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Wundverbandsensoren zeigen Entzündungen an

13. September 2023 | APAMED (APA-OTS)
Die bunte Haut eines Chamäleon-Reptils.
Die bunte Haut eines Chamäleon-Reptils.

Bunt reflektierende Streifen in Verbänden könnten in Zukunft anzeigen, wenn Keime in einer Wunde sind, und sie nicht ungestört heilt, erklärte Oliver Brüggemann vom Institut für Chemie der Polymere der Universität Linz im Gespräch mit der APA. Dazu entwickelte er in einem Forschungsprojekt winzige Sensoren, die wie die Haut eines Chamäleons Licht in veränderter Farbe zurückwerfen, wenn sie mit Krankheitserregern in Kontakt kommen.

Der Linzer Polymerforscher und sein Team verwendeten charakteristische Strukturen von Keimen, die Entzündungen in Wunden hervorrufen können, als molekulare Stempelmatrizen. Sie prägten damit Kunststoffpolymere. Die infektiösen Partikelchen passen daher genau in deren Aushöhlungen. Wenn sie darin anhaften, verändert sich die Form der Polymere: Ihre hoch geordneten Gitterstrukturen weiten sich ein kleines bisschen auf. Dadurch verändert sich die Wellenlänge des Lichts, das sie reflektieren - sie erscheinen in einer anderen Farbe.

"Wir haben damit die Effekte an der Oberfläche einer Chamäleonhaut imitiert", sagte Brüggemann. Dort ziehen sich ebenfalls "photonische" (mit Lichtteilchen wechselwirkende) Mikrostrukturen zusammen oder dehnen sich aus. "Dadurch wird das Sonnenlicht unterschiedlich reflektiert und die verschiedensten Farben kommen zustande", berichtete er.

Die Forscher trugen die molekular geprägten Sensoren auf dünne Filme auf, die man in Sichtfenster von Wundverbänden einbauen könnte. "Vor allem bei großflächigen Wunden, etwa durch Brandverletzungen oder als Begleiterscheinung bei Diabetes-Erkrankungen, will man die Heilung nicht stören, wenn es nicht notwendig ist", so Brüggemann. Bei solch einem Sensor-bestückten Verband könnte man die Wunde in Ruhe lassen, wenn er sich nicht verfärbt und damit signalisiert, dass darin ein infektiöser Keim heranwächst. "Derzeit ist es leider immer noch so, dass man mit Verbänden die Wunde schließt und gar nicht wissen kann, was darunter passiert", meint er: "Wir haben nun aber die Grundlagen, um solche Fenster oder Sensoren für Wundverbände entwickeln zu können."

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