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INTEGRI 18 Prämierung: "Krisen­hilfe OÖ - Flächen­deck­ende Hilfe für Menschen in Krisen­situa­tionen

15. Juni 2022 | Walter Zifferer
INTGERI 18 Preisträger: "Krisenhilfe OÖ - Flächendeckende Hilfe für Menschen in Krisensituationen."
INTGERI 18 Preisträger: "Krisenhilfe OÖ - Flächendeckende Hilfe für Menschen in Krisensituationen."

INTEGRI 18: 
Ausgezeichnete Initiative "Krisenhilfe OÖ - Flächendeckende Hilfe für Menschen in Krisensituationen"

Einreicher*in: pro mente Oberösterreich

Projektpartner*in:

EXIT sozial, Österreichisches Rotes Kreuz, Katholische Diözese Linz, Evangelische Diözese Oberösterreich

Projektkategorie: 

Projekt in Umsetzung


Ausgangssituation - wie lautet die Problemstellung?

"Mangels überregionaler Planung gab es in Oberösterreich bis 2015 im Bereich der psychosozialen Vor- und Nachsorge kein landesweites Krisenkonzept. Bislang nahmen sich lokal unterschiedliche Anbieter der Thematik an, deren Erreichbarkeit zudem stark differierte, was gerade für Menschen in akuten Krisensituationen zusätzlich belastend war. Im Oktober 2013 erteilte schließlich das Land OÖ den Projektauftrag zur ´zentral koordinierten Steuerung der Krisenhilfe für psychosoziale Vor- und Nachsorge´.“

 

Zielsetzung

Wurden zwischen den Beteiligten gemeinsame Ziele vereinbart?

"Ja:

  • Klient*innen-optimierte, landesweite Vernetzung und Vermittlung von Hilfsangeboten zur Suizidprävention zur Entschärfung von psychosozialen Krisen sowie der Vermeidung psychiatrischer Chronifizierungen und damit einhergehender Folgekosten."
     

Welche gemeinsamen Ziele werden (darüber hinaus) zukünftig vereinbart?

  • "Etablierung der Rufnummer der Krisenhilfe OÖ als erste Anlaufstelle für Menschen in psychosozialen Krisen bei der Bevölkerung (Steigerung der Lenkwirkung),
  • Schaffung weiterer Synergieeffekte zur Angebots- und Kostenoptimierung."


Welche zu erwartenden / konkreten Verbesserungen für Patient*innen (bzw. Klient*innen, Bewohner*innen, Angehörige, etc.) ergeben sich?

  • "Umfassender Zugang rund um die Uhr unter EINER Tel.-Nr. (0732/2177)
  • Kompetente, zeitsparende Vermittlung spezifischer Krisenhilfe (zeit- u. ortsnah) für ALLE Situationsbetroffenen,
  • Niederschwellige Multimedialität (telefonisch, per e-Mail, persönlich)."
     

Welche zu erwartenden / konkreten Vorteile für Leistungserbringer*innen ergeben sich?

  • "Optimaler Personal- u. Ressourceneinsatz durch gemeinsame Strukturlinien,
  • Kompetenzerweiterung aller beteiligten Mitarbeitender durch permanenten Wissensaustausch,
  • Effizienzsteigerung im Umgang mit externen Leistungserbringern im medizinisch-psychosozialen Bereich."
     

Welche zu erwartenden / konkreten Vorteile für Kostenträger ergeben sich?

  • "Effizienzsteigerung OHNE Kostenerhöhung,
  • integrative Leistungsvernetzung und landesweite Zur-Verfügung-Stellung psychosozialer Hilfsangebote,
  • Trägerverbund als EIN Ansprechpartner für sämtliche in der Krisenhilfe OÖ zusammengefassten Leistungen."
     

Welche zu erwartenden / konkreten volkswirtschaftlichen Auswirkungen hat dies?

