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INTEGRI 16 Prämierung: "Psycho­soziale Über­gangs­be­treu­ung ´Sprung­brett´"

21. Juni 2016 | Walter Zifferer
INTEGRI 16 Prämierung: "Psychosoziale Übergangsbetreuung ´Sprungbrett´“.
INTEGRI 16 Prämierung: "Psychosoziale Übergangsbetreuung ´Sprungbrett´“.

INTEGRI 16: 
Ausgezeichnete Initiative
"Psycho­soziale Über­gangs­be­treu­ung ´Sprung­brett´"

Einreicher*in: Landespflegeheim Scheiblingkirchen

  • Projektpartner*in: Sozialpsychiatrische Klinik Neunkirchen, Psychosozialer Dienst Neunkirchen
  • Projektkategorie: Sozialpsychiatrische Initiativen
  • Projekttyp: Evaluiertes Projekt


Ausgangssituation - wie lautet die Problemstellung?

"Die psychosoziale Übergangsbetreuung ´Sprungbrett´ im Landespflegeheim Scheiblingkirchen verfolgt  das Ziel der Inklusion von chronisch psychisch  kranken Menschen in die Gesellschaft. Das multiprofessionelle Team fördert größtmögliche Selbständigkeit, Unabhängigkeit und Partizipation. Die Menschen sollen ihre Interessen durchsetzen und ihrem Ziel - der gewünschten Lebensführung - näher kommen können. Die Entlasssung erfolgt in eine niederschwellige Wohngruppe oder ins eigene häusliche Umfeld."

 

Zielsetzung

Wurden zwischen den Beteiligten gemeinsame Ziele vereinbart?

"Ja:

Das Ziel der therapeutischen Beziehung ist, die Selbstbefähigung (Empowerment) der Klient*innen zu erreichen, um ein möglichst unabhängiges Leben führen zu können. Ab Jänner 2016 ist die Aufenthaltsdauer  mit 6 Monaten limitiert."


Welche zu erwartenden / konkreten Verbesserungen für Patient*innen (bzw. Klient*innen, Bewohner*innen, Angehörige, etc.) ergeben sich?

"Aufgrund zahlreicher Klinikaufenthalte und geringer Ansprache zu Hause zeigen die Klient*innen bei der Aufnahme in die psychosoziale Betreuung deutliche Hospitalisierungszeichen. Durch eine therapeutische Kontinuität wird dem entgegengewirkt."
 

Welche zu erwartenden / konkreten Vorteile für Leistungserbringer*innen ergeben sich?

"Das Konzept der psychosozialen Betreuung in Scheiblingkirchen forciert eine Entlassung der Klient*innen - dies garantiert, dass immer wieder Plätze für Betroffene frei werden. "
 

Welche zu erwartenden / konkreten Vorteile für Kostenträger*innen ergeben sich?

"Der Kreislauf durch immer wieder auftretende Aufnahme in die Sozialpsychiatrie (Drehtüreffekt) wird unterbrochen."
 

Welche zu erwartenden / konkreten volkswirtschaftlichen Auswirkungen hat dies?

"Verringerung der Kosten (Aufenthaltstage) im Klinikbereich durch den Wegfall des Drehtüreffektes und durch die gesichterte Nachbetreuung. Langfristige Stabilisierung verringert zudem  auch die Kosten in den Nachfolgeeinrichtungen, da diese niederschwelliger gewählt werden können, bzw. kann ein Teil der Klienten auch in das häusliche Umfeld oder in eine eigene Wohnung entlassen werden."

 

Methode

Was ist geplant bzw. wurde unternommen, um die definierten Ziele zu erreichen?

"Ein Zusatzangebot der psychosozialen Betreuung ist die Psychosoziale Übergangsbetreuung

Das Konzept der psychosozialen Übergangsbetreuung wurde mit den Erfahrungswerten aus der psychosozialen Betreuung Scheiblingkirchen mit einer multiprofessionellen Projektgruppe unter der Leitung der Abt. GS/7, des Amtes der NÖ Landesregierung entwickelt. 

