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Die Pflege von Alten und Kranken wird auch in Zukunft die Gemeinden vor Herausforderungen stellen. Durch den demografischen Wandel dürfte der Bedarf in Zukunft noch größer werden. "Ja, wir sind zu wenig eingebunden als Gemeinden. Wir versuchen uns jetzt selber einzubinden, das ist Ziel dieser Veranstaltung", sagte Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl (ÖVP) bei einer Tagung des Gemeindebundes zum Thema am Mittwoch.
Denn viele dieser Herausforderungen werden auf kommunaler Ebene aufschlagen und zu lösen sein, so Pressl. "Wir sehen es als DNA der Gemeinden, dass sie das Leben der Menschen von der Wiege bis zur Bahre begleiten, organisieren und bestmöglich machen", betonte Pressl.
Die niedrige Fertilitätsrate sowie die steigende Lebenserwartung werden den Bedarf künftig ansteigen lassen, schilderte Stephan Marik-Lebeck von der Statistik Austria eingangs. 2040 werde voraussichtlich jede vierte Person 65 Jahre oder älter sein.
Derzeit gibt es in Österreich 503.725 Pflegegeldbezieher und -bezieherinnen, schilderte Hilfswerk-Geschäftsführerin Elisabeth Anselm. Prognose: steigend. "Wir werden den Angehörigen stärker unter die Arme greifen müssen", forderte sie. Neben mehr Fokus auf Prävention und Digitalisierung brauche es vor allem auch einen Bürokratieabbau: Durchschnittlich habe man mit acht bis zehn Behörden oder Dienstleistern zu tun, mit denen man als Betroffener oder Angehöriger "jonglieren" müsse.
Franz Kolland, Leiter des Kompetenzzentrums Gerontologie und Gesundheitsforschung an der Karl Landsteiner Privatuniversität, sprach von einer Zunahme der "informellen" Pflege. Bei Stufe eins bis drei des Pflegegeldes sei er aber für ein anderes "Wording". Dieses solle "Betreuungsgeld" heißen, erst ab Stufe vier handle es sich tatsächlich um Pflege. Kolland warnte weiter vor einem "Blindflug" bei den Daten zu Demenz, die ein großer Treiber in der Pflege sei. In Zukunft würden auch Angststörungen im Alter mehr werden.
Die Hälfte der Pflegegeldbezieher sei laut Ulrike Famira-Mühlberger, Ökonomin beim WIFO, in Stufe eins oder zwei. Ein Problem seien große Unterschiede in der Finanzierung der mobilen Pflege je nach Bundesland. Eine 80-jährige Musterperson mit Stufe vier und einem Nettoeinkommen von € 1.200,- müsse für 40 mobile Leistungsstunden in Salzburg etwa € 330,- hinzuzahlen, in Niederösterreich gar € 706,-.
Die Tagung war die erste von drei, die der Gemeindebund zum Thema Pflege organisiert. Der nächste Termin - vermutlich Ende Jänner - soll sich mit der Frage beschäftigen, was eine Kommune außerhalb der institutionalisierten Pflege tun kann, um ein geeignetes Umfeld für Pflegebedürftige zu schaffen. Im dritten Teil wird es um die Finanzierung gehen. Danach soll ein Positionspapier erstellt werden, wo die Interessen der Kommunen liegen, sagte Pressl abschließend.