CompuGroup Medical
Synchronizing Healthcare

Erfahren Sie alles über die Vision, Mission sowie die Menschen, die die CompuGroup Medical weltweit prägen. 

Investor Relations
Eine Person tippt mit dem Finger auf ein Tablet-PC mit einer Investor-Relations-Präsentation
Karriere
Eine junge Frau telefoniert mit ihrem Smartphone, während sie einen Tablet-PC hält
CGM Global
Mehrere CGM-Flaggen

Das födera­lis­tische öster­reichische Gesund­heits­system als wichtiger Bau­stein der Demo­kratie

7. Juli 2025 | Walter Zifferer

Das föderalistische Gesundheitssystem in Österreich ist ein wichtiger Baustein der Demokratie, weil es demokratische Teilhabe, regionale Mitsprache und Machtverteilung in der Organisation der Gesundheitsversorgung ermöglicht. 

 

Machtverteilung und Gewaltenteilung

Der Föderalismus sorgt dafür, dass Kompetenzen nicht zentral gebündelt, sondern auf Bund, Länder und Gemeinden verteilt sind. Dies verhindert eine Machtkonzentration und stärkt die Kontrolle durch unterschiedliche politische Ebenen, also die Demokratie in ihrem eigentlichen Sinne.

 

Demokratische Mitbestimmung auf mehreren Ebenen

Durch den Föderalismus können regionale Parlamente und Regierungen (z. B. Landtage, Landeshauptleute) in Gesundheitsfragen mitentscheiden. Die Bevölkerung hat dadurch die Möglichkeit, auf mehreren Ebenen politisch Einfluss zu nehmen – etwa durch Landtags- und Gemeinderatswahlen.

 

Berücksichtigung regionaler Bedürfnisse

Gesundheitsversorgung kann an lokale Gegebenheiten und Bedürfnisse angepasst werden (z. B. ländliche Versorgung, demografische Unterschiede). Dies fördert eine bessere Repräsentation der Bevölkerung und bürgernahe Entscheidungen – ein demokratisches Ideal.

 

Pluralität und Wettbewerb der Ideen

Föderale Strukturen ermöglichen, dass Länder unterschiedliche Lösungen erproben können (z. B. bei Spitalsplanung, Gesundheitsförderung). Dieser "Wettbewerb um die beste Lösung" stärkt Innovation und politische Vielfalt – beides wichtige Elemente demokratischer Systeme.

 

Transparenz und Rechenschaftspflicht

Unterschiedliche politische Ebenen müssen ihre Entscheidungen begründen und sind gegenüber ihren Wähler*innen rechenschaftspflichtig. Das stärkt Transparenz, Verantwortlichkeit und Vertrauen – essenziell für demokratisches Handeln.

 

Schutz vor zentralistischer Willkür

Föderale Systeme bieten institutionellen Schutz vor einseitigen Maßnahmen der Zentralregierung. Gerade im Gesundheitsbereich (z. B. Pandemien, Ressourcenverteilung) ist es wichtig, dass nicht nur eine zentrale Instanz entscheidet, sondern regionale Gegebenheiten mitbedacht werden.
 

Das föderalistische Gesundheitssystem in Österreich ist demnach nicht bloß eine organisatorische Struktur – es ist Ausdruck gelebter Demokratie. Es ermöglicht regionale Selbstbestimmung, politische Vielfalt und Mitbestimmung. Gleichzeitig schafft es Kontrolle und Balance, um zentralistische Tendenzen begrenzen und damit die demokratische Grundordnung schützen. Und dennoch: es ist der Hauptgrund dafür, dass die Steuerbarkeit des Systems, dessen Effizienz und Reformfähigkeit massiv leidet. 

 

Wichtig wäre:

  • Klarere Kompetenzverteilung
  • Bessere Koordination (z. B. über nationale Gesundheitsziele)
  • Anreize für gemeinsame Planung
  • Stärkere Rolle des Bundes bei strategischer Steuerung
  • Digitalisierung zur Harmonisierung
Verwandte Artikel
Demokratie im Gesundheitswesen?
Demokratie im Gesundheitswesen?
Unser föderalis­tisches Gesund­heits­system: Pro & Contra

Das föderalistische Gesundheitssystem in Österreich gilt oft als ...

Symbolbild "Integrierte Versorgung" - Krankenhäuser.
Symbolbild "Integrierte Versorgung" - Krankenhäuser.
Welche Vor­teile birgt Inte­grierte Patien­ten­ver­sor­gung für Klinik­be­trieber?

Eine sektorale, integrierte Patientenversorgung bringt für ...