  • "Eine Studie der OECD besagt, dass die Gesamtkosten für psychische Erkrankungen in Österreich bereits Mitte 2014 im zweistelligen Milliardenbereich lagen und mögliche Kosten für psychologische Betreuung vom Nutzen mehr als überwogen würden. Vor diesem Hintergrund wird klar, dass jede schnelle, kompetente Hinführung zu konkreten Hilfsangeboten volkswirtschaftlichen Nutzen haben MUSS: 
  • Hintanhaltung von Krankenständen und Folgeerkrankungen,
  • massive Kostenvermeidung,
  • positive Folgewirkungen."

 

Methode

Was ist geplant bzw. wurde unternommen, um die definierten Ziele zu erreichen?

"Im September 2015 bezogen die Teams des vormaligen Psychosozialen Notdienstes und des Kriseninterventionszentrums gemeinsame Räumlichkeiten in Linz. Strukturen und Aufgaben wurden auf Synergien überprüft und folgendermaßen adaptiert:

  • gemeinsame Tel.-Nr. 0732/2177
  • Zusammenlegungen Teamleitung, Journaldienste und Teambesprechungen
  • gemeinsames elektronisches Dokumentationssystem 

Weiters:

  • Ausbildung u. Einsetzung 39 neuer MitarbeiterInnen für KAT bis Anfang 2018
  • arbeitsrechtliche Regelung trägerübergreifender Kooperation
  • Neustrukturierung der Regionalstellen der Krisenhilfe OÖ
  • Optimierung der essenziellen Schnittstellenarbeit von KI-Teams, Notfallseelsorge u. professioneller psychosoziale Nachbetreuung
  • Mit März 2016 einheitliche Journaldienstzeiten der sechs psychosozialen Beratungsstellen in Linz, Wels, Vöcklabruck, Ried, Steyr und Bad Leonfelden zur flächendeckenden Versorgung in ganz Oberösterreich."

 

Integration

Welche Versorgungsbereiche / Sektoren sind beteiligt?

  • "Stationäre Versorgung,
  • Ambulante Versorgung,
  • Gesundheitsförderung,
  • Prävention,
  • Sozialwesen."
     

Welche Gesundheitsdiensteanbieter (GDA) bzw. Leistungserbringende aus anderen Bereichen sind beteiligt?

  • "Kostenträger / Krankenkasse(n)
  • Krankenhaus / Sanatorium,
  • Ärzt*in für Allgemeinmedizin,
  • Fachärzt*in für Psychiatrie
  • Psychotherapeut*in,
  • Mobile Dienste.
  • Soziale Einrichtungen."
     

Welche konkreten Aktivitäten zur Beteiligung der Patient*innen (bzw. Klient*innen, Bewohner*innen, Angehörige, etc.) gibt es / sind erforderlich?

  • "Permanente Öffentlichkeitsarbeit der im Trägerverbund Krisenhilfe OÖ vereinten Institutionen hinsichtlich psychosozialer Gesundheit zur generellen
  • Erhöhung der Aufmerksamkeit für psychisch belastende Ausnahmesituationen (in Bezug auf sich selbst und auf sein Umfeld) sowie zur 
  • Senkung der Hemmschwelle, die Krisenhilfe OÖ auch aktiv in Anspruch zu nehmen,
  • Aktivitäten zur weiteren Etablierung der (noch relativ jungen) gemeinsamen Notruf-Hotline."
     

Beschreiben Sie die konkreten Aktivitäten zur Vernetzung der GDAs bzw. Leistungserbringenden aus anderen Bereichen.

  • "Einbringung und Nutzung der äußerst umfassenden und über Jahrzehnte aufgebauten und gepflegten Kontaktstruktur der Trägerorganisationen,
  • Vernetzung und Kooperation mit Blaulicht-Organisationen u.a. Einrichtungen, Bürgermeister*innen u.a Personen erfolgt anlassbezogen und orientiert sich an den konkreten Bedürfnissen der Klient*innen,
  • Außerdem besteht eine intensive Kooperation mit den psychiatrischen Abteilungen LNK/Kepler Universitätsklinikum Linz, Braunau, Steyr, Vöcklabruck und Wels."
     

