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INTEGRI 16 Prämierung: „´Wir sind ganz Ohr´ – Integrierte Versorgung von Menschen mit Cochlea-Implantaten"

21. Juni 2016 | Walter Zifferer
INTEGRI 16 Prämierung: "´Wir sind ganz Ohr´ – Integrierte Versorgung von Menschen mit Cochlea-Implantaten."
INTEGRI 16 Prämierung: "´Wir sind ganz Ohr´ – Integrierte Versorgung von Menschen mit Cochlea-Implantaten."

INTEGRI 16: 
Ausgezeichnete Initiative
„´Wir sind ganz Ohr´ – Integrierte Versorgung von Menschen mit Cochlea-Implantaten"

Einreicher*in: Krankenhaus der Elisabethinen Graz

  • Projektpartner*in: Förderzentrum Land Steiermark, Gehörlosenambulanz BHB Graz, MFZ Steingruber, Chance B, Mosaik
  • Projektkategorie: Innovative Versorgungsinitiativen
  • Projekttyp: Projekt in Umsetzung


Ausgangssituation - wie lautet die Problemstellung?

"In Österreich werden jährlich 150 Kinder geboren, die aufgrund ihrer hochgradigen Hörbeeinträchtigung keinen ausreichenden Spracherwerb entwickeln können, wenn sie nicht frühzeitig mit einem Cochlear-Implantat versorgt und danach umfassend, institutionell -integriert nachbetreut werden. Das Bewahren von persönlichkeitsbezogenen Bildungschancen und existenzsichernden Berufsausbildungen soll auf diese Weise auch diesen Menschen gesichert werden."

 

Zielsetzung

Wurden zwischen den Beteiligten gemeinsame Ziele vereinbart?

"Ja:

Transparente  Settings in der Fallführung und Evaluation für alle beteiligten Kooperationspartner im Sinne bestmöglichen Qualität für den Patient*innen".
 

Welche gemeinsamen Ziele werden (darüber hinaus) zukünftig vereinbart?

"Explizites, sensibles Krisen- und Datenmanagement in der institutionellen Zusammenarbeit."


Welche zu erwartenden / konkreten Verbesserungen für Patient*innen (bzw. Klient*innen, Bewohner*innen, Angehörige, etc.) ergeben sich?

"Umfassende medizinische und entwicklungsrelevante Versorgung und Begleitung des Patienten samt erforderlichem sozialem Umfeld im Hinblick die besondere Sensibilität des Kleinkindaltes."
 

Welche zu erwartenden / konkreten Vorteile für Leistungserbringer*innen ergeben sich?

"Nutzung von Synergien an institutioneller und individueller Fachkompetenz."
 

Welche zu erwartenden / konkreten Vorteile für Kostenträger*innen ergeben sich?

"Synergie-Nutzung bedeutet achtsamer Umgang mit dem Kostenaufwand trotz hohem Anspruch an die Qualitätserfordernisse."
 

Welche zu erwartenden / konkreten volkswirtschaftlichen Auswirkungen hat dies?

"Dem hochgradig, hörbeeinträchtigen Kleinkind entwicklungsgerechten Spracherwerb und damit auch Bildungs- und Berufsausbildung zu ermöglichen, erspart sämtliche, oft lebenslange Folgekosten im Rahmen der Behinderten und Sozialhilfe. Alle Modelle inklusiver Schullaufbahnen werden dadurch ermöglicht."

 

Methode

Was ist geplant bzw. wurde unternommen, um die definierten Ziele zu erreichen?

"Die Prozessabläufe und Kompetenzverteilungen mit den Partnerorganisationen wurden explizit definiert und es werden interinstitutionelle und interdisziplinäre Fallbesprechungen in festgelegten Abständen mit allen Projekt- und Netzwerkpartner*innen durchgeführt."

 

Integration

Welche Versorgungsbereiche / Sektoren sind beteiligt?

  • "Stationäre Versorgung,
  • Ambulante Versorgung,
  • Prävention,
  • Sozialwesen,
  • Ambulante und mobile Hörfrühförderung."
     

Welche Gesundheitsdiensteanbieter (GDA) bzw. Leistungserbringende aus anderen Bereichen sind beteiligt?

  • "Krankenhaus / Sanatorium,
  • Ärzt*in für Allgemeinmedizin,
  • Fachärzt*in für Psychiatrie,
  • Ergotherapeut*in,
  • Logopäd*in,
  • Mobile Dienste,
  • Soziale Einrichtungen,
  • Technisches Fachpersonal, CI-Firmen,
  • Psycholog*innen."
     

Welche konkreten Aktivitäten zur Beteiligung der Patient*innen (bzw. Klient*innen, Bewohner*innen, Angehörige, etc.) gibt es / sind erforderlich?

"Im Setting der Vorbereitung auf eine CI-Implantation wird der sorfältigen Abklärung der Patient*in und der umfassenden Aufklärung ihrer Obsorgeberechtigten hoher Stellenwert eingeräumt, weil hier dem schutzbedürftigen Alter des Kleinkindes und der außerordentlichen, emotionalen Belastung der erziehungsberechtigten Bezugspersonen Rechnung getragen werden muss; dies gilt auch für die Nachsorge. Dafür gibt es einen definierten Plan, welcher die aktive Mitarbeit der Patient*innen erfordert."

