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KI ist in aller Munde - doch wie können Bereiche wie das Sozialwesen KI schnell und effizient einsetzen, um Prozessautomatisierung und Kosteneinsparungen kurz- und mittelfristig zu heben?
In den nächsten drei Jahren haben im österreichischen Sozialwesen vor allem sehr praxisnahe, risikoarme KI-Ansätze Potenzial – also für alles, was Fachkräfte unmittelbar in ihrer Altagsarbeit entlastet, Zugänge vereinfacht und Entscheidungen besser begründet, ohne in die „Black Box“-Falle oder in Konflikt mit dem "AI Act" zu laufen.
Speziell KI-Assistenten für Fall- und Verlaufsdokumentationen, sowie auf Spracherkennung gestützte KI-Assistenten, die bei der Ersetllung von strukturierten Protokollen, zur Formulierung von Bescheiden, Schreiben, Stellungnahmen, Übersetzungen, Zusammenfassungen aus Akten und Gutachten dienen, haben das größte Potenzial zur Effizeinzsteigerung. Wichtig dabei sind natürlich Barrierefreiheit und Mehrsprachigkeit, da gerade im Sozialbereich viele Beschäftigte Migrationshintergründe haben.
Generative KI-Tools sind heute bereits breit im Einsatz - laut Statistik Austria nutzt ein wachsender Anteil der Bevölkerung generative KI, v.a. Jüngere. Bund und Verwaltung setzen bewusst auf „digitale Verwaltung mit KI“, inkl. Praxisleitfäden für ethische KI – das schafft Rückenwind für derartige Assistenzsysteme. Diese Use Cases sind meist unterhalb der AI-Act-Hochrisiko-Schwelle, sofern die Systeme nicht automatisiert über Ansprüche entscheiden, sondern nur assistieren.
Jugendamt, Behindertenhilfe, Mobile Dienste, AMS-nahes Case Management, Pflegeheime, Sozialversicherung.
KI-basierte Spracherkennung für Pflegedokumentation (Hands-free Doku, Bedside-Doku) bieten bereits heute wertvolle Unterstützung für Pflegekräfte. Smarte Pflegebetten, Sturz-/Bewegungserkennung, Vitalparameter-Monitoring mit KI sind punktuell bereits erfolgreich im Einsatz und Telemedizin- und Telecare-Lösungen mit KI-gestützter Triage oder Monitoring sind im
Projekte wie das „Digitale Pflegeheim“ der Stadt Linz mit Spracherkennung, smarten Betten und Telemedizin werden getestet und sollen bei Erfolg ab 2025 skaliert werden. Fachliteratur und Fachportale zur Pflege in Österreich und Deutschland sehen KI vor allem als Entlastung der Pflegepersonen (Zeit für Beziehungspflege) und weniger als Ersatz.
Technisch sind Speech-to-Text-Lösungen und Sensorik-Systeme weit entwickelt. Auch die Förderrelevanz des Gesundheits- und Sozialbereiches lassen hoffen, dass finanzielle Anschubhilfen dazu beitragen, dass neue technolgie schnell Einzug in den Sozialbereich findet.
Die automatisierte Klassifikation und Weiterleitung von Anträgen und Dokumenten, KI-gestützte Antragsprüfungen (z.B. Vollständigkeit, Plausibilitätschecks, Betrugsindizien), Chatbots und virtuelle Assistenten für Bürgeranfragen (Statusabfrage, Basisinformation) bieten immenses Potenzial zur Prozessoptimierung, das dieses Services 7x24 verfügbar sind.
Österreichische Sozialversicherung investiert laut Medienberichten über € 50 Mio. in KI-Projekte, um automatisierte Leistungsprüfungen und Betrugserkennungen automatisiert umzusetzen. Servicebots sollen dafür Sorge tragen, dass pensioniertes Personal nicht nachbesetzt wird, um Kosten zu sparen. Der Rechnungshof hat bereits 2024 den KI-Einsatz in der Bundesverwaltung evaluiert - das Ergebnis zeigt, dass das Thema politisch angekommen ist und sich weiter institutionalisieren wird. Inzwischen geben Praxisleitfäden und Ethikrichtlinien für KI in der Verwaltung den Behörden einen klaren Rahmen. Insgesamt bietet KI eine großen Hebel bei der Bearbeitungsgeschwindigkeit und Fehlerreduktion. Auch hier gilt: Vor allem dort, wo Entscheidungen weiterhin durch Menschen getroffen werden, KI aber vorbereitende Analysen/Sortierungen übernimmt, wird die Akzeptanz der KI-Assistenten groß sein.
KI-Modelle können zur Unterstützung der Einschätzung von Risikokonstellationen (z.B. Rückfallrisiko, Obdachlosigkeit, Pflegerisiko) dienen - allerdings nicht automatisiertes Scoring, das direkt über Leistungen entscheidet. Übersichtliche Dashboards, die aus verteilten Datenquellen (Leistungsbezug, Gesundheitsdaten, Meldedaten) Muster sichtbar machen und Case Manager*innen in der Priorisierung unterstützen, bieten große Chancen, schnell und nachhaltig akzeptiert zu werden. Denn sie dienen als Frühwarnsysteme, die besser begründbare, dokumentierte Entscheidungen möglich machen. Allerdings sind derartige Systeme sind nach dem "EU AI Act" typischerweise hochriskant (soziale Dienstleistungen, Zugang zu Leistungen) und unterliegen strengen Vorgaben (Transparenz, Erklärbarkeit, Bias-Management). Die Österreichische KI-Strategie und damit verbundene Leitfäden betonen daher ethische Governance, Folgenabschätzungen und Grundrechtsschutz. Daher werden in den kommenden Jahren eher Pilot- und Forschungsprojekte als breite flächendeckende Rollouts umgesetzt werden – diese aber mit großem strategischem Zukunftspotenzial.