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INTEGRI 2020 Preisträger: Integrierte Palliativbetreuung daheim und im Pflegeheim

12. April 2022 | Roland Schaffler

Fragt man Menschen, an welchem Ort sie einmal sterben möchten, so antworten in etwa 80 % der Befragten, dass sie zu Hause sterben möchten. Das Modell der Integrierten Palliativbetreuung Tirol (IPB) hat zum Ziel, das Daheimsein bis zuletzt zu ermöglichen, ohne dass den Betroffenen dadurch Mehrkosten oder zusätzliche Belastungen entstehen. Für diesen Ansatz am Best Point of Service wurde dieses Modell mit dem INTEGRI – Österreichischer Preis für Integrierte Versorgung ausgezeichnet.

Der größte Teil der Menschen, die zu Hause sterben wollen, sind bereits durch die Hausärzte, Sozial- und Gesundheitssprengel, die Altenwohn- und Pflegeheime sowie engagierte Angehörige exzellent begleitet. Das Programm Hospiz- und Palliativversorgung Tirol ist eine Ergänzung und Unterstützung für Patienten, die an einer fortschreitenden, unheilbaren Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung und einem komplexen Symptomgeschehen leiden, und ihre An- und Zugehörigen. Ziel ist eine ganzheitliche Beratung und Unterstützung, um belastende Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

 

Integrierte Palliativbetreuung (IPB)

Mit dem Modell IPB werden die finanziellen Belastungen, die durch notwendige ärztliche und pflegerische Maßnahmen entstehen, für die Betroffenen verringert. Die erbrachten Leistungen durch die Hausärzte und die Mobilen Pflegeeinrichtungen werden vom Land Tirol und den Tiroler Sozialversicherungsträgern übernommen. Das Modell wurde speziell für Patienten mit einem komplexen palliativen Behandlungsbedarf, die zu Hause betreut werden, geschaffen.
Ein komplexer palliativer Behandlungsbedarf liegt vor, wenn:

  • eine fortgeschrittene und fortschreitende Erkrankung besteht
  • mit einer Verschlechterung der physischen Situation zu rechnen ist
  • ein komplexes Symptomgeschehen oder eine komplexe psychosoziale Situation vorliegt
  • durch therapeutische Maßnahmen die Verschlechterung nicht aufzuhalten ist und eine Maßnahme zur Besserung der Erkrankung nicht realistisch und nicht zielführend ist
  • die prognostizierte Lebenserwartung nur noch eine sehr kurze Zeitspanne umfasst
  • die Verfassung des Patienten eine medizinisch-pflegerische, soziale, spirituelle Betreuung erfordert
  • im Zusammenhang mit der Erkrankung auch die Angehörigen Unterstützung benötigen
  • häufige Umgebungswechsel (Transferierungen ins Krankenhaus usw.) nicht mehr angemessen sind und für den Patienten eine große Belastung darstellen

 

Je nach Kapazität der Sozial- und Gesundheitssprengel erhält der Patient kostenlos bis zu drei Stunden pro Tag Betreuung durch eine diplomierte Pflegefachkraft. Damit verbunden ist eine Koordinationspauschale für Hauskrankenpflege und Hausärzte. Ärzte können beispielsweise unlimitiert Visiten und Leistungen mit den Sozialversicherungsträgern abrechnen.

Hausärzte können die Integrierte Palliativbetreuung verordnen. Die palliative Versorgung wird mit den Hausärzten, den Sozial- und Gesundheitssprengeln, den Pflegeheimen, den Behinderteneinrichtungen und den Mobilen Palliativteams abgestimmt. IPB kann für einen Zeitraum von 28 Tagen erfolgen und es besteht die Option auf Verlängerung.

 

Begründung der INTEGRI-Jury

Das im methodischen und strukturellen Aufbau sehr durchdachte Projekt erfüllt alle Kriterien der Ausschreibung und fällt durch klare ethische und ökonomische Zielsetzungen auf. Es setzt am Best Point of Service an und lässt durch ein ausgereiftes Evaluierungskonzept einen nachhaltigen Effekt in der Umsetzung dieses gesellschaftlich hoch relevanten und zu oft tabuisierten Themas erwarten.

Quelle: QUALITAS, 01/2022, Springer-Verlag.

Über den INTEGRI
Der INTEGRI zeichnet alle zwei Jahre jene Organisationen und Personen aus, die den veränderten Anforderungen an ein funktionierendes Versorgungssystem mittels innovativer Modelle der Integrierten Versorgung begegnen und damit einen positiven Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitswesens in Österreich leisten. Der österreichische Preis für Integrierte Versorgung wurde 2011 gemeinsam von CompuGroup Medical (CGM) und dem INTEGRI-Initiativforum ins Leben gerufen und 2012 das erste Mal vergeben. Seit dem Premierenjahr hat die Jury insgesamt 96 Einreichungen bewertet.
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