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Interview: Impfen in der Praxis mit Softwareunterstützung – von der Kreisliga in die Bundesliga

9. März 2021 | Julia Girnus

Ein Interview mit Dr. von Schreitter

Insbesondere in der aktuellen Pandemielage gewinnt das Thema Impfen in der Hausarztpraxis immer mehr an Bedeutung. Als technische Unterstützung kann Software das Impfmanagement in der Praxis nicht nur begleiten, sondern sogar deutlich optimieren.

Herr Dr. von Schreitter, was hat Sie dazu gebracht, über ein Impfmodul für Ihre Praxissoftware nachzudenken?

Wir hatten im April 2006 – nach der Impfsaison 2005/2006 – noch etwa 120 Grippe-Impfdosen übrig, mit denen wir erstmal nichts mehr anfangen konnten. Da kommt man ins Grübeln und wünscht sich eine bessere Erfassung des tatsächlichen Verbrauchs, um kalkulieren zu können. Das war der Grund, eine professionelle Impfsoftware einzusetzen, und wir haben uns damals für ImpfDoc entschieden, weil das mit fast allen Arztinformationssystemen kompatibel war. Die Weiterentwicklung ImpfDocNE kann das jetzt noch besser leisten und ist offen für ständige Weiterentwicklungen. Ich war direkt begeistert: Ein Aufstieg in die Bundesliga dank nur eines Zusatzmoduls. Natürlich mussten wir uns auf die Einführung des Moduls erstmal einstellen und zum Beispiel die Kühlschranktemperatur messen und Chargen-Nummern einscannen. Dann gibt die Software aber eine gute Übersicht, wie viele Impfstoffe die Praxis noch vorrätig hat. Wir hatten von September bis Dezember 2020 zum Beispiel 1200 Grippeimpfungen. Dank des Impfmoduls kann jetzt genau berechnet werden, wie viel Impfstoff wir für dieses Jahr bestellen müssen. Die Transparenz ist viel besser. Und auch unsere Patienten merken den Unterschied – viele kommen von sich aus in die Praxis und fragen nach Impfungen.

Sie erwähnten bereits Ihre Patienten, den 12. Mann, um in Ihrer Fußball-Metapher zu bleiben. Inwiefern profitieren sie von dem Impfangebot?

Wir sind Pilotanwender der Telematikinfrastruktur und, wie Sie dadurch erahnen können, Digitalisierungsprojekten gegenüber sehr aufgeschlossen. Zusätzlich haben wir am Betatest „Elektronischer Impfpass“ mitgewirkt, wodurch unsere Patienten natürlich nochmal besonders auf das Thema aufmerksam wurden. Endgültiger Rollout des Betatests war im Mai 2020 und wir sind das Thema seit Juni 2020 offensiv angegangen. Wir haben in jedem Zimmer einen QR-Code hinterlegt, mit dem sich Patienten ihren Impfpass herunterladen können. Seit wir diese Möglichkeit anbieten, haben wir 440 Patienten angebunden – und die Tendenz ist steigend. Das wird so super angenommen, dass die Patienten eben schon selbst auf uns zukommen und nach Impfungen fragen. Diese hohe Akzeptanz ist auch auf die hohe Zuverlässigkeit, die uns durch ImpfDocNE gegeben wird, zurückzuführen. Und wenn es doch mal hakt, finden wir mit dem Supportteam eigentlich immer eine konstruktive Lösung. Ich gebe zu, ich bin durchaus ein Fan des elektronischen Impfpasses und pushe das Thema auch in meinem Netzwerk zu Krankenkassen und Co. gerne. Ich hoffe, dass sich das in Deutschland schnell verbreitet und dann sind Impfmodule in den Arztpraxen unabdingbar. Ein weiterer Vorteil, der den Praxisworkflow erheblich beschleunigt, ist das integrierte Reiseimpfmodul entsprechend den STIKO-Empfehlungen. Bis auf die Malaria-Chemoprophylaxe ist eine komplette, rasche Reiseimpfplanung mit Ausdruck eines Impfkalenders möglich, sodass man nicht erneut auf zusätzliche, externe Software zugreifen muss.

Wenn Sie von der Verbreitung eines Impfangebots in Deutschland sprechen, denken Sie dabei auch an Covid-19-Impfungen?

Absolut. Voranfragen vonseiten der KV gab es schon und auch in der Politik zeichnet sich das ja ab. Ich bin mir sicher, dass Arztpraxen die Covid-19-Impfungen leisten können. Und ich sehe mich hier mit ImpfDocNE gut gerüstet: Meiner Einschätzung nach können wir innerhalb von drei Monaten 2.000–3.000 Impfungen durchführen. Die Priorisierung muss dabei aus den Praxen genommen werden. Meine Idee wäre hier, eine rückwärtige Priorisierung nach der Altersstruktur anzubieten. Der Vorteil ist in jedem Fall, dass wir Praxen unsere Patienten kennen und schnell handeln können, ohne große Anamnese erheben zu müssen.

Herr Dr. von Schreitter, können Sie uns zum Abschluss Ihre persönlichen Vorteile des Impfmoduls nennen?

Ich habe es ja bereits durchscheinen lassen – die Lagerverwaltung ist für mich ein wesentlicher Punkt für den Einsatz des Impfmoduls, um die Verschwendung von Impfstoffen zu vermeiden. Der Vorteil von ImpfDocNE, mit der nahtlosen Integration des Moduls in die CGM-Software, liegt zudem in der vielseitig möglichen Anwendung auf verschiedenen Endgeräten. Praktischerweise ist die Anwendung auf den bekannten Smartphone-Betriebssystemen (iOS und Andorid) möglich. Für uns und auch für die Patienten ist die Handhabung schnell und unkompliziert – quasi zwischendurch oder nebenbei zu machen. Die zertifizierte Schnittstelle des Impfmoduls zeigt auch den Patienten bei ihrer Nutzung auf dem Handy an, dass Daten vom Arzt übertragen wurden. So ist die Transparenz auch für unseren 12. Mann gegeben. Wichtige medizinische Daten sind auch bei anderen Behandlern schnell vorzeigbar – denn das Handy haben die Patienten eigentlich immer dabei. In jedem Fall ist das Impfmodul ein Mehrwert für den Arzt und nicht nur für die Kassen. Als nächsten Schritt planen wir in der Praxis, uns mit der Inventarfunktion des Impfmoduls zu befassen, um die Transparenz noch intensiver zu optimieren.

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