Die Implementierung des Konzeptes der psychosozialen Übergangsbetreuung im LPH Scheiblingkirchen erfolgte im Rahmen einer weiteren Projektplanung vor Ort, um die Anpassung des Therapieplanes, den ressourceneffizienten Einsatz der Mitarbeiter*innen und die zeitgerechte Planung der Nachbetreuung bestmöglich vorzubereiten. 

Ein wichtiges Ziel sind sinngebende psychosoziale Interventionen. Zur Qualitätssicherung werden  Evaluierungen in genau definierten Zeiträumen festgelegt. Die regelmäßige Vernetzung mit allen Stakeholdern garantiert eine gute Zusammenarbeit für das gemeinsame Ziel, der Inklusion von Menschen mit einer psychischen Erkrankung."

 

Integration

Welche Versorgungsbereiche / Sektoren sind beteiligt?

  • "Stationäre Versorgung,
  • Ambulante Versorgung,
  • Rehabilitation,
  • Alten- und Langzeitversorgung (Pflege)
  • Gesundheitsförderung,
  • Prävention,
  • Sozialwesen."
     

Welche Gesundheitsdiensteanbieter (GDA) bzw. Leistungserbringende aus anderen Bereichen sind beteiligt?

  • "Kostenträger / Krankenkasse(n)
  • Krankenhaus / Sanatorium,
  • Ärzt*in für Allgemeinmedizin,
  • Fachärzt*in für Psychiatrie,
  • Ergotherapeut*in,
  • Logopäd*in,
  • Physiotherapeut*in,
  • Psychotherapeut*in,
  • Mobile Dienste,
  • Soziale Einrichtungen,
  • Psychosozialer Dienst."
     

Welche konkreten Aktivitäten zur Beteiligung der Patient*innen (bzw. Klient*innen, Bewohner*innen, Angehörige, etc.) gibt es / sind erforderlich?

"Es werden psychoedukative Interventionen für Betroffene und Angehörige, Training von Alltags- und sozialen Fertigkeiten, künstlerische Therapien, Ergotherapien, Sport- und Bewegungstherapien und eine Vorstufe der Arbeitsrehabilitation angeboten. Des Weiteren unterstützt das Team bei der Suche einer nachfolgenden Wohnform und einer adäquaten Nachbetreuung. Die medizinische Versorgung erfolgt durch eine FA für Psychiatrie und eine Ärzt*in für Allgemeinmedizin."

 

Beschreiben Sie die konkreten Aktivitäten zur Vernetzung der GDAs bzw. Leistungserbringenden aus anderen Bereichen.

"Es finden halbjährlich Vernetzungstreffen mit allen Stakeholdern der Region statt. Zu den Teilnehmern gehören: Sozialpsychiatrie Neunkirchen, Entlassungsmanagement Landeskrankenhäuser Neunkirchen und Wr. Neustadt, mobile Dienste, Wohngruppenbetreiber für psychisch kranke Menschen, Bewohnervertreter, Polizei, Sozialabteilungen der BVB, Amtsärzte."
 

Welche Aufgaben übernimmt die Kostenträger*in?

"Festlegung des Tagsatzes auf der psych. Betreuung, Aufstockung der Plätze im niederschwelligen Bereich."
 

Welche Prozesse der beteiligten Leistungserbringenden werden / wurden aufeinander abgestimmt?

"Im Vordergrund steht der Kommunikationsprozess. Ein guter Informationsaustausch ist schon vor der Aufnahme der Klient*innen sehr wichtig. Eine möglichst frühe Kommunikation und Vorbereitung des Entlassungsprozesses fördert die Nachhaltigkeit der Inklusion."
 

Welche erfolgskritischen Schnittstellen wurden identifiziert?

