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Vorsichtiges Erwachen 4.0

14. April 2021 | Walter Zifferer
Start zum Morgenlauf bei Sonnenaufgang
Start zum Morgenlauf bei Sonnenaufgang

Es ist schon spannend, was die COVID-Pandemie mit dem Gesundheitswesen macht. Ich meine damit insbesondere, dass es scheint, als wurde ein schlafender Riese geweckt. Ja, wahrlich ein Riese: denn schließlich ist das Wohle der Individuums ein ganz starke und zentrales Motiv unserer gesamten Spezies und der Apparat dahinter ist gewaltig.

Jeder Bürger kennt es entweder unmittelbar direkt oder aus engem Umkreis: wer erkrankt, erkennt schnell: Gesundheit ist tatsächlich das wichtigste Gut unserer Gesellschaft.

 

Warum eigentlich?

So weit klar. Warum aber hat dieses für uns Menschen so wichtige Thema selbst nach Jahrzehnten der nachhaltigen Digitalisierung fast sämtlicher großen Branchen (wie Banken-, Versicherungs-, Energie-, Industrie-, Handel, Luftfahrtsektor, etc.) so wenig…

  • Servicecharakter,
  • Zielgruppenorientierung
  • und insbesondere Digitalisierungsunterstützung?

 

Die Antwort ist wie so oft einfach

Weil Gesundheitssysteme nahezu intime, staats- /landes- /ordensspezifische „Hoheitsgebiete“ sind. Und diese sind selbst im vielgerühmten „D-A-CH“-Raum (also in Deutschland-Österreich-Schweiz-Dreieck, das sich weitgehend durch denselben Sprachraum und weitgehend ähnliche kulturelle Überzeugungen definiert - so es diese 2021 überhaupt noch gibt…) höchst unterschiedlich!

Jahrzehntelang war es völlig undenkbar, überhaupt staatsweite Vereinheitlichungen im Gesundheitswesen anzudenken, um der Primärzielgruppe (Bürger, Patient) so gut wie es nur irgendwie möglich ist, Unterstützung am institutions- und sektorenübergreifenden Genesungsweg zu bieten. Ein D-A-CH-Ansatz wäre hier wohl schon Sci-Fi.

Doch relevant bleibt dieser D-A-CH-Gedanke jedenfalls! Nicht nur, weil man hier (wenn man „politische Hemmnisse/Interessen“* ausklammert) eigentlich identische Betätigungsfelder vorfindet. Denn eines sei gewiss: der Motor, der das Gesundheitswesen antreiben wird, ist die Digitalisierung. Und COVID-19 hat dieses „Tier von den Ketten losgerissen“. Was Jahrzehntelang ganz praktisch für die Politik im Verborgenen schlummerte, ist nicht nur munter, sondern hat jetzt auch richtig Hunger! Der Aufholbedarf an Digitalisierung ist tatsächlich in keiner Branche so groß wie im Gesundheitswesen.

 

Wie kann das eigentlich sein, frage ich mich? 

Als ich vor etwa 10 Jahren bei CGM antrat, tat ich dies voll der Überzeugung, dass die Gesundheitsbranche schnell zur #1 in Punkto Digitalisierung hochschnellen wird. 

Ich sah hier DIE IT-Zukunftsbranche schlechthin und war sicher, gerade noch rechtzeitig genau dort zu landen. Ich arbeitete damals in einem Industriekonzern, der Maschinendaten bis hinunter auf die Maschinenebene auslas und nutzte, um Produktions- und Logistikprozesse zu optimieren. "Industrie 4.0" nannte sich dies in der Breite später. Und wir verfolgten mit voller Überzeugung das Ziel, alles über die Maschinenabläufe zu wissen, um Kunden möglichst effizient produzieren zu lassen. Und heute? Wer heute als Industriebetrieb nicht "Industrie 4.0" macht, ist wohl übermorgen weg. Ich glaube der Begriff ist inzwischen nahezu ausgetreten... 

Und gerade deshalb ist es für mich geradezu beschämend, wenn ich heute immer wieder lesen muss (und auch schreibe), dass es eine weltweite Pandemie brauchte, um ein System aufzuwecken, das eigentlich bahnbrachend vorne weg schreiten sollte! Warum? Weil es nicht darum geht, Maschinen zu optimieren. 

Vielmehr sollte der Fokus auf das gerichtet sein, was uns insbesondere dann so wertvoll ist, wenn es uns selbst betrifft: Menschenleid zu lindern und Menschenleben zu retten!

 

Das Potenzial der Gesundheitsbranche

Als Betriebswirt hab ich durchaus großes Verständnis für die Notwendigkeit von wirtschaftlichem Wachstum. Aber ich muss nicht zusätzlich Mediziner oder gar Ethikgraduiert sein um sicher zu sein, dass viele von uns in einer Welt leben wollen, in der das gesundheitliche Wohl von Menschen über Machtansprüche Einzelner gestellt wird. Und ich hoffe auch, dass dies keine Frage der politischen Einstellung ist und bleibt. 

Aber das wirklich Paradoxe ist ja: welche Branche hat denn größeres Potenzial für betriebs- und volkswirtschaftliches Wachstum, als die Gesundheitsbrache? Ich denke, das vorsichtige Aufwachen sollte wesentlich beschleunigt werden. Hellwach hat man bessere Ideen! Sowohl, um aus der Pandemie raus zu kommen, als auch, um volkswirtschaftlich wieder in die Loipe zu finden. Also los - wenn nicht jetzt, wann denn???

 

*Darauf näher einzugehen, sprengt nicht nur den Umfang dieses Artikels, sondern jenen des gesamten Magazins…

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