Welche Aufgaben übernimmt die Kostenträger*in?

  • "Das Land OÖ übernimmt als Kostenträger auf Basis des OÖ Chancengleichheitsgesetzes (vgl. § 17 Abs 3 leg cit – ´psychosoziale Krisenintervention´) die Beauftragung, Finanzierung, Kontrolle und Qualitätssicherung der Leistungen der Krisenhilfe OÖ."
     

Welche Prozesse der beteiligten Leistungserbringenden werden / wurden aufeinander abgestimmt?

  • ""Bündelung der bisher eingesetzten Ressourcen,
  • Zentrale Steuerung der Krisenhilfe OÖ,
  • Schaffung klarer Strukturen und effizienter Abläufe,
  • Gewährleistung der Erreichbarkeit rund um die Uhr,
  • Niederschwelliger Zugang für alle Personen,
  • Vermeidung von Doppelgleisigkeiten,
  • Verfeinerung, Weiterentwicklung und Evaluierung der Kooperation an den Nahtstellen (insbesondere Kriseninterventions-Teams),
  • Konzeptionelle Umsetzung im bestehenden Kostenrahmen (also ohne finanziellen Mehraufwand)."
     

Welche erfolgskritischen Schnittstellen wurden identifiziert?

  • "Schnittstellen innerhalb des Trägerverbundes: 
    • zur Telefonseelsorge, 
    • zur Leitstelle des Roten Kreuzes (insbesondere zu den krankenhausinternen Teams des Roten Kreuzes und der Notfallseelsorge bzgl. Weiterbetreuung nach traumatisierenden Ereignissen)
  • Außerhalb des Trägerverbundes: etwa nach akuten Notfällen in Schulen zur Schulpsychologie:
    • Zuweisung von Klient*innen an Sozialeinrichtungen, niedergelassene Ärzt*innen etc.
    • zur Polizei und – nach belastenden Einsätzen – zu anderen Einsatzorganisationen."

 

Patient*innenzentriertheit

  • "Punktgenaue Akuthilfe bei unterschiedlichsten psychosozialen Aufgabenstellungen durch eine gemeinsame, über die gesamte Problempalette reichende Kompetenz-Basis,
  • Lückenlose Erreichbarkeit 24 Stunden täglich: telefonisch, per E-Mail oder aufsuchend,
  • Zusicherung von Anonymität und Vertraulichkeit für maximale Niederschwelligkeit im Zugang,
  • Enge Kooperation u/o Direktanforderung durch sämtlichen Einsatzkräfte."

 

Übertragbarkeit

Ist das Vorhaben in Bezug auf Indikation bzw. Population auf andere Regionen übertragbar?

"Ja."
 

Beschreiben Sie die Voraussetzungen dafür.

"Grundsätzlich sollte das Modell der Krisenhilfe OÖ in nahezu jeder Dimension funktionieren – im Idealfall auch bundesweit. Es bräuchte dazu allerdings:

  • Eine Komplett-Palette an Beratungskompetenz durch alle involvierten Partner,
  • Ausreichende Personal- und Technikressourcen zur durchgängigen Sicherstellung von Innen- wie Außeneinsätzen,
  • Eine flächendeckende Versorgungs-Infrastruktur für psychosoziale Angebote über den Erstkontakt hinaus
  • Engagierte Kooperation aller Partner*innen auf Augenhöhe."
     

Kosten-Nutzen-Relation

Setzen Sie die Kosten Ihres Projektes mit dem (zu erwartenden) Nutzen in Bezug. 