"Die Anbindung an den psychosozialen Dienst (PSD) stellt ein wichtiges Erfolgskriterium dar und muss schon während des Aufenthaltes in der psychosozialen Betreuung beginnen. Die Betreuung des PSD muss im häuslichen Umfeld der Betroffenen stattfinden, falls die Klienten die Angebote der Tagesbetreuungsstätten nicht wahrnehmen können."

 

Patient*innenzentriertheit

"Die Bedürfnisse der Klienten werden in div. Gesprächssitzungen eruiert. Es gibt Einzel- oder Gruppengespräche mit dem Betreuungs- und Pflegepersonal, Therapeut*innen, Psycholog*innen oder Ärzt*innen. Zusätzlich erfolgt demnächst im Rahmen einer Master Thesis, eine Befragung der Klient*innen im Sinne des phänomenologischen Forschungsansatzes mit einer qualitativen Auswertung, um die Erfahrungen der Betroffenen zu verstehen. Die Erkenntnisse der Untersuchung werden in das Betreuungs- und Therapieprogramm einfließen."

 

Übertragbarkeit

Ist das Vorhaben in Bezug auf Indikation bzw. Population auf andere Regionen übertragbar?

"Ja."
 

Beschreiben Sie die Voraussetzungen dafür.

"Das Konzept der resozial-psychsozialen Betreuung ´Sprungbrett´ ist auf andere Organisationen übertragbar. Aufgrund der Vorreiterrolle kommen sehr oft andere Organisationen zum Hospitieren nach Scheiblingkirchen. Vorraussetzung ist das räumliche Angebot, ein mulitprofessionelles Team und ganz besonders eine akzeptierende, wertschätzende Grundhaltung des Teams gegenüber den Klientinnen. Das Konzept der Resozialisierung wurde bereits in einer weiteren psychosozialen Betreuungseinrichtung implementiert."
 

Kosten-Nutzen-Relation

Setzen Sie die Kosten Ihres Projektes mit dem (zu erwartenden) Nutzen in Bezug. 

"Das Konzept der resozial-psychsozialen Betreuung ´Sprungbrett´ ist auf andere Organisationen übertragbar. Aufgrund der Vorreiterrolle kommen sehr oft andere Organisationen zum Hospitieren nach Scheiblingkirchen. Vorraussetzung ist das räumliche Angebot, ein mulitprof. Team und ganz besonders eine akzeptierende, wertschätzende Grundhaltung des Teams gegenüber den Klient*innen. Das Konzept der Resozialisierung wurde bereits in einer weiteren psychosozialen Betreuungseinrichtung implementiert."

 

Qualitätsmanagement

"Der PDCA-Zyklus erfolgt einerseits in der Projektgruppe der psychosozialen Betreuung und des Weiteren im Eqalinprozess. Es gibt einen Maßnahmenablaufplan der transparent für alle Mitarbeiter zugänglich ist. Die Ergebisse sind ebenfalls jederzeit auf einer Intranetplattform für alle Mitarbeiter*innen einsehbar. Die Evalierung efolgt in der Arbeitsgruppe mindestens viel Mal jährlich und im Eqalinprozess alle drei Jahre."
 

Kommunikations- und Marketingkonzept

Beschreiben Sie das Kommunikations- und Marketingkonzept für die Umsetzung des beschriebenen Projekts.

"Im Zuge des Projektes wurden Folder entwickelt und es erfolgte persönliche und schriftliche Kontaktaufnahme mit Institutionen möglicher Zielgruppen und möglichen Nachfolgeeinrichtungen. Stakeholder wurden ins Haus eingeladen, das Projekt vorstellt und über Ziele und bereits erreichter Teilziele berichtet."

 

Konzept für Evaluierung

"Das Konzept der psychosozialen Betreuung entstand im Jahr 2011 und entwickelte sich anhand der Bedürfnisse der Klient*innen permanent weiter. In monatlichen Teamsitzungen und Fallbesprechungen wurde Veränderungsbedarf eruiert, gemeinsam im Team besprochen und umgesetzt.

