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Digitale Infor­ma­tion verbes­sert Lungen­krebs-Früh­er­kennung

27. Oktober 2025 | APAMED (APA-OTS)
Arzt und Ärztin betrachten Röntgenaufnahme der Wirbelsäule.
Arzt und Ärztin betrachten Röntgenaufnahme der Wirbelsäule.

US-Studie zu Lungenkrebs-Screening - Teilnahme um 60% gesteigert - Besser als mit bloßem Arztkontakt

Zumindest ein Viertel der Lungenkrebs-Todesfälle könnten durch ein Früherkennungsprogramm per Niedrig-Dosis-Computertomografie (CT) für Raucher verhindert werden. In den USA wird das von den Krankenkassen bezahlt. Um die Beteiligung zu heben, haben Wissenschafter jetzt den Nutzen ausschließlich digitaler Aufklärung untersucht. Das Ergebnis: 60 Prozent mehr Raucher gingen zur CT-Untersuchung.

"Lungenkrebs ist die häufigste krebsbedingte Todesursache weltweit. Patienten, bei denen nicht-kleinzelliger Lungenkrebs im Stadium I diagnostiziert und behandelt wird, haben jedoch eine Zehn-Jahres-Überlebensrate von mehr als 70 Prozent", schrieben jetzt David Miller von der Wake Forest University School of Medicine (Winston-Salem, US-Bundesstaat North Carolina) und seine Co-Autoren in der US-Ärztezeitschrift JAMA (doi: 10.1001/jama.2025.17281).

Deshalb wäre die Beteiligung an einem CT-Screeningprogramm für langjährige Raucher entscheidend. In Österreich gibt es diese Lungenkrebs-Früherkennung nicht, in den USA wird sie mittlerweile für alle Raucher mit 20 "Packungsjahren" (Pack-Year - Zigarettenkonsum entsprechend einer Packung pro Tag) im Alter über 50 Jahre angeboten.

 

Viel zu niedrige Beteiligung

Das Problem liegt aber in der Beteiligung der Berechtigten. Die Wissenschaftler: "Laut Daten aus dem Jahr 2022 hatten sich trotz den Empfehlungen der Leitlinien zum Lungenkrebs-Screening weniger als 20 Prozent der berechtigten Erwachsenen einer solchen Untersuchung unterzogen. Zu den Hindernissen beim Lungenkrebs-Screening zählen, dass die Patienten nichts davon wissen, dass die Ärzte sich hinsichtlich der Leitlinien unsicher sind und bei routinemäßigen Arztbesuchen nicht genügend Zeit für gemeinsame Entscheidungen bleibt."

Deshalb ging man in dem wissenschaftlichen Projekt neue Wege. Zunächst wurden über ein automatisiertes Computerprogramm per Zufall Raucher oder Ex-Raucher im Alter zwischen 50 und 77 Jahren ausgewählt, die innerhalb der nächsten neun bis 15 Tage einen Termin bei ihrem Hausarzt hatten. Es handelte sich um insgesamt fast 27.000 Menschen, von denen 1.333 schließlich in die Studie aufgenommen wurden. Diese Personen erhielten eine elektronische Nachricht über ihr Patientenportal oder via SMS mit dem Hinweis, dass sie die Kriterien für die Teilnahme an dem Lungenkrebs-Screening erfüllten.

 

Video, Möglichkeit für Telemedizin-Kontakt und Terminvereinbarung

Eine Hälfte der Teilnehmer wurde einem elektronischen Informationsprogramm (mPath-Lung-Program) zugewiesen. Es bestand aus einem dreiminütigen Video als Erstinformation, einem Frage-Antwort-Programm und schließlich der Möglichkeit, sofort einen Termin für die CT-Untersuchung zu vereinbaren. Es konnte aber auch telemedizinisch eine Besprechung offener Fragen erfolgen. Die gleich große Kontrollgruppe erhielt über die Studien-Website bloß die Information über die Teilnahmemöglichkeit am Lungenkrebs-Screening, weiters wurden sie an ihren Hausarzt verwiesen. Damit war auch in der Kontrollgruppe gegenüber ausschließlichen Arztkontakten die Beratung in Sachen Lungenkrebs-Screening bereits intensiver als in der täglichen Routine.

Die Wissenschaftler fassten die Ergebnisse der Studie so zusammen: "Elektronische Einladungen wurden an 26.909 Personen verschickt, deren elektronische Gesundheitsakte eine Rauchervorgeschichte aufwies. 3.267 beantworteten die Fragen zur Eignung auf der Website, 1.333 wurden als geeignet erachtet und in die Studie aufgenommen. Das Durchschnittsalter betrug 60,7 Jahre, 864 (65%) waren weiblich (...). Die Häufigkeit von durchgeführten Niedrig-Dosis-Lungen-CTs war in der mPATH-Lung-Gruppe statistisch signifikant höher als in der Kontrollgruppe: 24,5 Prozent versus 17 Prozent." Das entsprach einer Steigerung um 60%.

 

Screening-Programm für Österreich gefordert

Im Vergleich zu einer bereits verbesserten Standardversorgung durch automatisierte Auswahl von infrage kommenden Personen auf der Basis ihrer elektronischen Patientenakte und den Angaben zu ihrem Rauchverhalten, erhöhe eine direkt auf den Patienten ausgerichtete digitale Gesundheitsintervention die Lungenkrebs-Screening-Rate, so die Experten. Man sollte solche Interventionen auch noch in einem größeren Maßstab untersuchen, um ihren Wert für verschiedene Bevölkerungsgruppen und Gesundheitssysteme zu prüfen.

In Österreich wird von Experten bereits seit längerem ein Lungenkrebs-Screeningprogramm gefordert. Der Wiener Lungenspezialist Arschang Valipour erklärte dazu: "Mittlerweile konnte mit solchen Programmen bei den Betroffenen die Gesamtmortalität (alle Ursachen; Anm.) bereits um 48% und die Lungenkrebs-Sterblichkeit um 45 Prozent gesenkt werden."

Für Österreich mit pro Jahr rund 5.000 Lungenkrebs-Diagnosen und jährlich rund 4.000 Todesopfern würde ein Früherkennungsprogramm mittels Niedrig-Dosis-Computertomografie zum Beispiel für Langzeit-Raucher im Alter zwischen 50 und 74 Jahren wahrscheinlich eine enorme Auswirkung auch auf die Krebs-Mortalität insgesamt bedeuten.

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