"Die Realisierung des umfassenden Projektes der Krisenhilfe OÖ durch den Trägerverbund von pro mente OÖ, EXIT-sozial, Rotem Kreuz, Telefonseelsorge und Notfallseelsorge im Auftrag des Landes OÖ erweist sich für alle Beteiligten – vor allem natürlich für akut Hilfesuchende selbst – in jeder Beziehung als Gewinn. Zum finanziellen Nutzen kann in erster Linie eine prägnante Reichweiten- wie Effizienzsteigerung des Gesamtangebots bei gleichbleibenden Kosten ins Treffen geführt werden."
 

Kommunikations- und Marketingkonzept

Beschreiben Sie das Kommunikations- und Marketingkonzept für die Umsetzung des beschriebenen Projekts.

"In der Planungsphase zielten die Maßnahmen innerhalb des Trägerverbundes vorwiegend darauf ab, den innovativen Projekt-Charakter hinsichtlich Schnittstellen-Optimierung der Bereiche Gesundheit u. Soziales zu kommunizieren. Seit Implementierung der Krisenhilfe OÖ stehen die Verbreitung und Etablierung des umfassenden Angebots und der rund um die Uhr erreichbaren Telefonnummer in den Zielgruppen Allgemeinbevölkerung, Kooperations- u. Netzwerkpartner."

 

Verbesserungspotenziale 

Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit das beschriebene Projekt zukünftig noch erfolgreicher sein kann?

  • Gezielte Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit, um das flächendeckende Angebot der Krisenhilfe OÖ auch flächendeckend in der Bevölkerung bekannt zu machen,
  • Weitere Verstärkung der Schnittstellenarbeit zu Polizei und Praktischen Ärzt*innen, zu Fachärzt*innen für Psychiatrie sowie zu Psychotherapeut*innen."
     

Welche erfolgskritischen Aspekte müssen bei der Umsetzung des beschriebenen Projektes in Zukunft in den Vordergrund gerückt werden?

  • "Die kontinuierlich verstärkte Vernetzung und Zusammenarbeit im Gesundheits- und Sozialbereich insgesamt, 
  • Landesweite Bekanntmachung des breiten fachlichen Angebots über die Medien / Steigerung der Medienpräsenz zur erhöhten Sensibilisierung,
  • Verfestigung der Botschaft, dass die Fachkompetenz im Umgang mit Krisensituationen und akuter Traumatisierung in Oberösterreich in der Krisenhilfe OÖ bestmöglich gebündelt ist."

 

Anhang

  • Anhang 1: Evidenzbasierung
  • Anhang 2: Publikation
  • Anhang 3: Projektlogo
     

Wenn Sie sich für die Inhalte in den Anhängen interessieren, nehmen Sie bitte Kontakt mit der INTEGRI-Projektleitung auf:


Ansprechperson zur Einreichung

MMag., MAS Gernot Koren 

Geschäftsführer pro mente OÖ
Lonstorferplatz 1 
4020 Linz
koreng@promenteooe.at

INTEGRI 18 Preisträger: "Krisenhilfe OÖ - Flächendeckende Hilfe für Menschen in Krisensituationen"

Dem INTEGRI-Einreichteam der pro mente OÖ ganz herzliche Gratulation zum "INTEGRI 18"!

BEGRÜNDUNG DER INTEGRI-EXPERTENJURY

"Dieses erfolgreiche und mit mehr als 25.000 Kontakten im Jahr sehr aktive Projekt gewährleistet 24-Stunden/365 Tage im Jahr über eine gemeinsame Telefonnummer für Menschen in Krisen­situationen den Zugang zu  Soforthilfe, Betreuung bis zur Nachbetreuung in ganz Ober­österreich. Gelungen ist dies durch die beispiel­gebende und für die Jury beein­druckende Vernetzung intra­muraler und extramuraler Gesundheits­einrichtungen, GDAs, sozialer Einrichtungen, der Blaulicht­organisationen bis hin zur Politik!"

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