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Gedanken zum Wohl von Patienten und Ärzten. An alle, denen das Wohl von Patienten und Ärzten wichtig ist oder die dafür Verantwortung tragen.
Bevor ich auf Mängel des KA-AZG eingehe, möchte ich doch hervorheben, dass dieses Gesetz der schamlosen Ausnutzung der Arbeitskraft der Spitalsärzte, wie sie vor allem in den 50er- und 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts üblich war, ein Ende gesetzt hat.
Vorliegender Beitrag liegt hier in gekürzter Fassung zur leichteren Erfassbarkeit der Kernaussagen und besseren Lesbarkeit vor. Die vom Autor im Original zitierten Passagen des Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetzes (KA-AZG, Fassung 2021) sind Geltungsbereich, Arbeitszeit, Verlängerte Dienste, Überstundenarbeit, Ruhepausen, Tägliche Ruhezeit (§§ 1-6 KA-AZG).
Ich habe selbst beobachtet und persönlich erfahren, dass Wochenenddienste von Freitagmittag bis Montagmittag gedauert haben, gefolgt vom Dienstrhythmus „ein halber Tag frei, eineinhalb Tage Dienst“. Ich weiß, dass manche Oberärzte während der Urlaubszeit vier Wochen lang ununterbrochen Dienst gemacht haben. Warum wir das gemacht haben, ist heute unverständlich. Aber wir hatten damals keine andere Möglichkeit, den geliebten Beruf im Spital auszuüben.
Sosehr die ärztliche Arbeitszeit damals im Argen gelegen ist, hatte sie dem Arzt auch wesentliche Vorteile geboten:
Hintergrundinformationen können bei der heutigen Diensteinteilung auch durch die beste Information bei der Dienstübergabe nicht gewonnen werden. Es ist so ähnlich wie der Unterschied zwischen einem guten Reisebericht und dem persönlichen Reiseerlebnis. Heutzutage wird mehr auf Hilfsmittel gesetzt, als auf das, was man mit fünf Sinnen und Beobachtung erfassen kann. Die Hilfsmittel sind heute keine Hilfsmittel mehr geblieben, sondern ihr Gebrauch ähnelt der Neigung, das Denken durch Computer zu ersetzen.
Ich erinnere mich, dass meine Oberarzt-Kollegen und ich auch an dienstfreien Sonn- oder Feiertagen ins Spital gekommen sind, um nach den von uns operierten Patienten zu sehen. Wenn man das heute tut, begeht man womöglich eine Gesetzesübertretung oder gerät unter Korruptionsverdacht.
Der Vorteil für den Patienten war, dass er über einen längeren Zeitraum von demselben Arzt behandelt wurde, den er kannte und zu dem er Vertrauen fassen konnte.
Die Ruhezeitbestimmung von 11 Stunden nach Dienstschluss führt zusammen mit der Höchstarbeitszeit von 13 Stunden pro Tag, so wichtig sie ist, doch zu Schwierigkeiten:
Um diese Schwierigkeiten entsprechend zu würdigen, ist es gut, die Erwartungen des Patienten zu bedenken. Patienten erwarten sich vom Arzt: Zuwendung, Sorgfalt, Wissen und Können.
Das neue KA-AZG stellt hohe Anforderungen an die Verantwortlichen für die Organisation der Abteilungen. Alle Wünsche werden sicher nicht berücksichtigt werden können.
Quelle: QUALITAS, 02/2022, Springer-Verlag.
Ich habe als Arzt und Chirurg 42 Jahre lang, davon 27 Jahre als Primararzt einer chirurgischen Abteilung, gearbeitet. Ich habe versucht, meine Patienten in ihrer schweren Zeit auf Augenhöhe zu begleiten und zu umsorgen. Ich möchte meine dabei gewonnenen Erfahrungen und Einsichten und eventuelle Verbesserungsvorschläge mitteilen. Ich halte diese Mitteilung weder für einzigartig noch für weltbewegend. Trotzdem möchte ich diese Erfahrungen und Einsichten nicht stillschweigend mitnehmen in eine Zeit, die mit 92 Jahren absehbar ist und in der ich nicht mehr am Leben sein werde.