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Arzneimitteltherapiesicherheit durch Apotheke vor Ort steigern

14. Januar 2021 | Julia Girnus
Verblisterung Apotheke patientenindividuell

Die Multimedikation - die Anwendung unterschiedlicher Arzneimittel zeitgleich - und damit einhergehende Nebenwirkungen, fordert Experten zufolge in Deutschland schätzungsweise bis zu 30.000 Menschen das Leben. Im Vergleich, ist diese Zahl fast zehnmal so hoch, wie die derer, die jährlich durch Verkehrsunfälle ums Leben kommen. Das alles, obwohl es bewährte Methoden gibt, dieses Risiko zu vermeiden und die Arzneimitteltherapiesicherheit zu stärken. Die Apotheke vor Ort kann hier eine tragende Rolle in der Vermeidung der Fehlmedikation einnehmen.

Fundierte Beratung mit AMTS-Check

In der Apotheke vor Ort ist die fundierte Beratung von Kunden Teil des Alltags und teilweise ein lebensrettendes Angebot. Das Risiko von Anamnesefehlern lässt sich, einer Studie [1]  zufolge, um 62 Prozent reduzieren, wenn Apotheker bei der Medikationsanamnese eingesetzt werden. Bei jedem vierten Patienten kann durch Apotheken ein ärztlicher Verordnungsfehler im Aufnahmeprozess identifiziert und behoben werden - davon wurden 46 Prozent der Fehler als schwerwiegende eingestuft. Oftmals ist der Apotheker erster Ansprechpartner, wenn es um Nebenwirkungen unterschiedlicher Arzneimittel geht. Insbesondere bei Multimedikation steht den Apotheken vor Ort bei der Einschätzung von Risiken im Apothekenmanagementsystem eine Funktion zum Arzneimitteltherapiesicherheits-Check (AMTS-Check) zur Verfügung. Dieser AMTS-Check führt die Prüfung im Hinblick auf mögliche Interaktionen, Lebensmittel-Interaktionen, Doppelverordnungen, alters- und geschlechtsuntypische Verordnungen, Allergien und Unverträglichkeiten sowie bestehende Vorerkrankungen durch. Mit der pharmazeutischen Beratung lassen sich erste Auffälligkeiten in der verordneten Medikation eruieren und hinterfragen. Eine mögliche Änderung der verschriebenen Präparate kann in die Wege geleitet werden.

Telematikinfrastruktur - elektronischer Medikationsplan

Mit der Telematikinfrastruktur (TI) - der sicheren Vernetzung im Medizinwesen - kann die Arzneimitteltherapiesicherheit künftig zusätzlich verbessert werden. Ziel ist es, sensible Patientendaten zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar zu haben. So kann beispielsweise ein elektronischer Medikationsplan des Patienten auch von der Apotheke oder einem weiteren behandelnden Arzt ausgelesen werden. Zwar gibt es bereits den bundeseinheitlichen Medikationsplan, allerdings weist die Nutzung und Aktualisierung dessen, einer Studie zufolge, Schwächen auf: 17 Prozent der befragten Versicherten der BARMER mit Multimedikation haben von ihrem Arzt keinen Medikationsplan erhalten. Bei jedem dritten Patienten mit Medikationsplan war dieser im Hinblick auf verschreibungspflichtige Medikamente unvollständig. Die Selbstmedikation fehlte zusätzlich bei sechs von zehn Medikationsplänen. [2]

Patientenindividuelle Verblisterung verbessert Adhärenz

Eine Verbesserung der Arzneimitteltherapie kann auch durch eine zusätzliche Dienstleistung der Apotheke erzielt werden: die patientenindividuelle Verblisterung. Multimedikation nimmt im Alter oftmals zu - genauso wie das damit einhergehende Risiko der Fehlmedikation. Durch softwareunterstützte Verblisterung lässt sich die Wahrscheinlichkeit der Fehlmedikation zunehmend reduzieren und die Adhärenz verbessern. Die Software verknüpft nicht nur Apotheke, Arzt und Pflegeeinrichtung mit automatischer Aktualisierung der Medikationspläne, sondern führt zudem AMTS-Checks durch. Nie mehr Engpässe in der Einnahme der Tabletten - die Software erzeugt eine Rezeptanforderung an den Hausarzt, wenn die Tabletten Ihrer Kunden zu Ende gehen. Dieser schickt das Rezept direkt an Sie als zuliefernde Apotheke, sodass Sie die Tabletten verblistern können. 

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Gesundheit ist unser höchstes Gut, deren Erhaltung sich die CGM verschrieben hat. Wir fördern aktiv den Dialog im Gesundheitswesen - jeder Mensch soll vom medizinischen Fortschritt profitieren. "Niemand soll leiden oder sterben, nur weil einmal irgendwann, irgendwo eine medizinische Information fehlt." so Firmengründer Frank Gotthardt. Bei der Verringerung der Todesfälle bei Multimedikation unterstützen wir Sie gezielt mit der Telematikinfrastruktur (TI) und unseren innovativen Produkten für den Apothekenmarkt wie zum Beispiel WINAPO® ux

 

[1] Mergenhagen, K. A., Blum, S. S., Kugler, A., Livote, E. E., Nebeker, J. R., Ott, M. C., Signor, D., Sung, S., Yeh, J. & Boockvar, K. S. (2012). Pharmacist versus physician-initiated admission medication reconciliation: impact on adverse drug events. Am J Geriatr Pharmacother, 10, 242–250.

[2] Green, C. F., Burgul, K. & Armstrong, D. J. (2010). A study of the use of medicine lists in medicines reconciliation: please remember this, a list is just a list. Int. J. Pharm. Pract, 18, 116–121.

Balon, J. & Thomas, S. A. (2011). Comparison of hospital admission medication lists with primary care physician and outpatient pharmacy lists. J. Nurs. Scholarsh, 43, 292– 300.

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