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Ober­öster­reich kämpft mit 50 Maß­nahmen um Per­sonal in der Pflege

25. Oktober 2022 | APAMED (APA-OTS)
Pflegerin hält Hände eines Patienten.
Pflegerin hält Hände eines Patienten.

50 Maßnahmen umfasst die Fachkräftestrategie Pflege in Oberösterreich, unter anderem das Pflegestipendium von 600 Euro monatlich, die Weiterentwicklung des Modells "Ausbildung mit Anstellung" mit Focus auf Heimhilfe und eine Lehre für Assistenzberufe in der Pflege. Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und Gemeindebundpräsident Christian Mader stellten sie in einer Pressekonferenz am Montag in Linz vor.

Land, Städte- und Gemeindebund hätten die Dringlichkeit der Situation erkannt. Immerhin seien die freien Plätze wegen Personalmangels in den Alten- und Pflegeheimen innerhalb von sechs Jahren von sechs auf rund 1.160 gestiegen, hieß es in der Presseunterlage. 

Die Zahl der Pflegebedürftigen werde aber bis 2030 noch um knapp 20% anwachsen, bis 2040 um 45%.

Wichtigste Punkte im Maßnahmenkatalog seien die Erhöhung des Mindestpersonalschlüssels um 3,5%, mehr Personal durch die höhere Pflegegeldeinstufung von Demenz, ein spürbarer Gehaltsbonus in den kommenden zwei Jahren sowie die Einbindung von Berufsgruppen mit pflegerischem Grundwissen.

Um zu verhindern, dass weiterhin mehr als ein Viertel ihre Ausbildung abbrechen, solle diese moderner und flexibler werden, eine Lehre für Assistenzberufe soll direkt nach der Pflichtschule begonnen werden können. Der niederschwellige Berufseinstieg soll durch Einführung von "Stützpersonal" erleichtert werden, das Fachpersonal dadurch gleichzeitig entlastet. Durch dieses neue Personal soll es weniger kurzfristiges Einspringen geben. Eine Anlaufstelle für Interessierte soll ab kommendem Jahr die Information über eine Ausbildung im Pflegebereich erleichtern.

Im Wesentlichen gehe es darum, Entwicklungen wie eben Bettenleerstände zu bremsen und dem Trend aktiv entgegenzuwirken. Alle Maßnahmen können innerhalb des Landes - auch legistisch - umgesetzt werden, man habe bereits damit begonnen und werde damit in den kommenden Jahren beschäftigt sein. Die Maßnahmen seien in den vergangenen zehn Monaten mit Mitarbeitern, Trägerschaften, Organisationen und Landtagsparteien erarbeitet worden, hieß es.

"Wir werden in unserem Wirkungsbereich alles tun, um die Pflege und Betreuung auch in Zukunft zu ermöglichen", betonte Hattmannsdorfer. Luger sah es "an der Zeit, unseren Fachkräften Perspektiven für Entlastung im Berufsalltag zu bieten sowie neue Wege im Recruiting einzuschlagen". Mader war "überzeugt, dass damit auch langfristig eine erste Weichenstellung gelungen ist, diese wichtige und schöne Arbeit zu attraktivieren".

Für SPÖ-Pflegesprecherin Gabriele Knauseder ist die am Montag vorgestellte Pflegestrategie ein erster Zwischenschritt. Hattmannsdorfer werde aber auch weiterhin "nicht umhin kommen, massiv in bessere Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen zu investieren - und dafür jene Zusatzmittel in die Hand zu nehmen, die seinen Vorgänger:innen stets verweigert wurden". 

"Der eingeschlagene Weg führt in die richtige Richtung, geht aber nicht weit genug!", forderten auch die Gewerkschaften Vida, GPA, GÖD und Younion Oberösterreich weiterhin "Lösungen zu den essenziellen Problemstellungen", wie einen verbesserten Personalschlüssel, wiewohl das Paket einige dringend notwendige Maßnahmen decke.

Die Maßnahmen müssten wie etwa "die angekündigte Digitalisierung vor allem zur administrativen Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt werden", reagierte die Pflegesprecherin der oö. Grünen Ulrike Schwarz. Die ersten Schritte zu einem verbesserten Mindestpflegeschlüssel seien überfällig. Oö. NEOS-Pflegesprecherin Julia Bammer hätte sich mehr konkrete Details zur berufsbegleitenden Ausbildung erhofft. Die Umsetzung und Effektivität der Maßnahmen sei laufend zu evaluieren.

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