 

Beschreiben Sie die konkreten Aktivitäten zur Vernetzung der GDAs bzw. Leistungserbringenden aus anderen Bereichen.

"Es wurde ein funktionierendes Prozessgeschehen erarbeitet, welches vorwiegend die Abstimmung der verschiedenen Leistungsarten, wie Diagnoseergebnisse, Zielvereinbarungen, Therapie- und Entwicklungsberichte, Koordinationserfordernisse, Eltern- und Angehörigenberatungen- bzw. Schulungen, gemeinsames Terminmanagement etc. umfasst. Dadurch sollen den Betroffenen zusätzliche Belastungen ersparen werden. Weiters werden regelmäßig Fortbildungen angeboten (letzte 2015)."
 

Welche Aufgaben übernimmt die Kostenträger*in?

  • "Das Krankenhaus sorgt für die Sicherstellung entsprechender Kontingente an CIs und die medizinisch-therapeutische Nachbetreuung.
  • Die Sozialhilfeverbände sichern im Rahmen des BHG die Aufwände der externen Projektpartner."
     

Welche Prozesse der beteiligten Leistungserbringenden werden / wurden aufeinander abgestimmt?

  • "Im abgestimmten Befundungsprozess erfolgt die exakte präoperative Indikationsstellung, durch die der potentielle Nutzen des CI für das jeweilige Kind  geklärt wird.
  • Im Nachsorgeprozess bzw. der (Re-) Habilitationsphase ist die Festlegung der intensiven postoperativen Rehabilitations- und Sprachtrainingsprogramme  für alle Beteiligten genau definiert, bzw. explizit abgestimmt.
  • Dies sichert eine hohe Erfolgsrate bei Hör-und Sprachkompetenzerwerb."
     

Welche erfolgskritischen Schnittstellen wurden identifiziert?

  • "Hohe Effektivität in der Erfassungs- und Abklärungsphase durch intensive Zusammenarbeit von Krankenhaus und externen Projektpartner*innen. 
  • Sicherstellung zeitgerechter Indikationsstellung und medizinischer wie therapeutischer Maßnahmen (sensible Phase des Spracherwerbs 4. Lebensjahr).
  • Hohe Effektivität im gemeinsamen Prozessablauf und der Zielverfolgung durch explizites Krisenmanagement und interdisziplinäre Fallbesprechungen."

 

Patient*innenzentriertheit

"Ein Spezifikum der Begleitung von CI implantierten Kleinkindern ist die zusätzliche psychologische und soziale Betreuung seiner obsorgeberechtigten Bezugspersonen. Neben der umfassenden Betreuung der Patient*in (Therapie und Förderung) müssen alle Ressourcen genutzt werden, den Bezugspersonen die Beibehaltung ihrer Erziehungs- und Lebenskompetenz zu ermöglichen.

Daher wurde eine interdisziplinäre Beratung für die Klient*in durch alle Fachdisziplinen  inkl.  psychologischer Begleitung aufgebaut."

 

Übertragbarkeit

Ist das Vorhaben in Bezug auf Indikation bzw. Population auf andere Regionen übertragbar?

"Ja."
 

Beschreiben Sie die Voraussetzungen dafür.

"Eine HNO-Abteilung in der die OP-Expertise vorliegt.  Ein engagiertes Netzwerk aus definierten Fachspezialist*innen, wie im gegeben Projekt beschrieben."
 

Kosten-Nutzen-Relation

Setzen Sie die Kosten Ihres Projektes mit dem (zu erwartenden) Nutzen in Bezug. 

"Der Nutzen des Projekts liegt im volkswirtschaftlichen Bereich. Gelungene intensive Betreuung der ersten 4 Lebensjahren ergibt lt. gegebener Evidenz die höchste Effektivität an Kosten-Nutzen."

 

Qualitätsmanagement

"Zur Dokumentation und Evaluation des Behandlungspfades wurde beginnend mit 1.7.2009 eine landesweite Dokumentation in den Akutkrankenanstalten eingeführt. Diese konnte mit vollständigem Deckungsgrad umgesetzt werden (Stroke Units, Neurologische Abteilungen, Internistische Abteilungen); die Datenqualität wird laufend evaluiert und ist sehr gut. Die Aufarbeitung der relevanten Daten erfolgt in Form jährlicher Berichte."
 

Qualitätsmanagement

Beschreiben Sie den in Ihrem Projekt vorgesehenen PDA-Zyklus (Minimalanforderung: Prozess- und Ergebnisindikatoren inklusive Intervalle).

  • "EI: Erfolgsrate des Erlernens der Sprach- und Hörkompetenz - Evaluierung laufend.
  • Zufriedenheitsmessung mit dem Hör- / Sprachergebnis: im Laufen;
  • PI: Therapieentscheid für alle Patient*innen in interinstitutioneller interdisziplinärer Fallbesprechung.
  • EI: OP: Wundinfektionsrate - jährliche Evaluierung seit 2010

Zur Qualitätssicherung ist eine Mindestanzahl an Eingriffen & Betreuungen erforderlich. Über dieses Netzwerk erfolgen 60% der CI-Versorgungen (Indikation / OP / Nachbetreuung) der Steiermark."

