungen dafür.

  • "Systematische Vergleichsanalyse der Bedingungen des Primär- und Zielkontextes (Originalumfeld und Zielumfeld) anhand der Parameter Population, Intervention, Umfeld und Transfer (siehe Schloemer, T. & Schröder-Bäck, P., 2018) unter Berücksichtigung der Evaluationsergebnisse des Projektes,
  • Identifikation von Barrieren und Möglichkeiten der Übertragbarkeit, z.B. mittels SWOT-Analyse,
  • Identifikation übertragbarer Kernelemente und ggf. Anpassung einzelner Prozess- oder Projektelemente."
     

Kosten-Nutzen-Relation

Setzen Sie die Kosten Ihres Projektes mit dem (zu erwartenden) Nutzen in Bezug. 

"In Anbetracht des zu erwartenden Nutzen der Sicherstellung einer bedürfnisorientierten und personalisierten ernährungsmedizinischen Versorgung der Bewohner*innen mittels optimierter Nutzung der integrierten Kommunikationsstrukturen und klarer, integrierter Versorgungsprozesse ist der kalkulierte Finanzmittelbedarf von EUR 141.500,- mit 19 Personenmonaten für die Projektplanung, Implementierung und Evaluierung als legitimiert zu betrachten."
 

Qualitätsmanagement

Falls zutreffend: Beschreiben Sie den in Ihrem Projekt vorgesehenen PDCA-Zyklus (Minimalanforderung: Prozess- und Ergebnisindikatoren inklusive Intervalle).

"Plan: Projektplanung und Konzeption (Erstellung Projektplan, Festlegung Evaluierungskonzept, Sensibilisierung und Information des Projektumfelds -Dezember 2020 - Februar 2021)

Das betrifft:

  • Do: Projektdurchführung - inhaltliche Arbeit / März 2021 - März 2022),
  • Check: Durchführung einer Performance- und Implementierungsevaluation gemäß Evaluationskonzept / März - April 2022),
  • Act: Projektabschluss und Verankerung der Projektoutputs in vorhandener Struktur (März - Juni 2022)."


Kommunikations- und Marketingkonzept

Beschreiben Sie das Kommunikations- und Marketingkonzept für die Umsetzung des beschriebenen Projekts.

"Es findet eine laufende Information des Projektumfelds und der Schlüssel-Stakeholder (via E-Mail, telefonisch und persönlich) statt. Informationen und Ankündigungen für die breite Öffentlichkeit werden über die institutionelle Homepage der Medizinischen Universität Graz und die Projekthomepage veröffentlicht. Publikationen und Projektvorstellungen im Rahmen von einschlägigen Kongressen dienen der Bewusstseinssteigerung zur Projektthematik im wissenschaftlichen Kontext."

 

 

Digitalisierung

Wird das Projekt oder einzelne Prozesse durch Informationstechnologie (IT) unterstützt bzw. ist eine solche angedacht?

"Ja".
 

Welche digitalen Systeme kommen zum Einsatz?

"Information und Kommunikation zwischen der Pflege und Diätologie in den KAGes Landespflegeeinrichtungen findet über das IT­-System openMEDOCS statt, via dem darin eingebetteten ELGA System wird der Zugriff der niedergelassenen Allgemeinmediziner*innen auf die Bewohner*innendaten gewährt. Eine Verknüpfung zu Verpflegungsmodalitäten der Bewohner*innen ist via VESTA möglich, dem elektronischen Speisenanforderungs- und Küchen­-EDV-System der KAGes, welche die Integration der Küche und Diätologie im Gesamternährungsversorgungsprozess sicherstellt. 
 

Beschreiben Sie die Funktionalitäten dieser digitalen Systeme.