Daraus entwickelte sich die Idee des neuen Zweiges der psychosozialen Übergangsbetreuung, wo der Aufenthalt auf ein halbes Jahr limitiert wird und neue Aufnahme- und Entlassungskriterien gelten. Das Konzept der psychosozialen Übergangsbetreuung wurde mit den Erfahrungswerten aus der psychosozialen Betreuung Scheiblingkirchen mit einer multiprofessionellen Projektgruppe unter der Leitung der Abt. GS/7, des Amtes d. NÖ Landesregierung entwickelt. Die Implementierung des Konzeptes der psychosozialen Übergangsbetreuung im LPH Scheiblingkirchen erfolgte im Rahmen einer weiteren Projektplanung vor Ort, um die Anpassung des Therapieplanes, den ressourceneffizienten Einsatz der Mitarbeiter und die zeitgerechte Planung der Nachbetreuung bestmöglich vorzubereiten."     

 

Verbesserungspotenziale 

Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit das beschriebene Projekt zukünftig noch erfolgreicher sein kann?

"Derzeit gibt es wenig freie Plätze in betreuten Wohnmöglichkeiten in Niederösterreich. Ein weiterführendes Projekt wären Wohnungen im Gemeindegebiet Scheiblingkirchen, wo Klient*innen durch das Team der psychosozialen Übergangsbetreuung weiterbetreut werden könnten, bzw. tageweise am gewohnten Programm der psychosozialen Betreuung teilnehmen könnten. Dies wäre für Menschen sinnvoll, welche ein soziales Umfeld in dieser Gegend haben oder hier einen Neustart beabsichtigen. Eine Zukunfstvision ist die Integration der betroffenen Menschen in die Gemeinde, vielleicht ist die Übernahme von kleineren bezahlten Arbeitstätigkeiten möglich. Grundsätzlich kann sich jede Klient*in den zukünftigen Wohnort aussuchen, doch letztendlich müssen oft Zwischenlösungen gesucht werden, da es am Wunschort keine freien Plätze gibt."
 

Welche erfolgskritischen Aspekte müssen bei der Umsetzung des beschriebenen Projektes in Zukunft in den Vordergrund gerückt werden?

"Die Wohnungen in Scheiblingkirchen dürfen nicht in den Besitz der Klient*innen übergehen. Sobald jemand auszieht soll eine Nachbelegung durch Klienten der psychosozialen Betreuung möglich sein. Die Wohnungen müssen klein und leistbar sein."

Anhang

  • Anhang 1: Evidenzbasierung
  • Anhang 2: Projektlogo
     

Wenn Sie sich für die Inhalte in den Anhängen interessieren, nehmen Sie bitte Kontakt mit der INTEGRI-Projektleitung auf:


Ansprechperson zur Einreichung

Sabrina Lechner

Landespflegeheim Scheiblingkirchen
Stationsleitung der Psychosozialen Betreuung
Altenheimstraße 99
2831Scheiblingkirchen
lph.scheiblingkirchen@noelandeheime.at

INTGERI 16 Preisträger: Landespflegeheim Scheiblingkirchen.

Dem INTEGRI-Einreichteam des Landespflegeheim Scheiblingkirchen ganz herzliche Gratulation zum "INTEGRI 16"!

BEGRÜNDUNG DER INTEGRI-EXPERTENJURY

"Diese Initiative in Umsetzung zeigt, wie ausgehend von einem Landes­pflege­heim als bereits etablierte Struktur durch Kommunikation und innovative Vernetzung der stationären und ambulanten, der Pflege, der Sozialdienste, der Kostenträger*innen, von Ämtern und Behörden u.a. eine WIN-WIN-WIN-Situation geschaffen wird: für Klient*innen und Angehörige, für die Kostenträger*innen und für die Leistungserbringenden.“

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