 

Kommunikations- und Marketingkonzept

Beschreiben Sie das Kommunikations- und Marketingkonzept für die Umsetzung des beschriebenen Projekts.

"Die Kommunikation erfolgt im Rahmen der seitens des Krankenhauses und der Netzwerkpartner*innen organisierten Fortbildungsveranstaltungen, sowie im regelmäßigen Austausch mit den Projektpartner*innenorganisationen."

 

Konzept für Evaluierung

  • "Prozessindikator: Interdisziplinärer / interinstitutioneller Therapieentscheid: Ein wesentliches Kriterium für den Therapieerfolg ist der interdisziplinäre Therapieentscheid, in den alle die Patient*innen begleitenden Institutionen einbezogen werden. Im Rahmen des Projekts wird darauf geachtet, dass der Therapieentscheid für ein CI für alle Patient*innen in den Interdisziplinären / interinstitutionellen Fallbesprechungen erfolgt. Ein Monitoring darüber erfolgt laufend.
  • Ergebnisindikator: Erfolgsrate hinsichtlich des Hör-und Spracherwerbs: Die Erfolgsrate hinsichtlich des Hör- und Spracherwerbs, bzw. Verbesserung des Sprachverständnisses wird anhand standardisierter Testverfahren erhoben. Außerdem sind die Akzeptanz des CI und das regelmäßige Tragen desselben durch die PatientInnen ein wesentliches Kriterium für den Erfolg. Erhebungen dazu erfolgen laufend im Rahmen der Nachkontrollen, bei den jeweiligen Netzwerkpartnern. Eine statistische Aufarbeitung der Daten ist geplant.
  • Ergebnisindikator: Zufriedenheit mit dem Hör-/Sprachergebnis: Im Netzwerk kommt ein international anerkannter Fragebogen zur Zufriedenheitsmessung der Patient*innen / Angehörigen mit dem Hör-und Sprachergebnis zum Einsatz. Diese Erhebung ist seit Herbst 2015 im Laufen. Eine Aufarbeitung der Ergebnisse ist mit Ende dieses Jahres geplant.
  • Ergebnisindikator: Wundinfektionsrate und postoperative Komplikationen: Über das Infektionsregister des Krankenhauses werden die CI-Implantationen als Indikatoroperationen seit 2010 gemonitored und jährlich ausgewertet. Weiters werden über die OP-Berichte die postoperativen Komplikationen erfasst und ausgewertet. 
  • Wundinfektionsrate: Es hat nur im Jahr 2011 eine Wundinfektion gegeben. In allen anderen Jahren lag diese bei 0%.
  • Postoperative Komplikationen: In den Jahren 2011 und 2012 trat jeweils 1x postoperativ ein Hämatom mit Bedarf einer Revisions-OP au

 

Verbesserungspotenziale 

Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit das beschriebene Projekt zukünftig noch erfolgreicher sein kann?

"Eine noch intensivere Vernetzung mit Leistungsträger*innen außerhalb des Netzwerkes könnte einen Vorteil bringen."
 

Welche erfolgskritischen Aspekte müssen bei der Umsetzung des beschriebenen Projektes in Zukunft in den Vordergrund gerückt werden?

  • "Rechtzeitige Diagnosestellung (Alterslimit bei Kindern),
  • Sofortige Einleitung der Hörfrühförderung ab Beginn des Diagnoseprozesses
  • Finanzmittel für die Implantate
  • Kosten für die Nachbetreuung
  • Gleiches Verständnis aller Beteiligten über das Nachbetreuungskonzept

 

Anhang

  • Anhang 1: Evidenzbasierung
     

Wenn Sie sich für die Inhalte in den Anhängen interessieren, nehmen Sie bitte Kontakt mit der INTEGRI-Projektleitung auf:


Ansprechperson zur Einreichung

OA Dr. Peter Potzinger

Krankenhaus der Elisabethinen Graz
Oberarzt an der HNO-Abteilung
Elisabethinergasse 14
8020 Graz
peter.potzinger@elisabethinen.at

INTEGRI 16 Preisträger: Krankenhaus der Elisabethinen Graz GmbH.

Dem INTEGRI-Einreichteam des Krankenhauses der Elisabethinen Graz ganz herzliche Gratulation zum "INTEGRI 16"!

BEGRÜNDUNG DER INTEGRI-EXPERTENJURY

"Die Jury vergibt den Preis in dieser INTEGRI-Erweiterungskategorie 2016 erstmals: Diese Initiative verbindet sowohl den Nutzen für die kleinen Patient*innen als auch die Vorteile für das Gesundheits- und Sozialwesen in einer wirksamen und zugleich sympathischen Art und Weise. Von der intensiven Zusammenarbeit in der Erfassungs- und Abklärungsphase, über die zeit­ge­rechte Indikationsstellung und die Therapie bis zu einem gemeinsamen Nachbetreuungskonzept.“

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