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Influenza 2022/23: Deutlich mehr Todesfälle als in den letzten vier Jahren

11. September 2023 | APAMED (APA-OTS)

Die vergangene Influenza-Saison ist - wie im Vorfeld befürchtet - tatsächlich besonders stark ausgefallen und war in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich. Sie hat früh begonnen, lange gedauert und sehr viele Infektionen verursacht. Verzeichnet wurde auch eine ganze Reihe an Doppel- beziehungsweise Mehrfachinfektionen mit Influenza- und anderen Erregern. Insgesamt hat die Influenza vergangene Saison eine seit mehreren Jahren nicht erreichte Zahl an Todesfällen gefordert, darunter leider auch Kinder. 

Ein Teil wäre vermutlich vermeidbar gewesen, denn der Influenza-Impfstoff hat mit den zirkulierenden Viren gut übereingestimmt, wurde aber von der Bevölkerung nicht gut angenommen. Um eine Wiederholung einer derartig schweren Influenza-Saison zu verhindern, fordern Experten die Bevölkerung nun auf, sich diesmal rechtzeitig vor der aktuell bevorstehenden Saison impfen zu lassen. Die Zusammensetzung des Impfstoffes für die kommende Saison wurde bereits im Winter beschlossen und enthält sogar einen österreichischen Stamm. 

 

Außergewöhnlich starke Influenza-Saison 

Wie befürchtet, ist die Influenza-Saison 2022/23 besonders stark ausgefallen, nachdem es im ersten Pandemiejahr erstmals keine Influenza gab und die Influenza-Welle 2021 sehr schwach gewesen ist. 2022/23 wurde sogar die höchste Zahl an Influenza-Infektionen seit der Einführung der virologischen Influenzaüberwachung in der Saison 1999/2000 registriert. Mehr als 650.000 Personen dürften an Influenza erkrankt gewesen sein.[1]

"Daneben zirkulierte auch eine erhöhte Zahl an anderen respiratorischen Viren", berichtet Doz. Dr. Monika Redlberger-Fritz von der Nationalen Referenzzentrale für Influenzaepidemiologie. "Das hat dazu geführt, dass wir bei 14 Prozent der nachgewiesenen Influenza-A-Infektionen auch Co-Infektionen mit anderen Viren nachweisen konnten. Es gab sogar vereinzelt Dreifachinfektionen beziehungsweise eine Fünffachinfektion." 

 

Früher Beginn - spätes Ende 

Neben der hohen Anzahl an Infektionen war auch die Dauer der Influenza-Saison diesmal ungewöhnlich. Vereinzelte Influenza-Infektionen konnten bereits in der Kalenderwoche 40/2022, also Anfang Oktober, festgestellt werden, sechs Wochen später hatte sich das Virus schon deutlich weiter verbreitet. Ende November - also früher als in den letzten Jahren vor der Corona-Pandemie - musste bereits der Beginn der Influenza-Welle ausgerufen werden.

"Interessant war außerdem, dass wir in dieser Saison mit Influenza-A- und mit Influenza-B-Viren zu kämpfen hatten", erläutert Redlberger-Fritz. "Und zwar nicht gleichzeitig, wie wir das sonst kennen, sondern hintereinander." Der zweite Influenza-Höhepunkt fand deshalb erst im März statt und die Influenza-Saison ging letztlich im April zu Ende, nach einer insgesamt 20 Wochen andauernden Saison.

 

Viele Opfer 

Bereits seit einigen Jahren wird die sogenannte Übersterblichkeit aufgrund von Influenza mittels eines wissenschaftlichen Modells berechnet. Berechnet deshalb, weil Influenza oft nicht als Todesursache registriert wird. Während es gemäß dieser Hochrechnungen 2021/22 "nur" 652 Influenza-Tote gab und im ersten Pandemiejahr aufgrund der ausgefallenen Influenza-Saison gar keine, schnellte die Zahl der Todesopfer diesmal auf 4.020 hoch.[2] 
Darunter auch mindestens zwei Kinder.[3] 

Das letzte Mal hatte es 2017/18 mehr als 4.000 Influenza-Todesopfer gegeben.

 

Vermeidbare Todesfälle 

"Ein Teil dieser Todesfälle hätte vermutlich durch eine rechtzeitige Influenza-Impfung vermieden werden können", ist Virologin Redlberger-Fritz überzeugt. "Denn die zirkulierenden Virenstämme haben gut mit den in den Impfstoffen enthaltenen Stämmen übereingestimmt. Das Problem ist, dass die Durchimpfungsrate gegen Influenza in Österreich zu gering ist." 

Das zeigt auch die auf Basis der ausgelieferten beziehungsweise retournierten Impfdosen errechnete Influenza-Durchimpfungsrate (bezogen auf die Gesamtbevölkerung). Diese lag in der zurückliegenden Saison bei nur 13,62%. 

"Das muss besser werden, gerade in den Gruppen der älteren Personen, der Kinder, Schwangeren und Menschen mit chronischen Erkrankungen", fordert Redlberger-Fritz. "Nur so können wir schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle vermeiden."

 

Herbst-Impfstoff mit österreichischer Linie 

Die nächsten Impfstoffe, die in Kürze ausgeliefert werden, enthalten übrigens eine "österreichische Komponente". In der von der WHO festgelegten Impfstoff-Zusammensetzung befindet sich diesmal als Vertreter der B/Victoria-Linie der B/Austria-Stamm.[4] 

Erstmals wird es in der kommenden Influenza-Saison ein österreichweites Influenza-Impfprogramm der öffentlichen Hand geben. Ziel dieses Impfprogrammes muss es sein die Influenza-Durchimpfungsrate in der österreichischen Bevölkerung zu erhöhen, um vermeidbare Todesopfer zu verhindern. 

 

Quelle:

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