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Digitalisierung verhindert gefährliche Arznei­mittel-Wirkungen

28. Juni 2021 | Manuel Klötzer
Ein Mann sitzt krank auf dem Sofa und liest Informationen über ein Medikament nach

Mehrere Millionen Menschen sind allein in Deutschland gefährdet, durch Nebenwirkungen, Wechselwirkungen oder andere unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu leiden oder sogar daran zu sterben. Vermeiden lassen sich diese gravierenden Folgen oft dadurch, dass wichtige Informationen über den Patienten, seine Erkrankungen und vor allem seine Arzneimittel zuverlässig zur Verfügung stehen und so in die Behandlung einfließen können.

Rund 2,8 Millionen Krankenhaus-Patienten haben in Deutschland im Jahr 2017 am Tag ihrer Klinik-Aufnahme fünf oder mehr Medikamente eingenommen, so der Barmer-Arzneimittelreport 2020 [1]. Je mehr Medikamente eingenommen werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eines oder mehrere davon zu gefährlichen Arzneimittelwirkungen führt.

Der Informationsfluss ist entscheidend

Um dies zu vermeiden, ist der Informationsfluss zwischen allen Beteiligten – zum Beispiel Arztpraxen, Krankenhäusern, Apotheken und nicht zuletzt der Patientin oder dem Patienten selbst – ein entscheidender Faktor. Hierdurch kann ein Arzt ein anderes Medikament verschreiben, falls die beabsichtigte Medikation gefährliche Wechselwirkungen hervorruft oder wegen der Vorerkrankungen des Patienten ein Risiko darstellen würde. Experten verwenden hierfür den Begriff „Arzneimitteltherapiesicherheit“.

Digitale Lösungen leisten einen entscheidenden Beitrag, um hier den Überblick zu behalten. Eines der zentralen Instrumente ist dabei der elektronische Medikationsplan: Die Praxis oder Klinik, in der ein Patient behandelt wird, kann diesen Plan direkt von der elektronischen Gesundheitskarte abrufen, aktualisieren und dort wieder speichern. Seit Anfang 2021 übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland auch die Kosten für eine elektronische Patientenakte, in der diese und weitere lebensrettende Daten Platz haben. Mit der Karte in der Geldbörse oder der App auf dem Smartphone sind diese Informationen für den Patienten selbst sowie für alle Behandler schnell zu erreichen.

Software warnt Ärzte vor Unverträglichkeiten

Direkt in die Arztsoftware der Praxis integriert ist das Modul THERAFOX. Dieses prüft schon bei der Verschreibung eines Medikaments eine ganze Reihe von Voraussetzungen und warnt den Arzt oder die Ärztin zum Beispiel, wenn ein Präparat mit ähnlichem Wirkstoff bereits eingenommen wird, wenn andere Medikamente des Patienten ein Problem darstellen oder aufgrund von Alter oder Vorerkrankungen das gewünschte Arzneimittel nicht geeignet ist.

Eine Person schüttet sich mehrere Tabletten aus einem Glas auf die Hand
Pilotprojekt

Die AOK Sachsen-Anhalt übernimmt die Kosten für den Einsatz von THERAFOX bei Ärztinnen und Ärzten, die an der hausarztzentrierten Versorgung (HZV) teilnehmen.

Allerdings wirkt jedes Medikament nur dann zuverlässig, wenn es auch wie vorgesehen eingenommen wird. An dieser Stelle helfen Patienten-Apps wie mediteo. Die erst kürzlich von der Stiftung Warentest auszeichnete, kostenlose App erinnert zuverlässig an die Einnahme von Medikamenten zur gewünschten bzw. ärztlich verordneten Tageszeit und benachrichtigt den Nutzer auf Wunsch auch, wenn er ein Medikament nachkaufen muss. Informationen wie die Packungsbeilage sind jederzeit auf dem Smartphone abrufbar.

Ein großer Vorteil ist, dass sich all diese Lösungen nicht gegenseitig ausschließen, sondern sehr gut ergänzen. So steigern sie gemeinsam die Sicherheit bei der Verschreibung, der Ausgabe und der Einnahme von Medikamenten – und verhindern, dass Menschen wegen fehlender Informationen leiden oder sterben müssen.

 

[1] Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse – Band 23: BARMER Arzneimittelreport 2020. Sektorenübergreifende Arzneimitteltherapie. Online abrufbar unter https://www.barmer.de/presse/infothek/studien-und-reports/arzneimittelreporte 

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