  • "openMEDOCS dient als Krankenhausinformationssystem (KIS) aller KAGes Einrichtungen der Vereinfachung eines Prozessablaufs in der täglichen Routine, der Zusammenführung und Bereitstellung relevanter Informationen und zielt auf eine verbesserte Patient*innen- und Bewohner*innenversorgung sowie eine verbesserte Dokumentation ab,
  • ELGA: die elektronische Gesundheitsakte ist in openMEDOCS integriert und ermöglicht den niedergelassenen Allgemeinmediziner*innen einen einfachen Zugang und Informationsfluss hinsichtlich der Gesundheitsdaten von Bewohner*innen der Landespflegeeinrichtungen,
  • VESTA als Küchen-EDV-System unterstützt alle Bereiche der Diätetik und Speisenlogistik im Krankenhaus- und Langzeitpflegebereich der KAGes."
     

Beschreiben Sie das technische Konzept.

  • "openMEDOCS basiert auf der Implementation der Softwarepakete IS-H aus SAP und i.s.h.med aus GSD und T-Systems. Kernelement von openMEDOCS ist die elektronische Patientenakte (EPR), welche alle Dokumente von Patient*innen und Bewohner*innen der KAGes Einrichtungen enthält (z.B. Arztbriefe oder Befunde) (Spat et al. 2008). openMEDOCS ermöglicht die Dokumentation und den Zugriff aller medizinischen Informationen in einem einzigen EDV System. Durch die Einbindung diverser Systeme (z.B. Laborsystem) und Anbindung von Subsystemen (z.B. Geburtendokumentationssystem) wird eine integrierte Patient*innenversorgung mittels Nutzung einer Gesamtplattform ermöglicht. Benutzer*innen von openMEDOCS werden mittels Benutzername eindeutig identifziert, der Einstieg erfolgt passwortgesichert. Jeder Benutzer erhält spezifische Benutzerrechte, die sich aus dem individuellen Aufgabenprofil ergeben (Gemäß openMEDOCs-Berechtigungskonzept). Über den ´klinischen Arbeitsplatz´ als Plattform für den stationären und ambulanten Betrieb können Funktionen ausgeführt werden, die der jeweiligen Station zur Verfügung stehen. Je nach Rollenzuordnung des Benutzers gibt es verschiedene Sichtmasken für Ärzt*innen, Pflege und Sekretariate. Organisatorische und technische Maßnahmen der Datenverarbeitung unterliegen den KAGes-internen Datensicherheitsvorschriften, welche gemäß Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO), Datenschutzgesetz (DSG), weiteren einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen (z.B. Krankenanstalten-und Kuranstaltengesetz) und Vorgaben gemäß der Informationssicherheitsnorm ISO 27100 gewährleistet werden.
  • Auf das Küchen EDV-System VESTA kann via SAP unter Eingabe des Benutzernamens und Kennwortes zugegriffen werden. VESTA dient der Speisenanforderung und damit verbundener diätetischer Information, Kommunikation und Logistik innerhalb der KAGes Einrichtungen.
  • Das IT-Konzept von ELGA stützt auf zentrale Komponenten für Patienten- und GDA-ldentifikation und Berechtigungssteuerung. ELGA baut auf einem verteilten System auf, das sowohl auf zentralen (gemeinsame Nutzung) als auch auf dezentralen Komponenten (Speicherung der ELGA Daten in der Organisation, wo sie entstehen) beruht. Organisationen können sich zusammenschließen und bilden somit einen ELGA Bereich. Der Datenaustausch erfolgt organisationseinheitenübergreifend sowohl innerhalb eines ELGA Bereiches als auch zwischen mehreren ELGA Bereichen. Sensible Daten werden ohne zentrale Speicherung innerhalb der ELGA Bereiche gespeichert. Für einen nahtlosen, transparenten und strukturierten Datenaustausch mittels ELGA wird die Verwendung internationaler Standards empfohlen, wie beispielsweise: IHE Framework, Health Level 7 - Clinical Document Architecture (HL7 CDA), Logistic Observation ldentifiers Names and Codes LOINC) (ELGA, n.d.).


Geben Sie die Anzahl der Benutzer und die Anzahl der teilnehmenden GDAs an, welche die angegebenen digitalen Systeme benutzen. 

"Das Krankenhausinformationssystem openMEDOCS verfügt allgemein über 15.800 Benutzer. Im Projektkontext arbeiten derzeit ca. 23 Benutzer*innen mit openMEDOCS und VESTA."

 

Konzept für Evaluierung

"Zur Evaluation des Effektes des gesamten Projektes wurde ein detailliertes Studienprotokoll erstellt und ein Votum der Ethikkommission der Medizinischen Universität Graz eingeholt. Zielgruppe der Erhebung ist das interprofessionelle Versorgungsteam in den Landespflegeeinrichtungen Bad Radkersburg, Mautern und Mürzzuschlag sowie der Projektausschuss der KAGes. Die Zielgruppe umfasst jeweils die Vertretung des Pflegebereichs, die Vertretung des Medizinisch-Technischen-Dienstes (MTD) sowie die Diätolog*innen und nach Möglichkeit die Küchenleitung und die zuständigen niedergelassenen Allgemeinmediziner*innen. Weitere Teilnehmer*innen umfassen die MTD-Koordination sowie die Pflegekoordination der KAGes. Dieses o.a. Teilnehmer*innenkollektiv ist an der inhaltlichen Implementierung des vorgestellten Projektes aktiv beteiligt.

Eine qualitative Erhebungsmethodik scheint als am besten geeignet, da sie den Erhalt von unterschiedlichen Perspektiven über ein lnteressensgebiet von Personen mit persönlichen Erfahrungen auf diesem Gebiet ermöglicht. Die Evaluierung der u.a. Indikatoren soll mittels teilstrukturierter Interviews nach dem Prinzip der explorativen Forschung stattfinden. Die Auswertung der Interviews erfolgt mittels der Software MAXQDA Plus. Als inhaltsanalytisches Verfahren wird die zusammenfassende Inhaltsanalyse nach Mayring gewählt (Mayring, P. 2010). 

Folgende Performance- und Implementierungsindikatoren (basierend auf den Frameworks von Dates et al. 2018 & Proctor et al. 2011) werden im Rahmen der Evaluierung betrachtet: 

  • Allgemeine Erfahrung der Gesundheitsprofessionist*innen mit der Initiative,
  • ,Akzeptanz´ (Wahrnehmung, dass die Initiative verträglich, angenehm oder zufriedenstellend ist),
  • ´Angemessenheit´ (Wahrgenommene Passung, Relevanz oder Kompatibilität der Initiative für das gegebene Setting und das vorhandene Thema),
  • Veränderung von Kollaborations- und Kommunikationsprozessen,
  • Erfolgsfaktoren und/oder Barrieren für die Implementierung integrierter Versorgung.

 

Anhang

  • Anhang 1: Projektkosten und Finanzierung
  • Anhang 2: Evidenzbasierung
  • Anhang 3: Publikation

 

Ansprechperson zur Einreichung

Univ.-Prof. Dr. Regina Roller-Wirnsberger

Professorin für Geriatrie
Auenbruggerplatz 15
8036 Graz
aging-ukim@medunigraz.at

INTEGRI 22 Preisträger: Medizinische Universität Graz.

Dem INTEGRI-Einreichteam der Medizinische Universität Graz ganz herzliche Gratulation zum "INTEGRI 22"!

BEGRÜNDUNG DER INTEGRI-EXPERTENJURY

"Die Jury vergibt den INTEGRI 22 an diese Einreichung aufgrund der hohen Bedeutung der optimalen Ernährung für geriatrische Bewohner*innen zur Vermeidung gesundheitlicher Folgeschäden. Dieses integrierte Versorgungsmodell, das professions-, standort-, organisations- und sektorenübergreifend wirksam ist, betont die oft vernachlässigte Bedeutung kennzahlengestützter integrierter Versorgungsprozesse und leistet einen großen Beitrag zur Altersgesundheit. Kommunikation wird systematisch gefördert und ein Scheinwerfer auf optimale Ernährung als etwas nicht Selbstverständliches gerichtet."

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